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30 años después del final de la dictadura argentina todavía aparecen víctimas, niños, hijos de los por aquel entonces perseguidos, que fueron destinados a familias de militares y ahora descubren su verdadera identidad. Con el apoyo de ustedes queremos dar a conocer el destino de dos de estos "niños robados", y hablar del desafío que significa aceptar una nueva vida.
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03.06.2016

Schmerzhafte Rückschläge

Regina Mennig
Regina Mennig3 min Lesezeit

"Wir sind tief besorgt" - so beginnen in letzter Zeit viele öffentliche Mitteilungen der Großmütter der Plaza de Mayo in Argentinien. Die Sorge bezieht sich auf die Politik von Präsident Mauricio Macri. Schon kurz nach seiner Amtsübernahme Ende 2015 hat er Schritte unternommen, die die Opfer der Militärdiktatur als schmerzhafte Rückschläge der Aufarbeitungspolitik empfinden.

Die Großmütter der Plaza de Mayo haben einen ziemlich exklusiven Draht zur Regierung - dieser Eindruck drängte sich bei unseren Film-Dreharbeiten 2014 in Argentinien immer wieder auf. Bezeichnendes Beispiel: ein geplatztes Interview mit Großmütter-Präsidentin Estela de Carlotto. Kurz vor Beginn kam Estela aus ihrem Büro und sagte zu uns: "Entschuldigt bitte, Chicas. Ich bin heute Nachmittag mit meinem Enkel kurzfristig bei der Präsidentin eingeladen."

Die Präsidentin hieß damals noch Cristina Fernández de Kirchner. Vor allem zum Ende ihrer Amtszeit war sie höchst umstritten im Land - Auftritte im Schein der charismatischen Großmütter der Plaza de Mayo versprachen da stets ein bisschen wohlwollende PR. Fakt ist aber auch: Cristinas Mann und Amtsvorgänger Néstor Kirchner hatte Schluss gemacht mit der jahrelangen Amnestie für viele Täter des Militärregimes, und beide Kirchners forcierten die Aufarbeitung der Diktaturverbrechen als ein Kernstück ihrer Regierungspolitik.

Wieder mehr Macht fürs Militär

Dass es unter dem rechtsliberalen Präsidenten Mauricio Macri nicht so weitergehen würde, war zu erwarten. Aber wie schnell Macri die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen hat, lässt doch aufhorchen. Abgesägt wurde etwa der Chef des Nationalarchivs zur Aufarbeitung der Diktaturverbrechen, der wiedergefundene Enkel Horacio Pietragalla Corti. Neu benannt wurde u.a. der Kulturminister von Buenos Aires, Darío Lopérfido - der sagte kurz nach seiner Ernennung öffentlich, die Zahl der 30.000 Verschwundenen der Militärdiktatur sei halt in einem Hinterzimmer definiert worden. Alarmiert sind die Menschenrechtsorganisationen jüngst von Macris Plan, die Autonomie des Militärs wieder zu stärken.

Bei unseren letzten Anruf im Büro der Großmütter im Mai haben wir sie deutlich herausgehört - die Sorge, wie es unter der Regierung Macri weitergeht mit der Aufarbeitungspolitik. Bisher galt sie als eine der fortschrittlichsten weltweit. Wir können an dieser Stelle nur einmal mehr Schicksale wie das unserer Film-Protagonistin Catalina hervorheben - als Baby geraubt von einem Militäroffizier, der für den Mord an ihrer leiblichen Mutter gesorgt hat. Womöglich würde Catalina immer noch in einem "falschen" Leben stecken, wäre da nicht die Energie der Großmütter der Plaza de Mayo und ein Staat, der Verfahren gegen die Verbrechen von damals möglich macht.

Foto oben: Der Sohn eines Verschwundenen der Militärdiktatur. Aufgenommen vor dem Gerichtsprozess gegen Catalinas Zieheltern.

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Película Documental: Algo mío - Argentiniens geraubte Kinder
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