Ein Zwischenbericht zum Jahresende
Hallo Zusammen!!! (please see below for the English version)
Zum Jahresabschluss gibt es nun noch einmal ein Update zu unseren Aktivitäten der letzten Monate.
Anlagenplanung
In den letzten Wochen war die Entwicklung des Projekts teilweise etwas zäh. Das lag vor allem an den Details der Anlagenplanung: Wir mussten uns für Fischarten entscheiden, mit denen unsere Anlage später im Betrieb bestückt werden soll. Die Entscheidung darüber, welche Arten das sein sollen, war am Ende eine größere Herausforderung als wir dachten, weil viele verschiedene Parameter beachtet werden mussten.
Die Fische wurden anhand ihrer Vorlieben bzgl. der Wasserhärte, des PH-Wertes, der Wassertemperatur und ihres Toleranzspektrums in Bezug auf chemische und biologische Wasserparameter bewertet. Außerdem musste die Präferenzstruktur bezüglich der Wasserwerte und Ernährungsweise der beiden Fischarten zusammenpassen oder sich zumindest gut miteinander vertragen. Zusätzlich gibt es noch die Vertriebsperspektive, die ebenfalls in die Auswahl mit einbezogen wurde, um sicherzugehen, dass Fische ausgewählt werden, die mindestens das Potenzial haben, sich gut zu verkaufen.
Das Abwägen all dieser Faktoren führte zu langwierigen Diskussionen im Auswahlprozess. Trotzdem waren diese Diskussionen notwendig, da von der Wahl des Fisches viele Details bei der Anlagenplanung abhängen. Wir haben uns schließlich für Tilapia, einen afrikanischen Nilbarsch, und Kois entschieden. Die Fische unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Vertriebswege, da der Tilapia ein Speisefisch und der Koi ein Zierfisch ist. Der Fokus unserer Anlage wird allerdings auf der Produktion von Tilapia liegen. Die Besetzung der Anlage mit diesen beiden Fischarten hat verschiedene Vorteile. Hinsichtlich der Präferenzstruktur bei den Wasserwerten vertragen sich beide Fische exzellent. Insgesamt hat der Koi-Fisch ein sehr breites Toleranzspektrum und fühlt sich in vielen verschiedenen Wasserumgebungen wohl, sodass wir bei der Einstellung der Wasserwerte vor allem die Bedürfnisse des Tilapia in den Vordergrund stellen können.
Aus der Vertriebsperspektive ist die Besetzung der Anlage mit diesen beiden Fischarten interessant, weil die Fische unterschiedliche Monetarisierungshorizonte bieten. Der Tilapia bedient eher die kurze und mittlere Frist und kann so für einen steten Umsatz im Projekt sorgen. Die Koi-Fische hingegen werden eher in der langen Frist (3-8 Jahre) verkauft. Hier gilt die Faustregel, dass größere und ältere Fische tendenziell teurer und vor allem als ganzer Fisch verkauft werden können. Bei Speisefischen sind hingegen vor allem die Filets gefragt, die nur etwa 40% des Fisches ausmachen. Durch die unterschiedlichen Vertriebswege ergibt sich zudem eine Streuung der betriebswirtschaftlichen Risiken.
Mit all diesen Informationen im Hintergrund und nach vielen Gesprächen mit verschiedenen Planern haben wir Anfang Dezember die Anlagenplanung an einen externen Dienstleister übertragen. Dieser hat viel Erfahrung beim Bau von Aquakultur- und Aquaponiksystemen. Die Anlagenplanung nimmt ungefähr zwei Monate in Anspruch, sodass sie Ende Januar/Mitte Februar fertiggestellt sein wird. Mit dem Ergebnis können wir dann die Finanzplanung des Projekts konkretisieren.
Vertrieb und Außenwirkung
Die Ausgestaltung der Vertriebswege für die Fische gestaltet sich weiterhin schwierig. Das ist einerseits dem langwierigen Entscheidungsprozess bzgl. der Fischarten geschuldet gewesen und andererseits der generellen Schwierigkeit, Fisch am Markt abzusetzen. Noch begegnen uns viele Händler mit Skepsis – vor allem hinsichtlich der Preisstruktur unserer Produkte. Hier werden wir noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Die Idee geht daher auch in die Richtung z. B. Asiatische Fischrestaurants zu kontaktieren, weil Tilapia in der asiatischen Küche einen höheren Bekanntheitsgrad genießt, als hier in Europa. Falls ihr hier Ideen habt, kontaktiert uns gerne!
