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„Wir haben nischt mitbekommen. Keiner weiß wat, keiner wußte wat, keiner weiß wat.“ Ein dokumentarisches Theaterstück über den brutalen Mord an Marinus Schöberl 2002. Die ungeheuerliche Kälte und Beiläufigkeit der Tat sowie die befremdliche Empathielosigkeit der Dorfbewohner werfen existenzielle Fragen auf. In unserem Schauspielprojekt geht es uns also um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Menschsein, um ein Infrage stellen der eigenen Souveränität: Ist die Bestie beherrschbar?
Finanzierungszeitraum
14.10.13 - 21.11.13
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
16.000 €
Stadt
Frankfurt am Main
Kategorie
Theater
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Gefördert von
kulturMut
10.240 €

Worum geht es in dem Projekt?

Andres Veiels dokumentarisches Theaterstück „Der Kick" basiert auf einem brutalen Mord in der Uckermarck, den Jugendliche an einem Gleichaltrigen begingen. Acht Schauspielstudierende suchen gemeinsam mit ihrem Regisseur Werner Wölbern nach einem Weg, diese unbegreifliche Gewalttat fassbarer zu machen.
Näher, brutaler und gnadenloser kann man als Menschenforscher nicht am Kern der Sache sein.

Die ungeheuerliche Kälte und Beiläufigkeit der Tat sowie die befremdliche Empathielosigkeit, das Desinteresse und die hilflosen Erklärungsversuche der Dorfbewohner werfen existenzielle Fragen auf: Wozu ist der Mensch in der Lage? Welche Umstände braucht es zum Unmenschlich-Sein? Sind diese Abgründe grundsätzlich vorhanden? - Oder entstehen sie erst durch eine Verkettung von unglücklichen Zusammenhängen? Wie frei sind wir in unserer Entscheidung zum „Guten“ und „Bösen“?

In unserem Schauspielprojekt geht es uns also um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Menschsein, um ein Infrage stellen der eigenen Souveränität: Ist die Bestie beherrschbar? Wie leicht ist sie zu befreien?
Aber es geht uns auch um den Umgang mit der eigenen Zivilcourage: Schaue ich genug hin, stelle ich genug Fragen, ertrage ich den öffentlichen Konflikt, wenn ich aufgerufen bin zu reagieren und zu handeln.

Premiere: 10. Januar 2014
weitere Vorstellungen: 11., 12., 17., 18. und 19. Januar 2014
Theater Willy Praml in der Naxoshalle

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Theater bedeutet Begegnung, Theater bedeutet Vertrauen, Theater bedeutet Sehen lernen. Theater ist ein Konkret-Machen von Abstraktem. So bleibt der Stoff nicht nur für sich, sondern er wird im Moment gemeinsam geteilt und untersucht und erlebt. - Für uns und für die Zuschauer.

„Der Kick“ ist ein Anstoß für alle, die sich Gedanken machen wollen über gesellschaftliche Prozesse, über Konflikte, über ein Miteinander-Leben – es ist ein Stück zur Frage: Was ist der Mensch? Was kann der Mensch? Was heißt „Mensch-Sein“?

Wir wollen mit unseren Zuschauern in eine Diskussion kommen, wir können Fragen aufwerfen, wir können ein Gespräch anstoßen. Dennoch - die Frage, ob man durch Theater überhaupt etwas verändern kann, bleibt eine der andauerndsten und ungeklärtesten überhaupt.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Schauspielstudierende sind der Nachwuchs der Theaterwelt. Und die acht Protagonisten der HfMDK brennen darauf, im Theater Willy Praml zu machen, worauf sie in der Ausbildung vorbereitet werden: sechs Vorstellungen zu spielen, sich in eine professionelle Bühnensituation zu begeben, zu sehen, wie sich ein Stück nach der Probenphase weiterentwickelt und was das heißt, sich in sechs Vorstellungen hintereinander der Öffentlichkeit und der Theaterwelt zu präsentieren.

Auch die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Doku-Drama "Der Kick" erfordert von den Studierenden eine Neuorientierung in der Figurenarbeit. Einem Stück wie "Der Kick" ist weder durch eine rein psychologische noch durch eine körperlich-expressive Arbeitsweise beizukommen. Hier kommt es, wenn alles optimal läuft, zur Symbiose des bisher Erlernten mit einer neuen szenischen Erfahrung durch das Erleben und Begreifen von „Form" und „Formalität" auf der Bühne.

