Um ein Buch über den großen Umbruch in der Welt der Bildung, den wir alle gerade spüren. Das betrifft alle Bereiche: Allgemeinbildung und Schule, Berufsbildung und Universitäten, Weiterbildung mit und ohne Zertifikate. Der digitale Klimawandel weicht die alten klobigen Gletscher auf. Unser Wissen und Lernen wird flüssiger: Was nicht ständig im Umlauf ist, ist jetzt schon vergessen. Und "im Umlauf", das ist inzwischen gleichbedeutend mit "im Netz".
Künftig ist Bildung ohne digitale Netz-Medien nicht mehr denkbar, im Guten wie im Schlechten. Es ist wie bei jedem Epochenbruch: Vieles geht verloren, aber es eröffnen sich auch großartige Möglichkeiten. Es liegt an uns selbst, diesen Umbruch zu gestalten. Die offizielle "Bildungsrepublik" lässt uns bisher dabei im Stich. Wir müssen unser Lernen ändern, und das heißt auch: unser Leben. Wir alle.
In dieser verwirrenden Umbruchszeit will ich ein Sachbuch schreiben, das hilft, die Welt zu verstehen: mit Gedanken und Informationen, mit Stimmen und Geschichten, mit Kritik. Die Sachbuch-Sorte, die mir da vorschwebt, gibt es bisher fast nur auf Englisch: Bücher über die Wechselwirkungen von Internet-Technologie und Netzkultur, die nicht langweilig sind, und trotzdem nicht zu flach. (Z.B. von Steven Johnson, David Weinberger und Nick Carr.)
Um so ein Buch zu schreiben, brauche ich Hilfe aus dem Netz. Ein Jahr lang habe ich versucht, für mein Buchprojekt einen großen deutschen Verlag zu finden. Dreimal wollten Lektoren das machen, und jedesmal war es den Verantwortlichen dann zu unsicher. Sie machen inzwischen am liebsten Talkshow-Bücher, möglichst von Leuten, die schon bekannt sind aus Funk und Fernsehen.
Der Buchplan umfasst derzeit vier große Abschnitte und 17 Kapitel:
I. DER GROSSE BRUCH
Digitaler Klimawandel / Digitale Immigranten / Konkurrenzkampf in der neuen, flachen Welt / Was ist das: "Das Netz"?
II. DIGITALE BILDUNG
Das Jahrhundert der Bildungsbürger / Bildungsrepublik? / Digitale Demenz, Digitale Intelligenz / Menschmaschinen / Was ist das: "Digitale Bildung"?
III. DIE FLIEGENDEN KLASSENZIMMER
Angriff aus dem Netz: Massen, Daten, Algorithmen / Schulen in der Wolke / Universitäten: Zerbröckelnde Bildungsburgen / Bildung und Beruf / Berufsakademien und Firmenuniversitäten / Startup Education
IV. GUERILLA-LERNEN
Die unsichtbare Netz-Akademie / Kleines Handbuch für Guerilla-Lerner
Neueste Nachrichten hier auf dem Startnext-Blog und immer auf der Facebook-Seite zum Buch: https://www.facebook.com/pages/Die-Bildung-und-das-Netz/569812669793042
Hier ist eine ältere Inhaltsübersicht, ein wenig abweichend vom derzeitigen Stand, aber dafür mit Erläuterungen: http://bit.ly/BFA_Kapiteluebersicht Und hier ist das ältere Exposé (Titel war nicht von mir), das eine renommierte Literaturagentur 2013 an die Verlage verschickt hat: http://bit.ly/BFA_ExposeText Inzwischen hat sich der Buchplan ein wenig geändert, weil ich im Fall von Crowdsorurcing-Unterstützung weniger Kompromisse machen muss, aber die wesentlichen inhaltlichen Punkte gelten schon noch.
Ende 2014 möchte ich ein Buch fertig geschrieben haben, das beide Welten verkörpert: als eBook und als richtiges Papierbuch für das Regal, mit Hardcover, Schutzumschlag und etwa 300 Seiten.
