Das NEST näher erklärt
Hi Benedict, liebe Unterstützer, liebe Tiny House Freunde,
es scheint, dass ich viele von Euch etwas mehr Infos zu unserem Projekt wünschen. Wir hoffen, dass wir ein paar offene Frage beantworten können:
wir haben Lust zu bauen. Und wir glauben, dass es wichtig ist, das Bauen mehr Menschen zu ermöglichen.
Die Idee des modularen Bauen verfolgt dieses Prinzip. Einmal gelernt, kann das Modul mehrfach gebaut und zu einem Haus zusammen gesetzt werden. Das geht natürlich besonders gut in der Gruppe mit Freunden.
Das Nest basiert auf einem Modul mit den Maßen: 125*250cm. Fast jede Holzplatte aus dem Baumarkt, ob OSB, Multiplex oder Betonschalung, hat diese Maße. Dadurch erreichen wir, dass es erstens sehr wenig bis keinen Verschnitt gibt und außerdem auf das Schneiden mit großem Gerät und Fehlerquellen durch unsauberes Schneiden verzichtet werden kann. Das spart Geld und Nerven und schont die Umwelt.
Die Wandstärke vom NEST wird 12cm betragen. Je nach Bedarf und Dämmung kann sie beliebig erhöht werden. Dabei spielt der Standort und Verwendungszweck die ausschlaggebende Rolle.
Die Grundidee vom NEST ist es, dass wir ein Raster verwenden, auf dem alle Grundrisse möglich sind. Die Quadratmeterzahl kann von 3,1qm (ein Modul als Grundfläche) nach oben hin offen gewählt werden. Durch eine tragende Deckenkonstruktion ist auch ein zweistöckiges Gebäude möglich. Die Wahl, wie dein eigenes Haus aussehen kann, liegt vor allem bei dir. Du kannst also in jedem Fall beliebig den Grundriss gestalten. Die Bauanleitung ist demnach Handbuch, dass dir den Freiraum gibt, das Haus deinen Ansprüchen anzupassen.
Ein weiterer Vorteil der Modulbauweise ist, dass auch auf große Transportfahrzeuge verzichtet werden kann, Diese stellen gerade bei schwer erreichbaren Standorten (modrige Wiesen in Brandenburg oder ein Stellplatz mitten in einer Kleingartenanlage), schmal geschnittenen Grundstücken oder natürlich sensiblen Umgebungen eine große Einschränkung dar. Unsere Module können entweder vor Ort zusammengesetzt oder in einer Garage vorgebaut werden. So lassen sich zum Beispiel mit einem gemieteten Transporter mit einer einzigen Fahrt schon 10-15 Module transportieren - genug für ein Mini-Tiny House von 6 Quadratmetern Grundfläche:D
Anhand des NEST wollen wir zeigen, das Bauen aus Holz und kleinere Häuser nicht nur ein großer Schritt in Richtung ökologisches Bauen ist - denn das wird in Deutschland bisher sehr stark vernachlässigt, nach dem Prinzip nur ein Steinhaus ist ein richtiges Haus. Das Thema Energieeffizienz ist uns auch wichtig, aber nicht primäres Ziel beim Prototypen. hier konzentrieren wir uns auf die modulare Bauweise. Um z.B. Passivhausstandard zu erreichen, müssen die Wände deutlich stärker sein. Das ist möglich und jedem anschließend selbst überlassen. Gleiches gilt für die Energietechnik.
Wir wünschen uns, das das NEST die Grundlage wird, für die gemeinsame Erforschung und das Testen verschiedenster Do-It-Yourself Bauweisen. Ein gutes Beispiel ist der Warmlufterzeuger aus recycelten Getränkedosen: >. Im Rahmen unserer Workshops können wir gemeinsam erproben, was möglich ist.
Die Materialkosten hängen davon ab, welche Ausstattung das Haus haben wird. Der Rohbau ist mit ca. 300-500€ pro Quadratmeter sehr gut zu bewerkstelligen. Es geht theoretisch sogar darunter, wenn man es schafft, einige der Baumaterialien mit recyceltem Material zu ersetzen. Insgesamt wäre es toll, wenn 1000€ pro Quadratmeter nicht überschritten werden, inklusive Energietechnik.
Das NEST wird 30qm Grundfläche haben und einen relativ einfachen, rechteckigen Grundriss mit einer zusätzlichen Schlafecke in der Größe von einem Modul. Das ist die Standardgröße einer Einzimmerwohnung - und manchmal auch groß genug für zwei Personen - je nach Nutzung natürlich.