Täglich leiden Menschen unter uns an häuslicher Gewalt. Doch bekannt werden oft nur Einzelfälle. Wenige sind mutig genug, die Sachen zu packen, sich Hilfe zu suchen oder an mit ihrem Problem in die Öffentlichkeit zu gehen. Viele ziehen sich dagegen zurück, manchmal so lange, bis es zu spät ist. 16 Menschen starben im vergangenen Jahr allein in Brandenburg an solchen Übergriffen.
Eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO legt offen, dass weltweit jede dritte Frau Gewalt in häuslicher Umgebung erleide. Auch Männer werden getreten, mit Aschenbechern beworfen, beschimpft und genötigt. Das Robert-Koch-Institut schreibt in einer umstrittenen Studie, dass Männer und Frauen gleichermaßen Opfer von Angriffen zu Hause seien. Häusliche Gewalt ist offenbar keine Frage des Geschlechts.
Dieses Projekt will erstmals detailliert zeigen, wo in Deutschland Menschen Opfer häuslicher Gewalt werden. Zum ersten Mal will ich gemeinsam mit dem gemeinnützigen Recherchebüro CORRECT!V alle regionalen Daten für Deutschland zusammentragen und verständlich aufbereiten, um das Problem zu analysieren und greifbar zu machen. Diese Zahlen sollen zeigen, wo häusliche Gewalt stattfindet und wie häufig diese Straftaten in unserer direkten Umgebung auffallen.
Dazu will ich das Problem klassisch mit journalistischer Recherche angehen. Mich interessiert: Warum wird jemand zum Aggressor? Wie geht es den Kindern? Wohin gehen und was machen Frauen, Männer oder Kinder nach solchen Verbrechen und wie finden sie zurück ins Leben? Ich finde: Wir müssen das Thema in der Öffentlichkeit diskutieren. Faktenbasiert, transparent und mit Empathie – um zu zeigen, was in manchen Familien und Partnerschaften tagtäglich passiert.
Mit diesem Projekt möchte ich die breite Bevölkerung für das Problem sensibilisieren. Das Ausmaß häuslicher Gewalt soll sichtbar werden. Dieses Projekt soll eine Diskussion auslösen über Opfer und Täter gleichermaßen.
Die Recherche soll das Problem für jede Region Deutschlands quantifizierbar machen. Das kann weitere Berichterstattung im Lokalen anstoßen. Viele lokale Berichte würden der Diskussion um häusliche Gewalt gut tun.
Das Projekt soll zudem die menschliche Seite erkunden: Was passiert wem durch häusliche Gewalt? Wie wird aus Zuneigung und Liebe über die Zeit Aggression, kultivierter Hass oder Totschlag?
Häusliche Gewalt kann jeden betreffen. Die zahlreichen Organisationen, die sich des Problems annehmen, finden aber offenbar nur wenig Aufmerksamkeit. Wenn Du dieses Projekt unterstützt, hilfst Du dabei, das Problem der häuslichen Gewalt transparent zu machen, ins Licht der Öffentlichkeit zu ziehen. Du hilfst, eine Diskussion zu starten. Gemeinsam können wir dem oft namen- und gesichtslosen Problem durch die Recherche von Fakten und Geschichten ein Forum geben, auf das dann eine besser informierte Diskussion aufsetzen kann.
Ich werde mit dem Geld zahlreiche Anfragen zur Freigabe von Daten zu häuslicher Gewalt stellen. Dazu werde ich mit Experten sprechen, Studien lesen und verschiedene Gesprächspartner aufsuchen: Opfer und Täter, Schläger und Geschlagene. Ich werde Gefängnisse besuchen, Frauenhäuser und Menschen daheim. Ich brauche das Geld also nicht nur, um mir möglichst viel freie Arbeitszeit zu erkaufen – ich werde auch viel auf Reisen sein. Mit der Mindestfinanzierung kann ich die Daten beschaffen und die wichtigsten Interviews führen. Je mehr Geld jedoch zusammenkommt, desto mehr Menschen kann ich treffen, desto tiefer kann ich das Problem beschreiben und desto informierter wird dadurch hoffentlich auch die öffentliche Diskussion.
Mein Name ist Janine Engeleiter und ich bin freie Journalistin. Ich beschäftige mich seit längerem mit dem Thema häusliche Gewalt und bin auch in anderen Recherchen immer wieder auf Menschen getroffen, die unverschuldet Opfer geworden sind. So habe ich mich mit der Stasi- und Dopingaufarbeitung beschäftigt. Mir liegen Themen, in die ich mich als Reporter einfühlen kann und das Thema häusliche Gewalt liegt mir dabei besonders am Herzen. Über eure Unterstützung würde ich mich deshalb sehr freuen.
Einzeln vertretungsberechtigt:
Dr. Christian Humborg, David Schraven
Steuernummer 112/5754/1437
Handelsregister Essen
HRB 25135