Wenn inneres Wachstum äußerlich sichtbar wird
Moin moin und Ahoi!
Mitte Oktober 2014 fand zum 10. mal der TROUBADOUR Lied- und Chanson-Wettbewerb im Le Méridien in Stuttgart statt – und ich habe den zweiten Nachwuchsförderpreis gewonnen!
www.der-troubadour.de
Es ist schon spannend, was in einem Jahr alles wachsen kann. Auch 2013 war ich bei eben jenem Wettbewerb dabei. Ich habe damals drei Lieder auf der Gitarre gespielt und war nicht halb so entspannt auf der Bühne wie heute. Ich fuhr ohne einen Preis nach Hause. Jedoch voller Eindrücke und Begegnungen. Voller Inspiration und Lyrik. Bei so vielen Musikern auf einem Haufen, da kann ja nur ein allgemein inspiriertes Brodeln und Sprühen vorherrschen. Nach diesem Erlebnis habe ich mir gesagt „das kann ich besser!“ und mich dieses Jahr wieder angemeldet. Und wieder wurde ich aus über 100 Bewerbungen als eine der 18 TeilnehmerInnen ausgewählt. Das allein hat mich schon sehr gefreut.
In den Wochen davor war ich viel unterwegs, hatte viel zu tun, so dass ich den Wettbewerb gar nicht bewusst im Kopf hatte, kaum darüber nachdachte. Doch dann kam ein Schreck-Moment „oh je, in einer Woche ist der Wettbewerb, Du musst doch üben!“. Aber – und das war neu für mich – ich habe mich nicht in Panik versetzt, sondern es geschafft mir zu sagen und auch innerlich zu spüren: „Du hast die ganze Zeit Konzerte gespielt, Du bist drin. Es reicht, wenn Du noch zwei, drei mal die Lieder die Du spielen willst gezielt übst. Es gibt keinen Grund zur Panik.“
Und es hat funktioniert. Ich habe genau das getan und bin so vorbereitet nach Stuttgart gefahren.
Dieses Mal wollte ich so entspannt wie möglich sein. Ich habe mein schönstes Kleid eingepackt, damit ich mir über mein Aussehen auf der Bühne schon mal keine Gedanken mehr machen muss. Dazu habe ich mir gesagt, dass ich lieber zwei Lieder ganz in Ruhe spiele, als drei Lieder gehetzt (schließlich hat jeder Teilnehmer nur 10 Minuten Bühnenzeit) und dass ich zeigen möchte, dass ich sowohl am Klavier als auch an der Gitarre meine Geschichten erzählen und Gefühle ausdrücken kann.
Auch wenn mein Kopf in Stress-Situationen ab und zu noch davon gerannt ist und sich lauter Gedanken gemacht hat, ob das, was ich da geplant habe denn die „beste Planung“ sei, hab ich mich in solchen Momenten nicht von dieser „vermeintlich vernünftigen“ Stimme überzeugen lassen. Ich bin bei meinem Plan, den ich mit einem klaren Kopf und einem guten Gefühl im Bauch erstellt hatte geblieben.
Dann war es soweit, an den 2 Wettbewerbsabenden sind jeweils 3 mal 3 Teilnehmer hintereinander aufgetreten, dazwischen gab ein eine kleine Pause. Im dritten Block des ersten Abends war ich als erste dran. Das war gut. Ich konnte hinter dem geschlossenen Vorhang auf die Bühne gehen, meine Gitarre abstellen, mich akklimatisieren. Hinter dem Vorhang war das Gemurmel der Zuschauer zu hören. Mein Herz schlug laut. Ich habe tief durchgeatmet. Mich an den wunderschönen Flügel gesetzt. Die Finger über den Tasten schweben lassen und ein paar Takte lautlos gespielt. Ich habe mich umgeschaut und gedacht „Wow, ich bin wieder hier. Wie anders sich alles anfühlt. Als wäre alles kleiner, gar nicht mehr beängstigend. Oder bin ich etwa gewachsen?“
Dann wurde ich angekündigt und der Vorhang öffnete sich. Applaus. Helles Licht. Ich lächle. Ich freue mich. Ich warte. Ich atme tief. Als es still ist im Saal fange ich an.
Erst das Lied “Jetzt und Hier” am Flügel und danach “Von hier” auf der Gitarre. Da habe ich das ganze Publikum eingeladen “mitzubappen” was dieses auch voller Freude getan hat. Ich habe mich bei der Technik bedankt, dass alles so gut zu hören ist. Es ist wirklich ein großer Vorteil, wenn man sich selber auf einer Bühne gut hört.
Nach meinem Auftritt war ich sehr glücklich und zufrieden. Und auch ein wenig erleichtert. Meine liebe Freundin und Liedermacher Kollegin Cat Balou war an dem Abend als Zuschauer dabei und hat mir vorher Mut gemacht und mich hinterher mit einer festen Umarmung belohnt. Auch sie hat gesehen und gehört, dass ich viel ruhiger, viel mehr „bei mir“ bin und die gesungenen Töne wie Seifenblasen habe in den Raum schweben lassen. Und auch ich hatte das ganz warme und gute Gefühl, dass ich – selbst wenn ich keinen Preis bekomme – viel gewonnen habe. Die Gewissheit der Veränderung, des Wachstums. Ich stehe heute an einem ganz anderen Platz als vor einem Jahr. An einem Platz mit großem Selbstvertrauen, mit viel Dankbarkeit und Neugierde. Und dieses zu spüren war das größte Geschenk.
Doch auch die Jury hat gesehen, gehört und gespürt, dass ich ein Aufstrebendes Pflänzchen im Musikgarten bin, dass in mir noch viel steckt und wächst. Dafür wurde mir der zweite Nachwuchsförderpreis verliehen.
Dass mein inneres Wachstum auch äußerlich zu sehen ist finde ich ganz wunderbar! Denn von innen kommt es mir doch oftmals so vor, als würde ich auf der Stelle treten und nicht oder nur wenig vorankommen. Und so sehr ich davon überzeugt bin, dass die eigene Meinung die wichtigste ist, so bin ich doch nicht frei davon mich über eine positive Reaktion von außen zu freuen.
Stolz wie Bolle und voll neuer Ideen und Kontakte bin ich aus Stuttgart zurückgekehrt. So beflügelt und kreativ inspiriert habe ich endlich das Musik-Video für mein Lied „Horizont“ geschnitten und mich dann voller Freude und Zuversicht an die Planung der LIVE-CD gemacht.
Ich lebe meinen Traum. Jeden Tag. Seit fast 20 Monaten. Das ist toll! Danke!
Eure Gesa / Melody
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