Ein Einblick in das Leben der 1. Geigen...
Als erste Geige ist man meist in der Situation, dass jeder um eine Meinung oder ein Urteil darüber nicht verlegen ist. Klar, als größtes Register sind wir ja auch kaum zu übersehen und außerdem steht vor jeder Probe und jedem Konzert einer von uns vor dem ganzen Orchester und darf den Ton angeben. Der Eindruck eines intriganten Haufens, in dem jeder alles tun würde, um diesen Platz vorn rechts zu usurpieren, ist da natürlich selbstverständlich.
Innerhalb des Orchesters (vor allem unter Bläsern) ist man dagegen ganz im Gegenteil eher dem Vorurteil ausgesetzt, nur deshalb erste Geige zu spielen, weil man sich unter so vielen Kollegen so wunderbar verstecken kann und niemand hört, was jeder einzelne an seinem Instrument wirklich verzapft. Wer das behauptet, stand im Übrigen noch nie vor der Entscheidung, nach dem Dirigenten, dem Konzertmeister oder den Noten zu spielen. Auch Tuttischwein sein will gelernt sein!
Am quälendsten ist aber eindeutig, dass vor allem alle anderen Streicher uns gern in die arrogante und egozentrische Ecke stellen wollen (wahrscheinlich, weil sie nicht so toll und wichtig sind wie wir...). Zum Beispiel kann keiner so hoch spielen. Nagut, die zweiten Geigen könnten es, aber dürfen fast nie. Bei den anderen geht das nicht ohne weiteres, weshalb sie so tun müssen, als wären hohe Töne etwas ganz furchtbares.
Man hat's also nicht leicht als erste Geige und doch sind wir alle hier, weil es uns einen Riesenspaß macht und wir über das meiste hier genannte gediegen schmunzeln können :). Eigentlich sind wir nämlich ein super sympathisches Register, das am liebsten süße Melodien auf einem Klangteppich ausbreitet, den die netten Kollegen für uns ausbreiten.
Hört uns zu dabei am 03.07. im Kammermusiksaal und bitte, bitte spendet, damit wir noch ganz oft für euch spielen können.
Wir möchten uns schon jetzt bei allen Spendern ganz herzlich bedanken und alle anderen ermutigen, es noch zu werden und zu unserem Konzert zu kommen!!