Liebe Weihnachtsengel,
sucht ihr noch ein schönes Weihnachtsgeschenk? Was besonderes zum Jahresende? Hier kommt die Gelegenheit!
Seit zwei Jahren wohnen wir, ca. 60 ehemals obdachlose Menschen, in der Habersaathstraße 40-48 und kämpfen gemeinsam mit den Bestandsmieter*innen gegen den drohenden Abriss unseres Zuhauses. Damals besetzten wir mit der Initiative Leerstand Hab-ich-saath die teilweise seit Jahren leerstehende Wohnungen erfolgreich. Für viele von uns war das das Sprungbrett in ein neues Leben, die Möglichkeit Probleme anzugehen wie Sucht- und psychische Erkrankungen, Schulden, oder wieder eine Arbeit zu finden. Doch der Eigentümer möchte uns lieber wieder loswerden, das Haus abreißen und Luxuswohungen bauen, die sich kaum jemand leisten kann. Im August dieses Jahr stellte er nun den Strom ab und das warme Wasser, ließ Fenster rausreißen, Waschbecken, Möbel und Wohnungstüren zerschlagen und tauschte Schlösser. Seid dem gibt es viel zu reparieren und manchmal fühlt es sich an, als leben wir mit einem Fuß schon wieder auf der Straße. Und nun ist auch noch Winter.
Doch so schnell geben wir nicht auf! Wir lassen uns nicht vertreiben von den illegalen und kriminellen Methoden des Eigentümers, die das Leben in unserem Haus so erschweren!
Hier kommt ihr ins Spiel: Wir brauchen dringend eure Hilfe, denn ohne Strom und warmes Wasser geht nicht mehr viel - auch nicht das Licht am Weihnachtsbaum! Bitte spendet doch ein paar Euro für:
Lampen, Batterien, Kerzen, Powerbanks, Gaskocher und Gaskartuschen.
Damit auch wir es schön haben an Weihnachten, eine heiße Suppe kochen können oder einen Tee, wenn wir durchgefroren von der Arbeit kommen und nicht im Dunkeln sitzen müssen.
Spendet und kämpft mit uns: Für das Recht auf eine gemütliche Weihnachtsstube für alle!
Wir als ehemal obdachlose Bewohner*innen der Habersaathstraße 40-48 wünschen uns die Perspektive dauerhaftbleiben zu können und die Sicherheit nicht wieder zurück auf die Straße geworfen zu werden. Die Rekommunalisierung des Hauses ist das langfristige Ziel.
Wir möchten mit unserem Aufruf alle ansprechen, die genauso unerträglich finden wie wir, dass es in dieser Stadt so viel Obdachlosigkeit, Leerstand und Abriss gibt. Wir sprechen alle an, die ein Projekt unterstützen wollen, dass gegen den Ausverkauf unserer Stadt Widerstand leistet.
Obdachlosigkeit ist nie selbstverschuldet und sie kann uns alle treffen. Der Berliner Wohnungsmarkt macht es zunehmend unmöglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden, vor allem für arme Menschen. Da ist die Habersaathstraße ein kleiner Lichtblick! Hier wurde in 60 Fällen Obdachlosigkeit mit dem einzig wirksamen Mittel beendet: einer Wohnung. Diese neuen Bewohner*innen kämpfen nun auch zusammen mit den Bestandsmieter*innen für den Erhalt des Hauses und gegen die Abriss- und Luxusneubaupläne des Eigentümers. Diese Pläne hätten zur Folge, dass die Mieten weiter steigen und eine bezahlbare Wohnung zu finden für uns alle noch schwieriger wird. Wird jedoch, wie von den Bewohner*innen gefordert, eine Rekommunalisierung der Habersaathstraße erreicht, hätte das einen positiven Effekt auf den Wohnungsmarkt und könnte ein Vorbild für eine mieter*innenfreundliche Entwicklung sein .
Wohnen ist ein Grundrecht weil wir alle ein Zuhause brauchen!
Ohne Strom und Warmwasser ist ein Alltag schwer bestreitbar. Mit dem Geld wollen wir die dadurch entstandenen Schwierigkeiten bewältigen. Das heißt: Wir wollen Lampen, Batterien, Kerzen und Powerbanks besorgen um unsere Wohnungen zu beleuchten und unsere Handys laden zu können. Auch Gaskocher und -kartuschen werden gebraucht, damit wir kochen können und Wasser zum Waschen und Putzen zu erwärmen. Seit der Eigentümer versucht hat, unsere Wohnungen unbewohnbar zu machen um uns zu vertreiben, gibt es viel zu reparieren: Rausgerissene Fenster, zerschlagene Waschbecken, Möbel und Wohnungstüren.
Zum Projekt der Habersaathstraße 40-48 gehören als wichtigste Akteure die Bewohner*innen selbst - also die Bestandsmieter*innen, die vor Gericht kämpfen und die ehemals obdachlosen Menschen. Sie werden unterstützt von der Initiative Leerstand Hab-ich-saath, die zusammen mit den obdachlosen Menschen die Besetzung der Leerstehenden Wohnungen vor zwei Jahren organisierte. Außerdem von vielen Einzelpersonen, die im Kampf gegen den Abriss des Hauses an ihrer Seite stehen.
Leerstand Hab ich Saath