Hiermit sollen die Minimalkosten für Flyer, Plakate, Sticker, Buttons, LKW, Lautsprecher, und Verpflegung der Helfer*innen bezahlt werden
Seit nahezu zwei Jahren marschiert in Essen-Steele eine zwielichtige, überwiegend aus Männern bestehende Gruppe durch den Stadtteil. Sie nennen sich selber "Steeler Jungs" und führen sich wie eine "Bürgerwehr".
"Bürgerwehren" im Generellen missachten das Gewaltmonopol des Staates. Sie wollen ihr eigenes Recht und ihre eigenen Gesetze auf der Straße durchsetzen. Die "Steeler Jungs" im Speziellen schrecken dabei auch nicht davor zurück, selbst mit den übelsten Nazi-Größen aus NRW zu paktieren und machen für ihr Ziel gemeinsame Sache mit ihnen. Schon des Öfteren sind die "Steeler Jungs" durch gewalttätige Übergriffe aufgefallen. Ziel der selbsternannten "Bürgerwehr" war bereits eine Kneipe, Jugendliche und Frauen, vor denen sie laut Selbstbekundung "keinen Halt" machen würden.
Wir sind ein buntes Bündnis aus Einzelpersonen, Initiativen, Parteien und Gewerkschaften. Wir bilden einen Querschnitt durch die gesamte Essener Stadtgesellschaft und sagen Stopp zu dem Treiben! Inzwischen haben sich knapp 400 Personen und Organisationen dem Aufruf zur Demonstration angeschlossen.
Wir möchten uns alle gemeinsam am 14.09. treffen, um ein positives, deutliches Zeichen zu setzen: Rechte "Bürgerwehren" haben in Steele nichts verloren. Und sie haben auch sonst nirgends etwas verloren! Wir treten für eine offene und solidarische Gesellschaft ein, in der Menschenrechte unteilbar und Vielfalt selbstverständlich sind!
Kommt alle am 14. September zur Demonstration und Kundgebung nach Essen-Steele!
Beginn ist um 16:30 Uhr auf dem Grendplatz
(Anfahrt per Bahn mit S1, S3, S9 nach S-Bahnhof Steele oder mit den Straßenbahnlinien 103, 109)
Für die Realisierung dieses Projekts benötigen wir finanzielle Unterstützung. Deswegen wenden wir uns auf diesem Wege an alle Menschen, die ebenfalls meinen, dass rechte "Bürgerwehren" weder in Essen-Steele noch sonstwo etwas zu suchen haben.
Ein deutliches Zeichen gegen rechte Gewalt und für Solidarität und Vielfalt zu setzen wird in diesen Zeiten immer wichtiger. Immer mehr rechte, rechtspopulistische und rechtsradikale Gruppen und Gruppierungen sprießen aus dem Boden und fordern Deutungshoheit ein.
Dem möchten wir ein Zeichen entgegensetzen und zeigen, dass die Lauten nicht die Mehrheit stellen, sondern wir Demokrat*innen. #WirSindMehr und das soll gezeigt werden!
Mit dem Geld können wir die benötigten technischen Hilfsmittel finanzieren und das Projekt zu einem Erfolg machen.
https://essq.de/index.php/wer-wir-sind-und-was-wir-wollen/
Unser Bündnis Essen stellt sich quer ist ein Zusammenschluss zahlreicher politischer Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen. Bei uns engagieren sich Menschen aus Gewerkschaften, Parteien, Jugendverbänden, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Migrant*innenorganisationen. Wir sind ein offenes und breites Bündnis, das sich in Essen aktiv gegen alte und neue Nazi-Umtriebe wendet. Uns eint das Ziel, alle Tendenzen des Faschismus und Rassismus nachhaltig zu bekämpfen. Wir sind parteipolitisch und religiös nicht gebunden und finanziell unabhängig.
