Pressung von 1.000 Exemplaren der CD „Auch Pausen sind Musik“
Die Titel sind aufgenommen, gemixt und gemastert. Das Debüt-Album von Kopinsky ist eine Mischung der Kompositionen aus den bisherigen Programmen „Englische Lieder“, „Pädagogische Lieder“ und „Kinderlieder“. Zehn Titel Sauerkrautmusik, die man haben muss, wenn man sie nicht schon hat. Letzteres ist indes ausgeschlossen, weil die Dateien auf dem Computer von Kopinsky liegen. Im Booklet stehen nicht nur die gesungenen Texte, was grade im Englischen ungemein hilfreich ist, sondern auch gewichtige Peripherinformationen, die man lesen kann. Wer sich dabei gern an Schulzeiten erinnert, kann aber auch die die Buchstabenhohlräume ausmalen. Beim O beispielsweise. Das Debüt ist also Sauerkrautmusik mit graphischem Hohlraumfüllpotential. Und weil in bewegten Bildern alles besser ist – auch Musik –, ist das zweite Ziel auf die Produktion passender Musikvideos ausgerichtet.
Wenn dieses sogenannte Crowdfunding im Internet des neunten Jahrhunderts stattgefunden hätte, würden die gesetzten Ziele „sechs Schafe“ oder „13 Eichenbalken“ heißen. Weil aber der Kapitalismus ein Geldsystem etabliert hat, das bisher erfolgreicher ist als das Tauschen von realen Sachwerten, kommt Kopinsky nicht umhin, die Pressung mit Geld zu bezahlen. Gern bieten wir dem Presswerk zusätzlich altmärkische Butter an, aber darum geht es nicht. Es geht um Geld. Die Zielgruppe? Ganz klar: Alle Sauerkrautliebhaber, Musik- und Kunstinteressenten, Horizonterweiterer und Snooker-Freunde. Eigentlich alle. Außer (Patr)Idioten. Von denen wollen wir nichts. Aber andernorts kann man bestimmt auch Hohlraumspenden für diese Zielgruppe abgeben.
Was für eine Frage. Da kommt der gemeine Kopinsky in Versuchung den Satz zu wiederholen und drei gewichtige Auslassungspunkte anzuschließen. Neuer Versuch: Was für eine Frage … Man kann dieses Projekt unterstützen, weil man die Musik von Kopinsky mag. Das wäre für unsere Musik sehr erbaulich. Man kann das Projekt auch unterstützen, weil man zu viel Geld hat. Man kann uns unterstützen, weil Weihnachten vor der Tür steht und Geschenkideen wie jedes Jahr Mangelware sind. Man kann die CD mitfinanzieren, weil man ein Wohnzimmerkonzert haben will. Eigentlich ist das egal. Also her mit den Spenden. Und ggf. auch der altmärkischen Butter.
Sollte das Crowdfunding erfolgreich sein und Kopinsky am finalen Tag nicht klar bei Verstand sein, könnte es passieren, dass die Einnahmen zur Finanzierung eines majestätischen Eigenheims verwendet werden. Sollte es erfolgreich sein und Kopinsky – wovon auszugehen ist – nicht geistig umnachtet sein, wird das Geld zur Bezahlung der graphischen Arbeiten, Pressung, Druck und Videoproduktion eingesetzt werden. Klingt eigentlich logisch. Ist es auch.
Hinter diesem Projekt steht Kopinsky. Ein Mann, dessen Herkunft ebenso unklar ist wie seine moralische Haltung zum Konsum von Birnen. Oder vielleicht auch Männer. Männer, die auf Ziegen starren. Jedenfalls der Name Kopinsky. Außerdem der Verlag Prosodia. Wählt Prosodia. Denn Prosodia ist sehr gut. Ja zu Kopinsky. Nein zu Kopinsky. Sucht euch was aus.
Prosodia – Verlag für Musik und Literatur