Die Honorare für die geplanten Workshops und Podiumsdiskussionen können bezahlt und diese Programmpunkte somit realisiert werden.
Das Festival ART GO EAST ist eine Biennale für zeitgenössische Kunst im Leipziger Osten, das auf die visionäre Kraft der freien Kunstszene als einen gewichtigen Faktor der Stadtteilentwicklung vertraut.
Unter dem Motto ART GO EAST to explore the spaces startete sie 2018 mit dem Ziel die Vielfalt der im Leipziger Osten agierenden Kunst- und Möglichkeitsräume sichtbarer und bekannter zu machen. Ambitioniert auch das zweite Ziel: statt wie bisher einseitig politisch wahrgenommen zu werden, wollen wir den Leipziger Osten mit der Biennale im künstlerischen Gedächtnis der Stadt Leipzig verankern.
Unter der geistigen „Schirmherrschaft“ des bekannten Publizisten und Migrationsforschers Mark Terkessidis geht die Biennale im Mai 2020 in die zweite Runde und lenkt mit dem Motto ART GO EAST to collaborate die Aufmerksamkeit verstärkt auf das soziale Miteinander. Nach Terkessidis ist es unumgänglich sich in Zeiten der Globalisierung der „Vielheit“, d.h. der Gesellschaft nach der Migration als Normalität bewusst zu werden. Während kollaborative Strategien (Spenden, Teilen, Schenken) es ermöglichen auf die neoliberalen Folgen der Globalisierung zu reagieren, braucht es daneben neue Formen des kommunikativen Austauschs, um den zahlreichen Stimmen innerhalb dieser „Vielheit“ Gehör zu verschaffen.
Nirgendwo kommen in Leipzig diese „Vielheit“ und die mit ihr verbundenen Herausforderungen und Chancen klarer zum Ausdruck als im Leipziger Osten. Im Fluss des ständigen Ankommens und Gehens haben neben neuen Wohnformen kollaborative Strategien hier Hochkonjunktur. Im bunt gemischten Viertel aus über 50 Nationen und verschiedenen sozialen Schichten bieten sie eine besondere Gelegenheit das „Miteinander“ zu erforschen.
Das Festival ART GO EAST hat aus diesem Verständnis der „Kollaboration“ heraus ein Konzept entwickelt, das über künstlerische Ausdrucksformen mit neuen und klassischen Medien das Viertel und seine Bewohner*innen in einen Austausch bringt.
Welche Möglichkeiten hat die zeitgenössische Kunst auf die von Mark Terkessidis beschriebene „Vielheit“ zu reagieren? Wie kann aktive Teilhabe möglichst aller gelingen? Solche und andere Fragen sind programmatisch für die präsentierten künstlerischen Positionen. Die Besucher*innen erwarten unter dem Motto ART GO EAST to collaborate Workshops, Podiumsdiskussionen, offene Ateliers, Filmvorführungen und Ausstellungen.
ART GO EAST möchte allen interessierten Besucher*innen der Stadt, Kunstinteressierten und Bewohner*innen die teilnehmenden Kunsträume öffnen und ermöglichen, sich selbst aktiv bei Workshops, Diskussionen oder bei künstlerisch intendierten Prozessen einzubringen.
Das Festival möchte sich eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit in der Entwicklung bewahren und ist daher darauf angewiesen, dass wichtige Inhalte des Programms im Sinne des Festivals realisiert werden können. Am Beispiel der Workshops wird dies besonders deutlich, da sie zum einen aus dem Angebotsfundus des Stadtteils schöpfen und andererseits die Besucher*innen aktiv teilhaben lassen können. Ein dabei nicht unwesentlicher Faktor ist, der Workshopleitung ein faires Honorar zu zahlen.
Wir benötigen das Geld, um die Workshops realisieren zu können und die anleitenden professionellen Künstler*innen fair zu bezahlen. Ebenso steht unser Rahmenprogramm aus Podiumsdiskussionen mit bekannten Künstler*innen, Publizist*innen und anderen Persönlichkeiten noch auf wackligen Beinen. Mit eurer Unterstützung können wir das Kunstfestival, mit zur aktiven Teilhabe und Diskussion einladenden Programmpunkten frei gestalten und überhaupt wie geplant durchführen.
Ausgerichtet wird die Biennale vom Pöge-Haus, das sich als ein öffentlicher Raum für vielfältige kulturelle und gesellschaftliche Projekte in der Leipziger Neustadt versteht. Dabei versteht sich das Pöge-Haus nicht als soziokulturelles Zentrum im herkömmlichen Sinne, sondern kooperiert eng mit denen über das Viertel verteilten Freiräumen, Initiativen sowie hier lebenden Kulturakteur*innen und Künstler*innen und begibt sich in offene, kollaborative Prozesse.
Im Falle von ART GO EAST sind unter anderem die krudebude, Kontor 80, SAGART, das Helmut, Kunsthalle Ost, FANG-Studio, Riso-Club, VARY und viele mehr dabei.