DIE LEUTE GUCKEN SCHON

Ilyas arbeitet am Tag einer großen Lottoziehung allein in einem Kiosk, der im Chaos versinkt. Weil ihm ständig Fehler passieren, droht sein Chef ihn zu feuern – es sei denn er schafft es, noch heute bei einem nahen Lagerverkauf einen Spielautomaten für den Kiosk zu ergattern.
Aber auf dem Weg trifft er überall auf Menschen, die ihn um einen Gefallen bitten. So bittet ihn auch der Gebrauchtwarenhändler Aaron, einen riesigen Schreibtisch mit seltsamen Nazi-Insignien ans andere Ende der Stadt zu bringen. Obwohl er das alles nicht will, scheitert Ilyas Leben per Dominoeffekt in apokalyptischen Tagträumen, sollte er die Gefallen ablehnen. Auf immer wirreren Abwegen trifft er seinen Crush Jenny, den Struggle-Rapper Tristan und eine degen-schwingende Burschenschaft, die ihm den Schreibtisch abkaufen will. Es wird immer später und Ilyas sieht sich zum Handeln gezwungen.

Die Leute gucken schon ist eine Geschichte über die eigene Mündigkeit. Ich stelle mir vor, dass Ilyas den titelgebenden Satz im Kopf hat, wenn er sich fragt, ob er anecken darf oder nicht. Aber die Konsequenzen sind nie so schlimm, wie er sie sich ausmalt. Im Gegenteil - es würde sein Wohlbefinden fördern, mutig und entscheidungsfreudig zu sein, auch wenn es um alltägliche Dinge geht. Ich wünsche mir, dass die komische Qualität der Harmoniesucht in diesem Film, es Zuschauer*innen erleichtert, sich in Gedankenspiralen zu ertappen. Vielleicht wird es ja etwas einfacher, ein bisschen Frieden mit sich selbst zu schließen.

Die Zielgruppe ist dabei sehr breit. In erster Linie erreicht der Film natürlich ein junges Publikum, er ist aber adressiert an Komödien-Liebhaber*innen aller Altersstufen und natürlich insbesondere an Menschen, die selbst Schwierigkeiten haben, für sich einzustehen.

Die Leute gucken schon lag schon lange in der Schublade herum, bevor der Film vor nun mehr als einem Jahr als Bachelor-Projekt geplant wurde. Jetzt befindet er sich tatsächlich - es macht uns sehr froh - in der Vorproduktionsphase zum Dreh. Deshalb hoffen wir natürlich, dass wir mit genau dem Film unseren Bachelor machen können, der uns ursprünglich im Kopf herumgespukt ist.

Selbstverständlich halten wir Die Leute gucken schon für eine ziemlich unterhaltsame Verwendung von 20 Minuten Lebenszeit. Aber auch abgesehen davon glauben wir, dass nicht nur Menschen, die ein ähnliches Problem wie Hauptcharakter Ilyas haben, sondern auch ganz viele andere Zuschauer*innen sich im Film wiederfinden werden.

Das Geld wird unsere Kosten decken. Wir drehen für etwa 10 Tage, weshalb wir zusätzliches Geld für Anfahrt und Catering, aber auch beispielsweise Filmequipment und Requisite brauchen.