Undogmatisch und widerständig
Das Schwierigste in diesem Unterrichtsalltag ist, dass die Kinder kein Essen, keine Spielzeuge und keinen Raum zum Spielen haben. Oft fehlt ihnen auch die Zuneigung der Mutter und des Vaters, da diese selbst keine Kraft mehr aufbringen können oder traumatisiert sind. Für Lehrerinnen und Lehrer war die Lage vor der Revolution auch aus wirtschaftlicher Sicht besser. Und es gab natürlich keine Bombenangriffe.
Das Gute jetzt ist aber, dass wir uns nicht mehr an Curricula halten müssen, die nur geschrieben wurden, um Bashar Al-Assad und seine Familie zu preisen. Wir fühlen uns zum ersten Mal komplett frei und unbefangen, was die Unterrichtsgestaltung angeht. Unser Schulprojekt ist ein wirkliches Widerstandsprojekt, denn es geht darum, andere Ideen an unsere Kinder weiterzugeben als die Dogmen, die wir gelernt haben.
Da'aa, Lehrerin an den freien Schulen von Erbin