Die Autoren stellen sich vor! Heute: Birgit Kleist Pedersen
Birgit Kleist Pedersen ist seit 2003 Associate Professor am Institut für Kultur, Sprache und Geschichte an der grönländischen Universität Ilisimatusarfik. Von 2005 bis 2007 war die Grönländerin stellvertretende Leiterin der Universität. Ihre Forschungsinteressen und Lehrtätigkeiten umfassen gegenwärtige grönländische Literatur aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven, Oral Tradition, Medien wie Filme, Kunst oder Cyberspace in einer internationalen und grönländischen Perspektive sowie das Themenfeld Kinder, Jugend und Medienkultur. Sie publizierte u.a. »Young urban Greenlanders in Nuuk« in der Zeitschrift Études/Inuit/Studies im Jahr 2008 (Vol. 32, 1), »Young Greenlandic writers in the public versus the anonymous space« im Sammelband »Nordic Voices«, herausgegeben von Jenny Fossum Grønn im Jahr 2005, »Security and Exoticism in Greenland: The Debate over Fur and Intellectual Property Rights« im von Daveluy, Lévesque und Ferguson herausgegebenen Sammelband »Humanizing Security in the Arctic« (CCI Press, 2011).«.
Fragen an die Autorin:
Woher kommt dein Interesse für Grönland?
Mein Interesse an der gegenwärtigen grönländischen Kultur ist ganz natürlich und selbstverständlich für mich, da ich Grönländerin bin, die hier geboren und aufgewachsen ist.
Welche Forschungsergebnisse stellst Du in dem Grönlandbuch vor?
In einer Zeit der Transformation, die durch nationale, internationale und globale Veränderungen und Herausforderungen geprägt ist, tauchen immer wieder Bewegungen der Wiederbelebung oder Revitalisierung der traditionellen Kultur auf. Dies ist auch in Grönland zu beobachten. Revitalisierungen der traditionellen Kultur werden immer sichtbarer und treffen auf größere Zustimmung. In meinem Aufsatz versuche ich, einige Erklärungen für die scheinbar verstärkte, kulturelle Wiederbelebung zu präsentieren, teilweise aus soziologischer Sicht, teilweise aus anthropologischer Perspektive. Insofern berührt mein Beitrag verschiedene Themen: Nativismus – verstanden als ein bewusstes Festhalten an bestimmten eigenen Kulturelementen infolge ihrer Bedrohung durch eine überlegene fremde Kultur – sowie die Wiederbelebung von kulturellen Elementen in der heutigen grönländischen Literatur; die gegenwärtige Unabhängigkeitsbewegung in Land; die neue Partei »Partii Inuit« die als ein Forum für all diejenigen fungiert, die keine Stimme haben, aber auch als ein Forum zu verstehen ist, in dem imaginierte bzw. vorgestellte grönländische Werte kommuniziert werden. Schließlich diskutiert der Aufsatz den derzeitigen politischen Diskurs in Grönland. In diesem entwickelt sich Grönland von einem Land der Vielfalt (die ehemalige Regierung) zu einem Land der Einheit (die neue Regierung).
So ist die Autorin zu erreichen:
http://da.uni.gl/find-personale/institut-for-kultur-sprog-historie/afdeling-for-sprog-litteratur-og-medier/birgit-kleist-pedersen.aspx