Bei all der Arbeit wollen die acht Protagonisten nicht nur schauspielen, sondern die Gesellschaft, wie sie – auch und speziell in Frankfurt – jetzt und heute ist, erreichen. Sie wollen unseren Blick darauf lenken, welche fatalen Folgen politische Ideologien nach sich ziehen können. Die Verantwortung jedes Einzelnen für sich selbst und für sein Handeln in (einer) Gemeinschaft stehen dabei im Vordergrund.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Um das Projekt überhaupt planen und beginnen zu können, mussten wir feste Partner finden, die uns unterstützen. So fördern uns die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule. Die Evonik Industries AG spendet Teile des Bühnenbildes.

Aber das allein reicht bei weitem nicht. Jetzt brauchen wir noch die Unterstützung der Crowd - Eure Unterstützung.
Mit dem Geld der Crowd erst bekommt das Stück eine bühnenreife Form und Aussicht auf eine möglichst große öffentliche Resonanz.

Mit Eurem Geld finanzieren wir vor alem Material und Personal in den Bereichen Bühnenbild, Kostüme, Maske und eine umfangreiche Veranstaltungstechnik. Außerdem investieren wir in die Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel in Flyer und die Plakatierung des Stücks in Frankfurt.

Wer steht hinter dem Projekt?

Die Schauspieler:
Elias Eilinghoff, Katrin Flüs, Henning Kallweit, Josia Krug, Simone Müller, Marina Schmitz, Nicola Schubert, Sebastian Volk studieren Schauspiel im 3. Jahr an der HfMDK Frankfurt am Main.

Regie: Prof. Werner Wölbern
Geboren 1961 in Zeven, absolvierte seine Ausbildung von 1984 bis 1988 an der Essener Folkwang Hochschule. Anschließend war er in verschiedenen Engagements, unter anderem am Schauspielhaus Düsseldorf und am Schauspiel Köln beschäftigt. 1995 wechselte er an das Thalia Theater Hamburg, bevor er 1999 Ensemblemitglied am Burgtheater Wien wurde. Seit 2008 ist Werner Wölbern als freier Schauspieler tätig, unter anderem am Deutschen Theater Berlin und bei den Salzburger Festspielen. Seit 2006 führt er selbst Regie, er inszenierte Fassbinders „Katzlmacher“ in Essen (Ensemblepreis beim Schauspielschultreffen 2006), es folgten weitere Regiearbeiten in Hamburg und Stuttgart. Daneben ist Werner Wölbern in Fernsehproduktionen wie „Tatort“ und „Polizeiruf“ zu sehen. Seit 2008 ist Werner Wölbern Professor für Rollen- und Szenenstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Seit 2011 arbeitet er außerdem regelmäßig am Residenztheater München.


Der Ausbildungsbereich Schauspiel der HfMDK:
Pro Jahr bekommen nur acht von über 500 Bewerbern einen Studienplatz im Ausbildungsbereich „Schauspiel“ der HfMDK. Der Diplomstudiengang dauert acht Semester. Ausbildungsdirektorin ist Prof. Marion Tiedtke.

Das zeitgenössische Theater ist vielfältigen Struktur- und Paradigmenwechseln unterworfen; dem trägt die Schauspielausbildung an der HfMDK Rechnung. Ziel der Ausbildung ist es, eine kreative Schauspielerpersönlichkeit zu fördern, die klassische und moderne Techniken des Spiels beherrscht, über ästhetische Positionen und ihre eigene Zeitgenossenschaft in künstlerischer, historischer und gesellschaftlicher Hinsicht reflektieren kann und Verantwortung sowie Eigeninitiative als SolistIn und EnsemblespielernI übernimmt.


Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) Frankfurt am Main
Die HfMDK ist die einzige Hochschule fdes Landes Hessen ür Musik, Theater und Tanz. Sie bildet Instrumentalisten und Musiklehrer, Sänger, Komponisten und Dirigenten, Tänzer, Regisseure und Schauspieler aus. 65 Professoren und 320 Lehrbeauftragte unterrichten etwa 900 Studierende.

Die HfMDK sieht sich als vernetzte Hochschule. Sie wirkt in die Gesellschaft hinein und fbildet ür die Gesellschaft aus. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit vielen regionalen und überregionalen Kulturinstitutionen eine große Rolle. Die HfMDK will für die Kunst begeistern und den Erhalt und Ausbau eines lebendigen Kulturlebens gewährleisten.

Mit jährlich mehr als 200 öffentlichen Veranstaltungen und zahlreichen Kooperationen mit allen namenhaften Kulturinstitutionen der Rhein-Main-Region trägt die HfMDK aktiv zu einem Mehr an Lebensqualität in der Region bei.

Aufführungsort und Kooperationspartner von "Der Kick": Theater Willy Praml in der Naxoshalle Frankfurt

HfMDK

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