Wir bauen! In einer Werft in Niederschöneweide werden Träume wahr.
von Laura Kaltwasser
Und wie sind wir hier hingekommen? Als wir im März noch auf der Suche nach einem Liegeplatz waren, nahmen wir an einer Vereinsversammlung eines Berliner Bootvereins in einer interessanten Multifunktionsbäckerei teil. „Obwohl sich alle VereinsteilnehmerInnen ordnungsgemäß zu der Versammlung wiedergefunden haben“ (Vereinssprech), merkten wir schnell, dass wir nicht komplett auf einer Wellenlänge mit ihnen sind. Das merkten die wohl auch. Nachdem sie uns kritisch inspiziert hatten, empfahlen sie die Werft in Niederschöneweide. Und dann war schnell klar: dies ist der ideale Geburtshafen für die Panther Ray. Gemeinsame Vorliebe für elektronische Klänge, geordnetes Chaos und wertvolles fachmännische Know-How sind hier vorhanden. Wir freuen uns, dass der erfahrene Bootsbauer Marcel Lorenz uns fachkundig bei dem Bau der Panther Ray unterstützt.
Das erste Abenteuer war der Transport der Materialien für die Schwimmkörper aus Leipzig nach Berlin. Sie stammen von einem engagierten Hobbybootsbauer, der leider sein Projekt wegen Krankheit aufgeben musste. Die traurige Geschichte werden wir nun zu einem glücklichen Ende bringen. Sie sind ganze acht Meter lang – schnell wurde uns klar, dass wir jetzt in anderen Dimensionen denken müssen. Die Teile passten nicht mal in den von uns extra angemieteten LKW. Als sie in abenteuerlicher voller Länge vor uns standen, mussten wir erstmal schlucken. Mittlerweile haben wir uns an die Größe gewöhnt.
In den ersten Bautagen geschahen weitere Wunder, z.B. entstand ein mystischer Panther als Gallionsfigur (und damit kam die Frage auf, was eigentlich der Unterschied zu einem Puma ist?). Und eine Schaukel aus einem Einkaufswagen sowie eine Schatzkiste. Außerdem haben wir ein zauberhaftes Headquarter mit guter Musik und köstlichem Essen von Smutje Basta aufgebaut – auch das ist wichtig, wenn man tagelang in Schöneweide lebt. Wir leben unseren Traum im Staub und Lärm neben Werkzeugen und Bierflaschen. Es wird hart gearbeitet, auf Beton gezeltet, hitzig diskutiert und zum Glück auch gelacht. Demnächst gibt es einen Zeitrafferfilm von der Kamera auf dem Dach.
Was wir noch brauchen:
• LKW Batterie oder Blei-Gel-Akku (für die Solaranlage)
• Feuerlöscher (haben wir nicht vor zu benutzen)
• Schiffsdeko (maritimen Kram aus euren Kellern)
• Bunte Farbe für den Außenanstrich (gerne Farbreste und idealerweise Naturfarbe)
• Einen Gril (für leckere Sojawürste)
• Unterstützung beim Nähen einer visionären Flagge (mit Panther)
• Paddel und Ruder (nur für Notfälle)
• Ein Kaleidoskop (für unser zukünftiges Fernrohr)
Und natürlich die letzten Euros, um weiter zu investieren. Erzählt euren FreundInnen von uns – der Floßsommer wird wunderbar.