Das wird kein Buch für Fachleute und Insider, sondern ein lebendig und klar geschriebenes Sachbuch für alle, die sich Gedanken über Bildung machen. Möglichst viele Pioniere sollen dort zu Wort kommen.
Weil das eigentlich sehr gut passt: Ein Buch über Bildung im digitalen Zeitalter, das aus dem Netz heraus entsteht. Der Verlag, das sind dann eben Sie: also die künftigen LeserInnen selbst. Die Unterstützer-Community wird sogar während des Schreibens noch Einfluss nehmen können.
Und weil es so ein Buch nicht gibt. Es ist aber nötig, nicht nur um sich über die eigene Bildungssituation klar zu werden, sondern auch über die gesellschaftliche Situation. Hier werden sehr bald wichtige Weichen gestellt.
Die digitalen Netz-Medien werden dabei eine Schlüsselrolle spielen, aber kaum jemand hat bisher den Überblick: Welche Spielräume gibt es? Welche Entwicklungen sind bereits im Gang? Was sind echte Sachzwänge und welche werden nur behauptet? Und wie können "Guerilla-Lerner" hier einen eigenen Weg finden?
Entscheidungen über Bildungstechnologien sind zugleich Entscheidungen über Bildungskonzepte: Automatisierte Bildung, Verzifferung und Verdatung, Umstellung auf "intelligente" Lehrsysteme? Oder offene Bildung, wirkliche Ermächtigung der Lernenden, die stärker selbst über ihre Bildungskarrieren bestimmen und sich untereinander vernetzen können?
Wir brauchen gute, haltbare Bücher, auf die man sich in den Bildungsdiskussionen der Zukunft berufen kann.
Das Buch muss erst einmal geschrieben werden. Das wird 6 - 8 Monate dauern, also bis Ende 2014. Ich bin freiberuflicher Projektarbeiter ohne große finanzielle Reserven und lebe mit Frau und Kind im Münchner Raum. Das heißt, ich kann das Buch nur schreiben, wenn ein Vorschuss den Schreibprozess wenigstens teilweise abdeckt. Größere Profite sind hinterher auch nicht zu erwarten: Mit Sachbüchern wird kaum jemand reich, mit selbstvermarkteten schon gar nicht.
Das unterste Funding-Ziel sind jetzt 8000 Euro. Das ist das absolute Minimum. Davon gehen dann noch Steuern und Unkosten weg, v.a. für den Druck der vorab verkauften Bücher und professionelle Überarbeitung der Umschlag-Grafik. Eigentlich brauche ich also eher so etwas wie 12.000 Euro netto, aber das würde ein Fundingziel von fast 20.000 € bedeuten. Das ist nicht ganz unmöglich, aber sehr realistisch ist es nicht.
Ich hoffe also auf irgendetwas in der Mitte, aber wenn 8000 € zusammenkommen, fange ich an. Es kann allerdings gut sein, dass das Buch dann erst drei Monate später fertig wird.
Martin Lindner, Jahrgang 1961, habilitierter Literaturwissenschaftler, emigrierte dann Ende 1999 mit dem ersten iMac ins Netz. Seitdem beschäftige ich mit Bildung und Netz in allen Varianten: zuerst als Uni-Dozent und eLearning-Autor, dann als Berater für Wissens- und Lernprozesse von Organisationen und Unternehmen.
Vielfältige Schreiberfahrung: Ein wissenschaftliches Buch, diverse Buchbeiträge, Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, Radio-Features, Blogs.
Zweimal wurden meine Texte ausgezeichnet: Einmal mit dem Förderpreis zum "Georg-Westermann-Literaturpreis" (damals ein durchaus namhafter Preis für Kurzgeschichten), woraufhin ich meine ohnehin spärliche literarische Produktion erschrocken einstellte. Das andere Mal vom Art Director's Club, als die Werbeagentur Serviceplan meine Packungstexte für Motta-Tiefkühlgerichte für den jährlichen Wettbewerb eingereicht hatte.