Seit Ende Oktober 2014 beschäftigt sich das Projekt "Die Lulu" mit einer Inszenierung frei nach Frank Wedekinds zweiteiligem Drama "Lulu".
Premiere: 11.04.2015
"Von dem Kind das wir hier bestatten, wissen wir wenig zu sagen. Noch ist uns bekannt, woher es kam; seine Eltern kennen wir nicht, und die Zahl seiner Lebensjahre vermuten wir nur."
Lulu ist eine junge Frau von deren Vergangenheit man nichts mehr weiß, als dass sie schon in jungen Jahren des Nachts auf den Straßen arbeitete. Im Laufe des Dramas geht sie mit verschiedenen Männern Beziehungen ein. Bis auf zwei, findet jeder einzelne der Männer sein Ende in einem tragischen Tod.
Nach ihrem rasanten gesellschaftlichen Aufstieg erfährt Lulu im zweiten Teil des Dramas, "Erdgeist", einen umso schnelleren Abstieg und fällt schließlich dem Lustmörder „Jack the Ripper“ zum Opfer.
Die Figur der Lulu ist im deutschen Theater eine viel verhandelte Frauenfigur. Lange wurde sie als Femme Fatale interpretiert und inszeniert. Als eine Frau, die den Männern den Kopf verdreht, sie nach allen Regeln der Kunst verführt und hierfür ihre Anziehungskraft bewusst einsetzt.
Ihre Figur als Charakter zu erfassen, ist unmöglich. Sie scheint sprichwörtlich ein Mensch mit tausend Gesichtern zu sein. Und damit für jeden Mann eine andere Frau.
Wer ist Lulu? Wie wird ein Mensch zur Projektionsfläche?
Für die Inszenierung untersuchen wir Lulu und die Männercharaktere als Prototypen. Als Menschen, die in einem kapitalistischen System aufgewachsen sind und dort nach Liebe suchen.
Mithilfe der Themenkomplexe Macht, Körper, Sex setzen wir uns mit dem heutigen Stand der Liebe, Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinander.
Wedekinds „Lulu“ wird hierbei zum Fallbeispiel.
Das Projekt "Die Lulu" wird vom "Theater im Kino" in Berlin Friedrichshain finanziell, räumlich und technisch unterstützt.
http://www.theater-im-kino.de
Vielen Dank auch an Theater Performance Kunst RAMPIG e.V., Marisa Wojtkowiak, Kerstin Vihman und Sebastian Arnd.
http://rampig.de
http://marisawojtkowiak.wix.com/schauspielerin
Die Produktion richtet sich an Kunstinteressierte jeden Alters und jeder Herkunft.
Ziel der Inszenierung ist es, Wedekinds Drama neu zu inszenieren, künstlerisch umzusetzen und auf seine Aktualität zu überprüfen. Dazu treffen wir uns seit Ende Oktober zwei Mal pro Woche zum gemeinsamen Proben.
Das neu zusammengesetzte Ensemble besteht aus Laiendarsteller_Innen.
Ziel der gemeinsamen Zusammenarbeit ist es daher auch, eine gemeinsame uns eigene Theater- bzw. Kunstsprache zu entwickeln.
An dem Projekt "Die Lulu" arbeitet eine Gruppe junger Künstler_Innen aus verschiedensten Genres. Darunter Modedesignerin Saskia Juliane, Sound- und Videokünstler Christopher Ramm und das Regieteam Lea Langenfelder und Cornelius Thomas.
Alle Beteiligten arbeiten trotz ihrer professionellen Ausbildung unentgeltlich an der Inszenierung. Eine Finanzierung der benötigten Materialien für Kostüm und Bühne, ist mit unserem geringen Budget momentan nicht möglich. Um einen gelungenen, experimentellen Kunstabend schaffen zu können, benötigen wir daher dringend eure finanzielle Unterstützung.
Das Geld wird für den Bau eines Moduls und für den Erwerb von Stoffen für die geplanten Kostüme verwendet werden. Bei dem Bühnenmodul handelt es sich um eine zweite kleine Bühne, die frei im Raum verschoben werden kann und auch als Projektionsfläche Verwendung findet.
Schauspiel: Hannes Eisenhardt, Lena Huttenlocher-Adomeit, Nils Kirchgeßner, Tabea Panizzi, Hariklia Woutsas
Regie: Cornelius Thomas, Lea Langenfelder
Dramaturgie: Lea Langenfelder
Bühnenbild: Cornelius Thomas
Text: Tim Fischer
Kostüm: Saskia Juliane
Sound: Christopher Ramm
Regieassistenz: Lena Adel
Kostümassistenz: Ella Haas
DIE LULU