Ihr ermöglicht uns, das Buch fertigzustellen und in hochwertiger Qualität zu drucken. In Phase zwei sind Ausstellungen & Lesungen in Wien und Sarajevo geplant.
30 Jahre nach Ausbruch des Bosnienkrieges im April 1992 stehen Bosnien und der Balkan vor einer neuen Zerreissprobe. Gleichzeitigt ist das Versprechen Europas, Bosnien in die EU aufzunehmen, in weite Ferne gerückt. Aber ein zweigeteiltes Europa - hier die eingeigelte EU, dort die abgehängten Länder Europas - wird nicht funktionieren.
Wie nehmen wir Europa und seine Grenzen heute wahr - 30 Jahre nach Beginn des Bosnienkrieges? Wie fühlt sich eine Fahrt zwischen Wien und Sarajevo an? Vor allem, wenn die einen einen EU-Pass haben und die anderen nicht.
Mehr als zehn Mal sind wir diese Strecke in den vergangenen vier Jahren gefahren. Die Schriftstellerin Lejla Kalamujić und die Fotografin Merisa Bašić sind in Sarajevo losgefahren, um entlang dieser Route ihre Eindrücke und Gefühle festzuhalten. Der Fotograf Kurt Prinz und der Autor Stephan Wabl haben sich von Wien aus auf den Weg gemacht, um diese Route aus ihrer Sicht zu beschreiben.
Entstanden ist eine Reise in das Innere der Europäischen Union. Gerade, weil es eine Reise an ihren Rand ist. Eine Fahrt entlang einer Route, die durch Europa führt, den Kontinent aber in zwei Welten teilt.
Unterwegs zwischen Wien und Sarajevo. Unterwegs in Europa. Unterwegs auf der anderen Balkanroute.
Fahren wir los.
Wien und Sarajevo hatten immer eine starke Verbindung: historisch, politisch, familär, kulinarisch. Heute trennen diese beiden Städte aber drei Grenzen - vor allem eine EU-Außengrenze. Wie fühlt es sich an, mit einem bosnischen Pass von Sarajevo nach Wien zu reisen? Und umgekehrt mit einem österreichischen von Wien nach Sarajevo? Was erzählt uns das über Europa im Jahr 2022? Und was können wir tun, damit Wien und Sarajevo, Österreich und Bosnien, die EU und der Balkan wieder ein Stück näher aneinenaderrücken?
Wir wollen Menschen erreichen, die sich für Bosnien und Sarajevo interessieren. Einen Bezug zu Stadt und Land haben. Oder erkunden wollen. Menschen, die sich für die Zukunft Europas interessieren. Menschen, die einen Perspektivenwechsel wagen wollen. Menschen, die sich in Wien und Sarajevo in den Bus setzen wollen und sagen: Zeigt mir diese Strecke, erzählt mir von diesen Städten und nehmt mich mit auf diese "andere Balkanroute".
Weil es eine spannende Reise ist: persönlich, politisch, prägnant.
Das Erreichen des ersten Fundingziels ermöglicht es uns, die erste Auflage des Fotobuchs fertigzustellen (Layout & Übersetzungen) und in hochwertiger Qualität zu drucken.
Mit dem zweiten Fundingziel unterstützt ihr uns bei der Umsetzung von Ausstellungen & Lesungen in Wien und Sarajevo im Sommer 2022.
Wir, das sind Lejla, Kurt, Merisa und Stephan. Wir sind ein Team aus zwei Fotograf:innen und zwei Autor:innen. Lejla und Merisa leben in Sarajevo, Kurt und Stephan in Wien.
Als Team und jeder für sich haben wir in den vergangenen vier Jahren "die andere Balkanroute" mehr als zehnmal bereist und unsere Eindrücke und Erfahrungen festgehalten.
Lejla Kalamujić ist eine vielfach ausgezeichnete Autorin aus Sarajevo. Ihr Erzählband “Zovite me Esteban” (2015) war auf der Shortlist des Literaturpreises der Europäischen Union. Die deutsche Fassung “Nennt mich Esteban” (2020) ist beim Berliner eta-Verlag erschienen. Zuletzt hat sie das Stück „Die Menschenfresserin oder wie ich meine Familie umgebracht habe“ veröffentlicht.
Kurt Prinz lebt und arbeitet als Fotograf in Wien. Seine Projekte sind meist langfristig angelegt und wechseln zwischen soziologischer Studie und künstlerischer Fotografie. Zuletzt veröffentlichte er die Bücher “Die letzten Tage des Hanappi-Stadions” (Promedia Verlag, 2016) und “Sezierte Architektur” (text/rahmen, 2016). Seine Fotoreportage „Sommer, Sonne und SS: Die bizarre Welt von Historical Reenactment“ ist im Herbst 2020 im „Standard“ erschienen.
Merisa Bašić ist Fotografin und Grafikdesignerin aus Sarajevo. Sie ist Mitglied der Vereinigung für Bildende und Angewandte Kunst in Sarajevo, Mitbegründerin der Kunstvereinigung „Nazor” und Menschenrechtsaktivistin. Ihre Fotoarbeiten wurden unter anderem als Teil des amerikanisch-bosnischen „The Borders Project“ im „EuropeNow Journal“ veröffentlicht.
Stephan Wabl ist Journalist und Autor. Er schreibt häufig über die Rolle von Subkulturen in gesellschaftlichen Entwicklungen, mutige Menschen und Städte. Über Sarajevo und seine Menschen hat er mehrere Porträts verfasst. Für seine alternative Reisewebsite „Kiss the Bottle“ wurde von der „Kleinen Zeitung“ für den Newcomer-Award nominiert. Er betreibt auch das Skateboard- und Kunstlabel "Brutal Beauty".
Liebe Supporter und Supporterinnen!
Wow, nach rund einer Woche stehen wir kurz vor dem Sprung über das erste Fundingziel. Das freut uns sehr. Vielen Dank an alle, die uns bisher unterstützt haben!
Und wir freuen uns natürlich, wenn ihr euren Freunden und Freundinnen von unserem Buch erzählt. Die Reisezeit kann beginnen!
Damit ihr einen noch besseren Eindruck bekommt, wer hinter dem Buch steht, gibt es heute ein Interview, das ich mit unserer bosnischen Autorin Lejla für die "Wiener Zeitung" gemacht habe. Sie spricht darin über Wien als Hauptstadt des Balkans, ihre Heimatstadt Sarajevo und Parallelen zur Ukraine.
Hier geht es zum Interview: "Wir verdienen ein besseres Leben"
Keine klassischen Reisethemen, aber wirklich spannend!
Ich wünsche euch eine gute Osterzeit.
Grüße aus Wien,
Stephan