Muss man sich eigentlich erst verlieren, um zu sich selbst zu finden?
Die Phrase, dass man eine Krankheit als Weg betrachten soll, wird als gut gemeinter Ratschlag vorschnell von all jenen gegeben, denen es gerade gut genug geht, um solche Worte leichtfertig in den Mund zu nehmen.
Und dennoch liegt in diesem Spruch mehr Wahrheit als den meisten von uns bewusst ist.
An den Punkt zu kommen, an dem einem eine Krankheit als physische Manifestation des Unperfekten klar machen muss, dass man die Wertvorstellungen seiner selbst und den Plan für das eigene Leben vielleicht noch einmal überdenken sollte, birgt die Gefahr, daran zu zerbrechen, aber auch die Möglichkeit die Erfahrung zu machen, dass ein Neuanfang zu jedem Zeitpunkt des Lebens machbar und vor allem legitim ist.
"Durchhalten" (AT) erzählt von diesem Punkt und nähert sich den einschneidenden Erlebnissen einer solchen Zeit auf experimentelle Weise.
Mia ist eine junge, kreative und lebensfrohe Frau und steht dennoch plötzlich vor einer Anforderung, mit der sie nicht gerechnet hat. Sie wird krank - und verliert fortan Tag um Tag ein Stück mehr ihres Wesen an die Krankheit.
Ohnmächtig, sich aus der eigenen Misere zu befreien, werden Erinnerungen an ein unbeschwertes Leben bald mehr zur Belastung, als zum Ansporn und ihr eigener Perfektionismus drängt sie binnen kürzester Zeit in die Ecke der völligen Isolation gegenüber ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt.
Und dort findet sie entgegen aller Erwartung doch die Kraft, ihr Leben wieder neu in die Hand zu nehmen.
Eindrucksvolle Bilder machen ein Erklären überflüssig und geben, ganz ohne Sprache, ein Gefühl dafür, wie es in der Protagonistin aussieht.
Die Disharmonie, in welcher sich die Protagonistin befindet, äussert sich über den gezielten Einsatz der Ausstattung, von Farbigkeiten und Anordnungen und versucht auszudrücken, was Mia nicht zu sagen vermag.
Das Ziel ist ein etwa 15 minütiger Kurzfilm, der durch das sehr emotionale Thema und die künstlerische, experimentelle Umsetzung besticht.
Der Film benennt in keiner Weise, um welche Krankheit es sich handelt und macht damit den Stoff auch auf andere, ähnliche Erkrankungen, aber auch ähnliche Empfindungen während ganz anderer Krankheiten übertragbar. Dies ist eine bewusste Entscheidung, um den Betrachter nicht dazu zu verleiten, in vorgefertigten Klischees zu denken und zu empfinden, denn nahezu jede Krankheit trägt auch ein Stigma, wie sie von der Gesellschaft empfunden und bewertet wird.
Auf unserem Produktionsblog haben jedoch alle Interessenten die Möglichkeit, sich über die gesundheitlichen Hintergründe zu informieren:
http://durchhaltenfilm.wordpress.com/
Weiterhin soll der Film auch auf verschiedenen Wegen eine gewisse Aufmerksamkeit für das eigentliche, hintergründige Krankheitsbild und die Betroffenen schaffen.
Es ist eine breite Veröffentlichung durch spezielle Verbände und gemeinnützige Vereine angestrebt, die sich auf die Krankheit beziehen oder thematisch nahe an diese angelegt sind.
Der produktionsbegleitende Blog informiert nicht nur über den Fortschritt der Produktion und gibt Eindrücke vom Dreh und der Crew, sondern dient auch nach Fertigstellung des Projektes als Austauschplattform für Betroffene und Interessierte.
Hier wird neben dem kreativen Schaffensprozess auch intensiv die Krankheitsgeschichte und der Gesundungsprozess der Autorin beleuchtet, ohne dabei ein Allheilmittel zu propagieren. Vielmehr geht es darum, Betroffene stärker zu vernetzen, Mut zuzusprechen und zum Durchhalten anzuregen.
"Durchhalten" (AT) ist nicht nur ein kreatives und künstlerisch anspruchsvolles Abschlussprojekt, sondern hat es sich auch zum Ziel gesetzt über den eigentlichen Film hinaus, ein Bewusstsein für eine Krankheit und deren Auswirkungen zu schaffen, Betroffenen Mut zu machen und krankheitsübergreifend für einen Neuanfang zu inspirieren.
Alle Teammitglieder und auch die Schauspielerin arbeiten ohne Gage - somit dient das Geld, neben den ersparten privaten Mitteln zur Deckung der Kosten für Kamera-, Ton- und Lichttechnik, der Ausstattung und Requisiten, das Catering und die Locationmiete, als auch für die Postproduktion und alle anfallenden Nebenkosten wie Versicherungen und Transport.
Bei einer Filmproduktion ist es immer wichtig ein Team um sich herum zu haben, dem man vertrauen und auf das man sich verlassen kann.
Schließlich geht es auch immer darum, dass man jemand anderem Verantwortung für etwas überträgt, was einem selbst persönlich sehr wichtig ist.
Deshalb bin ich froh, das sich ein ganzes Team voller erfahrener und tatkräftiger Filmschaffender zusammengefunden hat, die von der Idee und der Geschichte überzeugt sind und an das Projekt glauben.
Das Kernteam besteht aus:
Anne Threin - Drehbuch / Regie / Szenenbild
Sascha Heyden - Kamera
Julia Schraft - Produktion
Katja Dushold - Regie-Assistenz
Schnipp, Schnapp - wir befinden uns im Schnitt-Endspurt und freuen uns, wenn wir bald nicht mehr ständig vor dem Bildschirm hängen müssen: Schaut doch mal in unseren Blog - in diesem wird es in den nächsten Tagen und Wochen regelmäßig Updates über das Vorankommen des Films geben, denn es ist noch viel zu tun.
Die erste Klappe ist gefallen - Danke an das tolle und zuverlässige Team und Danke an alle Supporter, die "Durchhalten" bisher unterstützt haben.Auf https://www.facebook.com/DurchhaltenDerFilm findet ihr Fotos vom ersten Drehtag!