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Funding period
2/1/17 - 3/12/17
Realisation
Summer 2017
Website & Social Media
Minimum amount (Start level): €
5,000 €
City
Magdeburg
Category
Music
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06.03.2017

Tag 2 – Peter, Pizza, Pedalboard

Mars Behrens
Mars Behrens4 min Lesezeit

Die Sonne scheint…hinter den Wolken zu bleiben. Der Himmel sieht zwar hübsch aus, ist aber mit dicken Wolken bedeckt und der Wind pfeift uns um die Ohren. Die Kaffeemaschine röhrt und gurgelt und wir frühstücken. Heute müssen wir was schaffen. Marvin und Matze fackeln nicht lange und spielen sich schon mal warm. Der erste Song, der gestern Abend noch für Unstimmigkeiten gesorgt hat, ist schnell im Kasten und sofort geht es weiter. Auch Lords und Sweet Harms gehen zügig und ohne Probleme von der Bühne. Jetzt ist Graeme mit Bass dran, denn Convoluted steht auf dem Plan - live spielt da Graeme ja auch immer Bass und Matze dann Piano, deswegen der Rollentausch. Convoluted ist mein persönlicher Top-Favorit geworden. Er ist einer der beiden Songs mit Piano und schon relativ früh entstanden. Allerdings war ich mit meiner Gitarrenspur nie richtig happy. Nach und nach haben wir immer ein bisschen geändert und abgewandelt und nun ist er ein absolutes Brett.

Und was nebenher so nerdiges passiert ist? Nun ja, ich hab quasi ein neues aufgeräumtes Pedalboard – dank Peter. Alles hat damit angefangen, dass Robert und ich aus seinem Fender mal etwas Zerre kitzeln wollten und uns dafür in der Halle nebenan aufgebaut haben. Wir haben uns alle Effektpedale geschnappt und einfach ausprobiert. Der Witz: ein Tubescreamer mit Null Overdrive, halber Lautstärke und nur ein wenig geöffnetem Tone-Regler gefolgt von einem ausgeschalteten Westerndrive und zuletzt ein analoges Delay. Vielleicht liegt es am längeren Kabelweg, vielleicht daran das der Westerndrive was schluckt, aber dadurch kreischt der Tubescreamer nicht so doll und der Amp wird leicht angezerrt. Stolz über unser Ergebnis berichten wir den anderen davon und dann kam Peter, der Chef vont Janze, wa? Wir sprachen über das Brummen meines Amps und wie man das am besten in den Griff bekommt. Wir vermuteten das Netzteil für die Effektgeräte und testeten alle durch. Peter ging in die Werkstatt und bastelte und lötete kurz am Netzteil herum. Das Brummen war weg, dafür rauschte es stark. Dann hatte er eine neue Idee und kam mit einer kleinen schwarzen Box und einem anderen Netzteil wieder: eine Art Heizung leitete nun überschüssige Spannung in Wärme ab und nun war alles mucksmäuschenstill. Er klebte frische Klettstreifen aufs Brett, schnitt und lackierte eine Erhöhung für die hintere Reihe zurecht und fummelte alles wieder drauf. Jetzt sah auch alles wieder schön hübsch schmuck aus. Und ich möchte einmal erwähnen, was Peter für ein Wahnsinnstyp ist. Nicht nur hat er super easy was zusammen gelötet, sondern einfach gemacht und auch noch sichtlich Spaß daran gehabt. Ich war schwer beeindruckt und hatte auch ein bisschen schlechtes Gewissen, dass wir technisch so schlecht vorbereitet waren und er für uns was gerade biegt, wofür uns vermutlich viele anderen eins übergezogen hätten. Ich glaube Typen wie ihn, gibt es nur noch wenige. Danke Peter.

Da wir beim Experimentieren ein bisschen zu laut waren, kam Elvis rüber und wollte mit meiner Klampfe auch mal Schrummeln. An ihm sieht die Gitarre aus, wie irgendwas aus der Kinderabteilung und dabei ist mir wieder aufgefallen, wie klein ich eigentlich bin.

Am späten Nachmittag besuchte uns Kirsten zusammen mit ihrem Freund. Kirsten ist seit fast 3 Jahren unsere Managerin und hat momentan bei ihrem richtigen Job viel um die Ohren. Leider sehen wir uns daher nur noch selten. Trotzdem schafft sie es immer noch, uns mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und uns in den Arsch zu treten, vor allem wenn wir mal ein bisschen onlinefaul werden. Jedenfalls war es voll schön sie mal wieder zu sehen und schon bald kommt sie uns wieder besuchen. Dann bring ich ihr bei wie man richtig Tischtennis spielt… ts, ts, ts.

Abends saßen wir in unserer Unterkunft, haben schlechte Onlinespiele gedaddelt und Pizza gegessen. So langsam werde ich auch ein bisschen nervös. In 2 Tagen sollen Bass und Schlagzeug fertig sein und dann kommen wir Gitarristen an die Reihe. Mal sehen, wie gut wir vorankommen. Manche Songparts sind mir noch nicht ganz klar bzw. habe ich mehrere Varianten wie eine passende Melodie zu spielen wäre, aber ganz sicher können wir nicht drölf verschiedene Teile aufnehmen und ausprobieren – dafür ist die Zeit im Studio einfach zu kostbar. Irgendein Käfer krabbelt mir über die Wange und ich schlage mit einem Kissen wild um mich. Da sitzt er der kleine Übeltäter und grinst mich frech an. Tut mir leid kleine Motte, auch du musst jetzt schlafen gehen. Ich vermisse meine Katzen. Was die wohl gerade treiben? Neben mir hör ich Marvin leise schnaufen, dann klappen auch mir die Augenlider zu.

- geschrieben von Mars
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