Kleine Wunder brauchen etwas länger

Auf der Zielgeraden

Vor 4 Jahren startete der gemeinnützige Verein Meißner Hahnemannzentrum e.V. mit der Crowdfundingaktion "AusderNothelferhaus" eine für das etwas verschlafene Meißen zu dieser Zeit beispiellose Aktion - in 3x4 Wochen sollten 25.000 Euro zusammenkommen und Startguthaben für den Bau eines nach ökologischen Maßgaben errichteten Veranstaltungshauses werden. Es ging darum, Menschen aus Nah und Fern eine sichere Bleibe zu schaffen für den existenziellen Notfall, für den Regenfall bei Open-Air-Veranstaltungen, für den Fall des täglichen Wahnsinns, der bei allen entsteht, die kein richtiges Ziel vor Augen haben, aber Gutes tun wollen.
Wir überboten unsere angestrebte Zielmarke bis zum 06.05.2016 und waren happy. Dann aber begann eine wahre Odyssee, die den Verein bis an die Grenzen der Existenz belastete. Vorübergehend mussten wichtige Arbeitsverhältnisse gekündigt werden, die sozialen und gemeinnützigen Projektstrukturen platzten und es hätte wenig gefehlt bis zur vollständigen Auflösung des Vereins, der das Gelände von "Heilig Kreuz" in Meißen mit viel Fleiß in den vorangehenden Jahren umgekrempelt und vitalisiert hatte. Warum? - weil verwaltungstechnische Vorleistungen zur Absicherung der Finanzierung von der Kommune nicht fristgerecht geschaffen wurden.
Im Sommer 2019 - gerade heraus aus einer Phase tiefer Zerknirschtheit fiel schließlich der Entschluss, den Faden wieder aufzugreifen.

Nun läuft der Bau des Hauses in der Zielgeraden ein. Bis Ende Dezember soll nicht nur die Außenfassade und das Dach, sondern auch der Innenausbau absolviert sein. Und das bei all den Beschränkungen, die besonders Corona in unserem Land hat einziehen lassen. Dem Meißner Hahnemannzentrum sind dadurch nicht unwesentliche Verluste entstanden. Im April ausgefallen und nun Ende September neu organisiert wurden zum Beispiel die 24. Meißner Hahnemanntage mit der Verleihung des "Großen Meißner Globulus".

Einigen der für unser Bauvorhaben gewonnenen Handwerker ging in den letzten Monaten die Puste aus. Andere können eigene großzügige Hilfezusagen leider nicht mehr realisieren. Deshalb bitten wir neuerlich, uns sachlich oder finanziell zu unterstützen. Ein wirklich interessanter Bau mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten käme damit zur lang erwarteten Vollendung.

Es geht um ein wichtiges wirtschaftliches Standbein für den Verein. Ob durch Einmietung, für Events, ganzheitliche Bildungsangebote, private Feiern, Unterkunft in Extremsituationen und vieles mehr; Freunde unkonventioneller Baumethoden, die aus der Gemeinschaft heraus entstehen, finden hier einen Anlaufpunkt; Diskutanten zu neuen Formen des Bauens im Denkmal gewinnen hier Anschauung.

Die Klosterruine Heilig Kreuz in Meißen ist nicht mehr ganz unbekannt. Viele haben sich in den vergangenen 25 Jahren hier schon engagiert und haben erkannt, was private Initiative voranbringen kann. Ein kleines Wunder ist es, dass ein Verein einen solchen relativ großen und bedeutenden Standort über so lange Zeit ohne institutionelle Förderung in den Griff bekommen hat. Beizutragen, dass ein Projekt, welches Power hat, in diesem Areal fertiggestellt werden kann, ist ein starkes Motiv für Mitbeteiligung.

Als Besonderheit nutzt das Meißner Hahnemannzentrum eine an den Lehren Samuel Hahnemanns angelehnten Philosophie des sanften Heilens auch für den Standort. Über Naturbau- und Denkmalpflegeprojekte, umfangreiche Umweltbildungsarbeit, kulturelle Veranstaltungen, Kunst etc. pp. entstehen unter solchen Bedingungen Freiheitsgrade, die der Neuorientierung, Regeneration und Revitalisierung dienen.
Hier können Menschen aller Herkunft und jeden Alters im Duft der Heilkräuterbeete und Wiesen auf- und durchatmen, entspannen, an Projekten teilnehmen oder sich für ihre eigenen, individuellen Veranstaltungen einmieten. Auf unserer Internetseite "Meißner Hahnemannzentrum e.V." finden sie Einzelheiten dazu.

Mit dem Geld kann die Errichtung unseres Veranstaltungshauses abgeschlossen und nach eineinhalbjähriger Bauzeit endlich mit der Nutzung begonnen werden .
Wir bauen ausschließlich mit ökologischen Werkstoffen wie Lehm, Holz und Altglas zur Dämmung. Gern würden wir diese umweltfreundliche Bauweise auf dem ehemaligen Klosterstandort bis zur Fertigstellung des Veranstaltungshauses fortführen. Solches Material und die Verarbeitung durch entsprechende Fachhandwerker hat sicher ihren Preis. Sie kann vielfach aber auch selbst ausgeführt werden.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die letzten qualitätsentscheidenden Arbeiten mit Sorgfalt und Können erledigt werden. Denn nichts ist schlimmer als eine minderwertige Materialität, die einen guten Geist Lügen straft.