Crowdfunding since 2010
Bei medial inszenierten Geberkonferenzen versprechen Regierungen und Unternehmen Millionen für Hilfsbedürftige - doch nicht alle zahlen. Wenn Versprechen gebrochen werden, gehen Bürgerkriegsflüchtlinge, Erdbebenopfer oder Ebolakranke leer aus. Das kostet Menschenleben, doch niemand fragt nach. Mit meiner Recherche möchte ich das ändern. Ich will herausfinden: wer verspricht Hilfe und wirbt mit seiner Großzügigkeit, zahlt aber nicht oder zu spät?
Privacy notice
Funding period
3/17/15 - 4/29/15
Realisation
Vor Ende 2015
Website & Social Media
Minimum amount (Start level): €
2,900 €
City
Genf
Category
Journalism
Project widget
Embed widget
14.04.2015

Die 15%-Kinder von Chibok

Marc Engelhardt
Marc Engelhardt2 min Lesezeit

Heute vor genau einem Jahr stürmten Terroristen von Boko Haram die Kleinstadt Chibok im Nordosten Nigerias und verschleppten 276 Schülerinnen eines Mädcheninternats. Das Verbrechen ging mit dem Hashtag #bringbackourgirls um die Welt. Mehr als 50 Mädchen konnten seitdem ihren Entführern entkommen, sie berichten Schreckliches. Mädchen werden verkauft oder als Sexsklavinnen von 'verdienten' Terroristen missbraucht. Jungen, die an anderen Schulen entführt wurden, müssen kämpfen und sterben oft in erster Reihe als Kanonenfutter.

Ein Jahr nach dem Überfall auf Chibok ist ungewiss, wo die Mädchen sind. Das gleiche gilt für die meisten der 2000 Kinder, die Boko Haram laut Amnesty allein in diesem Jahr verschleppt hat. 800.000 nigerianische Kinder, so schätzt das UN-Kinderhilfswerk Unicef, sind aus Angst vor Boko Haram geflohen. Sie brauchen Hilfe. 60.000 traumatisierte Kinder hat Unicef in den vergangenen Monaten etwa mit psychologischer Betreuung unterstützt. Doch dafür - wie auch für Unterkunft, Verpflegung, Schulbildung oder medizinische Versorgung - geht das Geld aus.

Auf 25 Mio. Euro schätzt Unicef den Geldbedarf für 2015, um den von Boko Haram vertriebenen Kindern in Nigeria zu helfen. Nur 15% davon sind davon bislang zusammen gekommen. In Kamerun sind - kaum besser - 17% des Bedarfs gedeckt, in Niger gerade einmal 2% und im Tschad 1% - beide Länder gehören zu den ärmsten der Welt und beherbergen zehntausende, die vor Boko Haram geflohen sind.

Während also heute vermutlich viele Staatsmänner und -frauen mit bedeutungsschwangeren Worten an die verschwundenen Mädchen erinnern werden, ist es mit den Taten nicht weit her. Auch das Beispiel Chibok zeigt, wie wichtig es ist, den Gebern auf die Finger zu gucken.

Das will ich immer noch tun - und langsam wird es ernst. Wir haben noch gut zwei Wochen, um das Finanzierungsziel zu erreichen. Bitte helft mir, unser Projekt noch bekannter zu machen: teilt diesen Blogpost mit Euren Freunden und Bekannten, erzählt Kollegen in der Kaffeepause davon oder mailt einen Link an Verwandte und jeden, der und die Interesse haben könnte.

Versprochene Hilfsgelder helfen nur dann, wenn sie auch wirklich ausgezahlt werden. Das gilt in Nigeria und überall sonst auf der Welt.

PS: Wer mehr zu den Mädchen von Chibok wissen möchte, kann mich dazu heute gegen 12:25 Uhr im RBB Inforadio oder heute Abend um kurz nach 19 Uhr auf WDR5 (Politikum) hören.

14.12.2015

Der Link

Marc Engelhardt
Marc Engelhardt1 min Lesezeit
The blog post is only for supporters. Log in
Legal notice
PULS - Recherchen für die Gesellschaft gemeinnützige GmbH
Christian Humborg
Huyssenallee 11
45128 Essen Deutschland

Einzeln vertretungsberechtigt:
Dr. Christian Humborg, David Schraven
Steuernummer 112/5754/1437
Handelsregister Essen
HRB 25135

share
Wo sind die versprochenen Millionenhilfen?
www.startnext.com
Facebook
X
WhatsApp
LinkedIn
Xing
Copy link

This video is played by Vimeo. By clicking on the play button, you agree to the transfer of necessary personal data (e.g. your IP address) to Vimeo Inc (USA) as the operator of Vimeo. For more information on the purpose and scope of data collection, please see the Startnext privacy policy. Learn more