Für eine verbesserte Außenwirkung unseres Projekts ist für Januar der Bau einer Website geplant. Hierfür haben wir 3D Animationen anfertigen lassen. So können sich Leute, die sich für unser Projekt interessieren, eine genauere Vorstellung von unserer Anlage machen – das Projekt wird so plastischer und greifbarer.
Darüber hinaus passiert sehr viel der Projektkommunikation im Hintergrund. Wir sind mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt, die sich in den unterschiedlichsten Bereich auskennen – Finanzen, Energiebereitstellung, ressourcenschonende Landwirtschaftsproduktion, Futtermittelherstellung etc. Das sind häufig wichtige Multiplikatoren für unser Projekt, mit denen wir langsam aber sicher ein immer größeres Netzwerk spinnen.
Liebe Grüße vom Aquabonnik-Team! Bis zum nächsten Update und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022.
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Hello Everyone!!!
At the end of the year we would like to give you an update about our activities of the last months.
Plant planning
In the last weeks the development of the project was a bit slow. This was mainly due to the details of the plant planning: We had to decide on fish species with which our plant will be stocked later in operation. In the end, deciding which species these should be was more of a challenge than we thought because many different parameters had to be taken into account.
The fish were evaluated based on their preferences regarding water hardness, pH-values, water temperature and their tolerance spectrum regarding chemical and biological water parameters. Furthermore, the preference structure in terms of water values and diet of the two fish species had to match or at least get along well with each other. In addition, there is the sales perspective, which was also included in the selection process to ensure that fish were selected that had at least the potential to sell well.
Weighing all of these factors led to lengthy discussions in the selection process. Nevertheless, these discussions were necessary because many of the details in the facility design depend on the choice of fish. We finally decided on tilapia, an African Nile perch, and koi. The fish differ in terms of their distribution channels, as tilapia is an edible fish and koi is an ornamental fish. However, the focus of our plant will be on the production of tilapia. Stocking the plant with these two fish species has several advantages. In terms of preference structure for water values, both fish get along excellently. Overall, the koi fish has a very wide tolerance range and is comfortable in many different water environments, so we can focus primarily on the needs of the tilapia when adjusting the water values.
From a sales perspective, stocking the facility with these two species of fish is interesting because the fish offer different monetization horizons. The tilapia tends to serve the short and medium term and thus can provide a steady revenue stream for the project. The koi fish, on the other hand, are more likely to be sold in the long term (3-8 years). The rule of thumb here is that larger and older fish tend to be more expensive and, more importantly, can be sold as whole fish. In the case of food fish, on the other hand, it is the fillets that are most in demand, accounting for only about 40% of the fish. The different distribution channels also result in a spread of business risks.
With all this information in the background and after many discussions with various planners, we entrusted the plant planning to an external service provider at the beginning of December. This company has a lot of experience in the construction of aquaculture and aquaponics systems. The plant design will take about two months, so it will be completed by the end of January/mid-February. With the result, we can then concretize the financial planning of the project.
Distribution and visibility
The design of the distribution channels for the fish continues to be difficult. This is due on the one hand to the lengthy decision-making process regarding the fish species and on the other hand to the general difficulty of selling fish on the market. We are still met with skepticism by many retailers - especially with regard to the price structure of our products. We will have to do a lot of convincing here. The idea is to contact Asian fish restaurants, for example, because tilapia is better known in Asian cuisine than here in Europe. If you have any ideas, please contact us!
To improve the visibility of our project, we plan to build a website in January. For this purpose we have had 3D animations made. This way people who are interested in our project can get a better idea of our facility - the project will be more vivid and tangible.
In addition, a lot of the project communication happens in the background. We are in contact with many different people who are knowledgeable in a wide variety of areas - finance, energy provision, resource-efficient agricultural production, feed production, etc. These are often important multipliers for our project, with whom we are slowly but surely spinning a larger and larger network.
Greetings from the Aquabonnik team! Until the next update and a happy new year 2022.