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Stell dir vor, das gesamte öffentliche Leben einer kleinen Stadt in Westdeutschland wurde fotografisch dokumentiert – von 1946 bis heute. Eben das liefert das Buchprojekt „Eine Stadt auf Fotopapier“ und zeigt auf, wer wir wurden, wer wir heute sind.
Finanzierungszeitraum
15.10.13 - 09.11.13
Mindestbetrag (Startlevel): €
4.500 €
Stadt
Berlin
Kategorie
Fotografie
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07.11.2013

Auf der Zielgeraden

Ruben Pfizenmaier
Ruben Pfizenmaier2 min Lesezeit

Erneut und zum Endspurt des Projekts ein Blick in die Texte von "Eine Stadt auf Fotopapier" und erneut ein kleiner Einblick in die Biografie der Fotografen Richard und Eberhard Püscher:

"Über die privaten Lebensumstände der Püschers ist nur wenig bekannt. Es wird gemunkelt, dass die Familie sich nie mit Haushaltsführung auseinander gesetzt hat, da die Püschers vor dem Krieg ein Atelier in einem Glogauer Hotel betrieben und wahrscheinlich auch in diesem Hotel lebten. Die Wohnung in Alfeld wurde, so Nachbarn und Kunden, auch zu Lebzeiten von Richard und Dora Püscher nicht sehr sauber gehalten. Sowohl das einzige Waschbecken als auch die Küche sollen zur Entwicklung von Fotografien genutzt worden sein. Ständig waren die Fenster abgedunkelt. Den fehlenden Sinn für Ordnung führten die Nachbarn auch darauf zurück, dass Dora Püscher angeblich aus einer adeligen Familie stammte. Am 18.Februar 1895 in Großharthau bei Dresden unter dem Namen Hartenstein geboren, wuchs Dora Püscher in einer vermögenden Familie auf – wie private Bilder im Archiv vermuten lassen – wohl aber nicht in einer adligen. Im Alfelder Haus als eigenwillige, dominante Frau bekannt, soll sie ihrem Sohn den Umgang mit möglichen Partnerinnen erschwert haben. Auf engstem Wohn- und Arbeitsraum duldete sie keine Nebenbuhlerin. Der Vater dagegen erhoffte sich eine andere Zukunft für seinen Sohn. In einem Brief vom 19. November 1959 an seine Schwägerin Erna Paschen rechtfertigte Richard Püscher die familiäre Lage: „Eberhard konnte bis jetzt aus Wohnungsmangels noch nicht heiraten, auch hat er noch keine Braut. Wir arbeiten weiter allein zusammen. Januar oder Februar will er die Meisterprüfung machen, dann wollen wir sehen was weiter wird.“
(Auszug aus: Melanie Huber, "'Auf Lucke, bitte!' Eine Spurensuche")

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30.10.13 - „Eine Stadt auf Fotopapier“ – Annett...

„Eine Stadt auf Fotopapier“ – Annett Gröschner und Simon Schwinge (Herausgeber). 170 Seiten (Softcover), Format 180 mm auf 320 mm – ein ungewöhnliches Format, dass die Fotografien voll zur Geltung bringt. Gedruckt in hochwertiger Schwarz-Weiß-Optik und auf erstklassigem Papier. Satz und Gestaltung stammen von fortgeschrittenen Studierenden der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim unter Leitung von Prof. Dominika Hasse. Die Stadt Alfeld in Niedersachsen besitzt etwas, das sie vor anderen westdeutschen Städten auszeichnet – eine fast lückenlose Dokumentation ihres Alltags. Der Nachlass zweier Fotografen – Vater und Sohn, Richard und Eberhard Püscher – umfasst die Zeit von 1946 bis in die 1990er Jahre. Jene fünf Jahrzehnte, für die sich heute der Begriff der „alten Bundesrepublik“ durchgesetzt hat.Das Buch „Eine Stadt auf Fotopapier“ macht diese einzigartigen Fotografien erstmals zugänglich. „Eine Stadt auf Fotopapier“ ist eine kommentierte Bestandsaufnahme und erzählt die Geschichte der Bilder und der Menschen und macht so Geschichte sichtbar. Das Buch umfasst sowohl umfangreiche Bilderstrecken zu einzelnen Themen, als auch zahlreiche Texte, die den Menschen auf den Bildern nachforschen, sich mit fotohistorischen Fragen auseinandersetzen und die Biographie der beiden Fotografen beleuchten.

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Eine Stadt auf Fotopapier
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