Wir sind davon überzeugt, dass im politischen Kampf gegen Faschismus und Neonazismus alle antifaschistischen, demokratischen Kräfte zusammenstehen müssen. Zu Zeiten der Weimarer Republik (1919 – 1933) wurde dies versäumt – einer der Gründe, weshalb sich der deutsche Faschismus entwickeln und an die Macht gelangen konnte. Dies stellt die bitterste Lehre aus der Geschichte dar.
Nazis sollten niemals unterschätzt werden. Seit 1989 hat rechte Gewalt bundesweit mehr als 180 Todesopfer gefordert. Hinzu kommen tausende Körperverletzungen und Einschüchterungsversuche. Das skandalöse behördliche Verhalten gegenüber Nazi-Terrorbanden wie dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zeigt, dass wir nicht allein auf den Staat vertrauen dürfen, sondern selbst aktiv werden müssen.
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung
In erster Linie sind wir in Essen aktiv, verlieren jedoch die bundesweite und internationale Dimension von Nazismus und Fremdenhass nie aus dem Blick. Lokale rechte Strukturen sind der Nährboden, aus dem Gewalt gegen Andersdenkende und Migrant*innen erwächst. Auch die Terroristen des NSU wurden einst in ihrer örtlichen Szene geprägt, bevor sie ihre Morde verübten. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen: Eine starke Zivilgesellschaft, aktive Menschen vor Ort sind nötig, um faschistischen Tendenzen erfolgreich Einhalt zu gebieten.
Unsere Mittel sind gewaltfreie Demonstrationen, Kundgebungen und Blockaden. Wir nehmen uns das Recht auf zivilen Ungehorsam. Bei unserer permanenten antifaschistischen Aufklärungsarbeit erinnern wir an die ungeheuren Verbrechen der Nazidiktatur, an den antifaschistischen Widerstand und gedenken der Opfer. Wir verstehen uns als Plattform, die einen kontinuierlichen Austausch antifaschistischer Menschen ermöglicht.
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Wir stellen uns quer gegen rechte Strukturen im Allgemeinen und lokale Nazi-Aktivitäten im Besonderen. Mit dem Schwur von Buchenwald sagen wir: Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Über weltanschauliche, parteipolitische und religiöse Grenzen hinweg lautet unser gemeinsamer Nenner: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Neonazi-Kameradschaften und deren parlamentarische Vertretung, wie die NPD, sind nur ein Teil des Problems. Anspruch unseres Bündnis ist, auf sämtliche Spielarten von rechter Ideologie und Faschismus aufmerksam zu machen und ihnen aktiv entgegen zu wirken. Angebliche „Bürgerbewegungen“ wie z.B. die reaktionäre und faschistoide „ProNRW“, „Pegida“ oder große Teile der „AfD“ werden aufgebaut, um mit ihrer rassistischen und nationalistischen Hetze die Bevölkerung zu spalten. Damit bereiten sie realer Gewalt den Boden! Auch religiös begründete faschistische und rassistische Ideologie und Unterdrückung müssen bekämpft werden. Wir wenden uns klar gegen Islamophobie, Antisemitismus und Antiziganismus.
Wir engagieren uns für ein tolerantes und weltoffenes Essen. Das Zusammenleben von Menschen aus zahlreichen Ländern und Kulturkreisen empfinden wir als Bereicherung. Um Vorbehalten und Nationalismus den Boden zu entziehen, möchten wir im gegenseitigen Kennenlernen jede fortschrittliche und demokratische Seite fördern. Antidemokratische, überkommene Traditionen und Verhaltensweisen kritisieren wir und wollen sie überwinden helfen. Wir stärken ein internationalistisches Weltbild unter der Jugend und fördern die antifaschistische Aufklärungs- und Bildungsarbeit. Besonders junge Leute rufen wir auf, sich in Essen-stellt-sich-quer zu engagieren!
Lasst uns gemeinsam aktiv werden für internationale Solidarität und gegen rechte Hetze in unserer Stadt!