Als Zuschuss zu unserem Projekt.
Ob in Musik, in den Medien, auf Social Media oder beim Flaschendrehen mit den Freund*innen: „Sex sells!“. Wenn es bei einem nicht der Fall ist, wird es von anderen nicht verstanden und mit Vorurteilen verbunden. So kommt es, dass viele Menschen aller Altersklassen Druck verspüren sexuell aktiv werden zu müssen, um "mitreden" zu können. Wir ertappen uns häufig dabei, wie wir unsere Normen auf andere Menschen übertragen und nach unseren eigenen Maßstäben urteilen. Die wichtigste Regel, einen Konflikt zu umgehen, ist, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen und nicht von sich selbst auf andere zu schließen. Wieso können wir uns nicht genauso an andersfühlende Menschen herantasten?
Anhand der Protagonistin soll gezeigt werden, wie schwer es ist, seinen Platz in einer normvorsetzenden Gesellschaft als andersdenkende oder andersfühlende Person zu finden.
Dabei wird deutlich gemacht, dass es sich nicht um Kritik an der sexualisierten Gesellschaft handelt, sondern daran, wie schwer es ist, in einer Gesellschaft mit mangelndem Verständnis für Asexualität, seinen eigenen Weg zu finden. Sie gibt dem Druck nach und geht an ihre Grenzen, um die Bürde als Jungfrau von ihren Schultern zu nehmen. Der Schritt zur Selbstakzeptanz stellt hier eine ganz eigene Herausforderung dar. Asexualität ist gefühlt keine Option, da sie in unserer heutigen Gesellschaft keine Repräsentanz hat und die sexuelle Erfahrung als gewichtiges soziales Statussymbol gilt. Auch in LGBTQ+ Community erfährt Asexualität bisher wenig Beachtung.
Der oder die Zuschauende wird bei Grace Selbstfindung mitgenommen und bekommt zu sehen, welchen Herausforderungen sie sich in der sexorientierten Gesellschaft stellen muss. Dabei wurde bewusst entschieden, den Begriff „Asexualität“ im Film nicht fallen zu lassen, damit die Selbstfindungsreise von Grace nicht mit einem weiteren Label aufhört. Somit ist der Film auf viele Themengebiete übertragbar.
Es war für uns nicht leicht, eine konkrete Zielgruppe zu definieren.
Natürlich besteht diese auf der einen Seite aus Personen, welche sich dem asexuellen Spektrum zugehörig fühlen. Anderseits geht es uns bewusst darum, mit diesem Kurzfilm die Bekanntheit einer unbekannten Sexualität zu erhöhen und zu zeigen, dass man sich von Druck aller Art bei der Selbstfindung nicht beeinflussen lassen darf. Da sich Teenager*innen im frühen Alter bereits mit sexuellen Themen auseinandersetzen und sexuell ausleben, sind wir zu dem Entschluss gekommen, das Alter der Zielgruppe ab 13 Jahren aufwärts abzustecken. Wir möchten bewusst keine gender- bzw. geschlechtsspezifischen Bestimmungen in der Zielgruppe vornehmen. Dies liegt darin begründet, dass wir uns für alle Gender stark machen möchten und somit auch jede Person genderunabhängig ansprechen wollen. Da insbesondere im politisch links-grün- orientierten Spektrum LGBTQ+-Themen vermehrt Aufmerksamkeit und Anerkennung geschenkt werden, erhoffen wir uns dort einige Rezipient*innen erreichen zu können.
Im November 2018 tauschten die Regisseurin Sophie Gusenko und ich, die Produzentin Maria Groß uns darüber aus, wie oft wir bereits Druck gespürt haben, die unsere Sexualität betraf. So sind wir auf das Thema Asexualität gestoßen und mussten feststellen, dass selbst in der Großstadt dieser Begriff unbekannt ist oder schnell mit Vorurteilen verbunden wird. Im Oktober 2019 haben wir das Projekt im Rahmen der Freien Filmwerkstatt an der Freien Universität Berlin gepitched. Wir fanden unsere ersten Crewmitglieder und der erste Stein in Richtung Produktion war gelegt.
Schon nach kurzer Zeit erkannten wir jedoch, auf wieviel Resonanz wir mit diesem wirklich unbekannten und unbeleuchteten Thema stießen. Insbesondere über Filmgruppen auf Facebook meldeten sich interessierte, talentierte Personen bei uns, die von dem Thema angetan waren und die ein Teil des Projektes werden wollten. Deshalb entschieden wir uns dazu, die Kurzfilmproduktion „Ace Up My Sleeve“ aus dem Rahmen der studentischen Filmwerkstatt zu heben und als unabhängiges Low-Budget- Projekt weiterzuführen. Die Crew besteht nun aus 26 motivierten Personen, darunter Studierende von verschiedenen Universitäten in und um Berlin, sowie beruflich agierende Filmemacher*innen unterschiedlicher Departments.
Das kleine Budgets des Projekts, welches die Regisseurin und die Produzentin bisher aus eigener Hand übernehmen, ist dafür vorgesehen, die Ausgaben für Technik, Set-Design, Catering etc. zu decken.
Wir hoffen bei der Finanzierung natürlich aber auch noch auf mögliche Stipendien, Förderprogramme oder Spenden von ausgewählten Stiftungen, welche natürlich als Unterstützer*innen namentlich erwähnt werden.
Natürlich wollen wir dem Film im Nachhinein die Aufmerksamkeit schenken, die er verdient hat.
Geplant ist eine Premierenfeier in Berlin, bei welcher der Film der Öffentlichkeit präsentiert wird. Hierzu möchten wir auch Vertreter*innen lokaler LGBTQ+ -Initiativen einladen.
Außerdem soll er bei verschiedenen nationalen und internationalen Filmfestivals eingereicht werden. Ebenfalls fassen wir auch Festivals mit einer speziellen Sektion für Kurzfilme und LGBTQ+ -Inhalte ins Auge. Anhand der Resonanz werden wir entscheiden, ob der Film zu weiteren Festivals weitergemeldet wird oder ob auch eine Direkteinreichung für uns in Frage kommt.
Wenn alle Festivals durchlaufen sind, werden wir den Film auch online veröffentlichen.
Es geht uns bei der Verwertung natürlich auch um die Verwertung im Sinne der Gemeinnützigkeit, denn einer unserer größten Beweggründe zur Produktion dieses Kurzfilmes ist, dem immer noch vorherrschenden, großen Unverständnis und der Unbekanntheit dieser Sexualität entgegenzuwirken. Deshalb möchten wir möglichst vielen Menschen den Zugang zu diesem Film ermöglichen, um die Bekanntheit und das Verständnis dieser Sexualität weiter zu erhöhen.
Dahingehend werden wir LGTBQ+ - Vereine kontaktieren und mit diesen über eine mögliche Weiterverbreitung und auch über mögliche Rahmen für weitere öffentliche Aufführungen sprechen.
Des Weiteren hoffen wir auch, dass die Verwertung der Kostendeckung des Projekts im Nachhinein zu Gute kommt.
Hinter dem Projekt stehen als Projektleiterinnen Sophie Gusenko, als Regisseurin, und Maria Groß, als Produzentin, sowie ein hochmotiviertes, junges Team bestehend aus 26 Personen in der Crew, 13 Schauspieler*innen und ca. 30 Kompars*innen. Gestartet wurde das im Oktober 2019 als kleines Studierendenprojekt aus den Händen zweier ambitionierter junger Frauen und entwickelt sich nun durch viel Zuspruch im Team zu einem starken Debütfilm mit mitreißendem Momentum.