Verlängerte Probenphase, professionelles Equipment, eine Videodokumentation und der soziologische Kommentar von Anil K. Jain sind Gegenstände des Crowdfundings!
Vergessene Abmachungen, unfaire Spielregeln und Gesetze entstanden aus einer Reihe an Missverständnissen. Der Platz ist eine künstlerische Recherche der Samadhyana Company unter der Leitung der Choreografin Magdalena Oettl. In der interdisziplinären Klemme: der Automatismus. Erstaunlich nützlich, unerstaunlich parasitisch. Untersucht werden Vergleichbarkeit und Absurdität automatischer Phänomene in privaten und öffentlichen Räumen und nicht zuletzt in der eigenen künstlerischen Disziplin. Tänzer*innen, Musiker und Medienkünsterin schärfen ihren Blick und ertappen sich selbst. Sie suchen multidisziplinäres Material nicht über das Automatische sondern aus dem Automatisierten heraus. Gewohntes, Routiniertes, Instinktives, Konditioniertes - eine Endlosschleife der Reproduktion. Wie verwandt sind unterbewusste Handlungen miteinander? Und wie können sie in der Kunst durch transmediale Vergleiche und Anreicherungen sichtbar gemacht werden?
Unser Rezept bei der Platz: Choreografische Zusammenschlüsse auf Basis der Assoziation. Transformationen entstehend aus Szenen, die sich selbst verspeisen.
Eine Lecture Demonstration mit soziologischem Kommentar von Dr. Anil K. Jain stellt am 5. Oktober 2019 Ergebnisse der Recherche im Probenraum des Maschinenhaus Essen vor. Das Projekt ist gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, sowie vom Kulturbüro Essen.
Der Platz – eine Lecture Demonstration
Am 05.10.2019 20h
Im Probenraum des Maschinenhaus Essen
Palmbuschweg 7
45326 Essen
Fotos: Jörg Brücker
Die Recherche untersucht eine choreografische Herangehensweise, die sich an dem Prinzip des GIF (graphic interchange format) orientiert. Es begegnet uns als „Bewegtbildschleife“ im Kontext digitaler Kommunikation, indem es einzelne Bewegungsaspekte aus ihren Kontexten löst, neu verortet und multiple Interpretationsmöglichkeiten schafft. Gezielt werden in künstlerischem Material ästhetische, rhythmische, oder inhaltliche Schnittstellen gesucht um im Stil des GIFs organische Transformationen zu bauen, die über mediale Ebenen hinweg Inhalte verlinken.
Das Prinzip dient uns als choreografischer Leitfaden und soll unter anderem mit Kunstschaffenden aus regionalen Netzwerken sowie mit jedem diversen Zuschauer, der sich auf das Experiment einlässt reflektiert und diskutiert werden. Texte von Anil K. Jain bilden den soziologischen Unterbau des Recherchegegenstands in Worten ab.
Es geht um
Deine Unterstützung ist in jedem Fall gefragt...
Vor allem bietet uns eure Unterstützung die Möglichkeit mehr kreative Zeit miteinander zu verbringen und mit weniger Zeitdruck zusammen zuarbeiten. Zeit für einen intensiven Arbeitsprozess und eine faire Bezahlung ist der Grundstein für eine produktive und inspirierte Arbeitsphase.
Professionelles Equipment, wie ein weiterer Beamer, eine gute Kamera, Kabelsalate und Adapter dazu, bieten uns Möglichkeiten den Raum für Videoprojektion und Medieninteraktion vielfältig zu gestalten. Im Prozess und im Rahmen der Lecture Demonstration können wir somit unseren Ideen eine angemessene Bühne geben.
Eine professionelle Videodokumentation der Ergebnisse wird uns zudem ermöglichen in weiteren Forschungs- und/oder Produktionsvorhaben an die Rechercheergebnisse anschließen zu können.
Essenziell für das Konzept ist ebenso der soziologische Kommentar, welcher die Themen in Worten reflektiert. Um Anil dabei mehr Zeit zu geben um die richtigen Worte zu finden und ihm zudem noch die Fahrtkosten zu erstatten benötigen wir eure Hilfe!
Wir, die Samadhyana Companie – das sind Danilo, Ching-Mei, Magdalena, Marco & Roberta – sind Absolventen der Folkwang Universität Essen. Seit 2017 arbeiten wir gemeinsam und erforschen Potentiale von Medien-Interaktion und Soundkomposition im tanztheatralen Kontext. In den letzten Jahren entwickelte Samadhyana bereits mehrere Tanztheaterproduktionen in Kooperation mit internationalen Tänzer*innen und Musiker*innen in interkulturellen und interdisziplinären Spannungsfeldern. Bei Der Platz haben wir Verstärkung
Künstlerische Leitung: Magdalena Oettl (DE)
Dramaturgische Assistenz: Danilo Cardoso (BR)
Tänzer*innen: Ching-Mei Huang (TW), Lucas Lopez (BR), Bartosz Przybylski (PL)
Soundkomposition: Marco Girardin (IT)
Media: Roberta de Lacerda Medina (BR)
Projektleitung: Winfried Hoffmann (DE)
Texte: Anil K. Jain (DE) (Soziologe, Publizist)
Outside Eye: Saskia Rudat (DE) (Theatermacherin, Physical Performerin)