Empowern durch Aktionskunst
Für viele junge Menschen, so scheint es, ist politisches Engagement zu uncool, zu mühsam, aber auch zu weit entfernt von dem, was sie im Alltag beschäftigt. Politik ist das, was Erwachsene im Fernsehen machen; oftmals in einer Sprache, die junge Menschen nicht erreicht. Der überwiegende Eindruck: “Die machen sowieso was sie wollen, ich habe da eh nichts zu melden”.
Den Mut-Muskel trainieren und Visionen haben
Es fehlt vielen jungen Menschen der Mut, aktiv zu werden. Weil die Probleme viel zu groß sind und man sich selbst oft so klein fühlt und fragt: “Steht es mir da überhaupt zu, mich einzumischen? Kann meine Stimme etwas bewirken?” Die Radikalen Töchter sagen: “JA!” Demokratie lebt davon, dass wir Menschen auch außerhalb der Parlamente für unsere Zukunft eintreten. Dass wir Politik auch kritisch betrachten, Wünsche und Ziele formulieren. Demokratie braucht Vielstimmigkeit. Demokratie braucht Kritik. Demokratie braucht Ideen und Visionen.
Sich aktiv für die Demokratie einsetzen
Unsere Arbeit beginnt dort, wo die Wahlen aufhören. Wir gehen an Orte, wo wenig politische Bildung stattfindet: abseits der Großstädte. Wir arbeiten mit Schulen, Berufsschulen, Oberstufenzentren, Jugendzentren, kulturellen Einrichtungen und anderen politischen Initiativen zusammen und empowern dort Jugendliche und junge Erwachsene durch Kunst zur politischen Teilhabe. Abseits der Stundenpläne und in einem sicheren Kontext geben wir Anstöße dafür, gesellschaftliche Anliegen zu formulieren, die eigene Stimme zu entdecken und ins Handeln zu kommen.
Ziel
Ziel der Workshops ist es, Menschlichkeit, Haltung und Leidenschaft zu fördern, sowie jungen Menschen zu helfen, ihre Handlungsfähigkeit zu entdecken, unabhängig von Herkunft und Geschlecht. Mit den Tools und Methoden der Radikalen Töchter lernen Teilnehmende, mit Unsicherheiten umzugehen, und stärken ihre Haltung zur Welt.
Sie lernen, mit ihren Ideen andere Menschen zu begeistern und fördern ihr selbstmotiviertes Handeln. Deshalb sind die Workshops auch mehr als die üblichen Angebote politischer Bildung. Sie sind Beiträge zur Persönlichkeitsbildung, die den Teilnehmenden auch abseits politischen Handelns zugutekommen, zum Beispiel beim Einstieg ins Berufsleben und bei der Entwicklung eines sozial verantwortlichen, kritischen Bewusstseins.
Zielgruppe
Wir richten uns gezielt an junge Menschen, zwischen 16-29 Jahren, unabhängig von Herkunft und Geschlecht in den Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Denn laut einer Studie von “More in Common”, bilden 45% dieser Gruppe in Deutschland das „Unsichtbare Drittel“ der Gesellschaft, in denen die Mehrheit politisch weder aktiv noch interessiert ist. Das „Unsichtbare Drittel“ ist in der jungen Generation im Gegensatz zu den älteren stark überrepräsentiert.
Zielsetzung
Ihr liebt die Aktionen vom Zentrum für Politische Schönheit und feiert das PENG! Kollektiv? Wir finden, es muss noch viel mehr politische Aktionen und Aktionskünstler:innen geben, die uns aufrütteln und jeden Tag dafür sorgen, dass politische Themen aktuell und anders behandelt werden.
Was ist denn überhaupt Aktionskunst?!
Von VALIE EXPORTs feministischen Aktionen bis zu Joseph Beuys’ Ideen zum Staat als sozialer Plastik, an der alle Menschen künstlerisch mitwirken; von der spektakulären Greenpeace-Intervention bis zum gewitzten Hoax der Yes Men: Aktionskunst ist eines der wirkungsvollsten Mittel aktivistischer Praxis. Sie ist Austausch, Interpretation, Realitätsabgleich und verfolgt das Ziel, die Gesellschaft mit kreativen Mitteln zu erneuern. Sie findet außerhalb von Kunst- und Kulturinstitutionen statt: ob auf der Straße, in der Luft oder im See; hier sind Menschen in Aktion und niemand kauft Eintrittskarten. Mit künstlerischen Mitteln wird in soziale, ökonomische und politische Ordnungen eingegriffen. Darüber hinaus eröffnen die damit verbundenen künstlerischen Prozesse einen effektiven Weg, junge Menschen aus ihren gewohnten Denkbahnen ausbrechen zu lassen und ihre Kreativität zu fördern.
Was bringt das?
Verwirrung, Spaß, jede Menge Mut-Muskel-Aufbau und vor allem die Motivation, selbst ins Handeln zu kommen. An unterschiedlichen Beispielen zeigen wir, was es bedeutet, mit ästhetischen Mitteln Situationen herzustellen, die zugleich symbolisch und konkret sind – real in der Welt, aber doch vom gewohnten Alltag unterschieden. Die Teilnehmenden lernen, welche Effekte sich dadurch erzielen lassen – zum Beispiel Medien und Öffentlichkeit auf politische Anliegen aufmerksam zu machen, Stellungnahmen zu provozieren und Mitstreiter:innen zu gewinnen. Darauf aufbauend entwickeln die Teilnehmenden Konzepte für eigene Aktionen und erproben Praktiken künstlerisch-aktivistischer Intervention in direkter Anwendung.
Ihr helft uns, die Zukunft zu gestalten!
Mit eurer Unterstützung können wir unsere erfolgreiche Arbeit der letzten drei Jahre weiter fortführen. Ihr fördert nicht nur, dass neue Aktionskünstler:innen ausgebildet werden. Vielmehr gebt ihr jungen Menschen die Chance zu lernen, wie sie sich für die Demokratie und ihre eigene Zukunft einsetzen können. Denn es braucht junge Menschen, die Visionen und den Mut haben, sich für eine gerechte Welt einzusetzen.
Die diesjährigen Bundestagswahlen zeigen, dass immer mehr junge Menschen die AfD wählen. Lasst uns diesem Trend gemeinsam entgegensteuern und dafür Sorgen, dass diese Land für alle lebenswert bleibt.
Mit dem Geld können wir unsere Arbeit auch ab 2022 fortführen und weiterhin Aktionskunst-Workshops in Brandenburg, Thüringen und Sachsen geben. Darüberhinaus werden wir mit eurer Unterstützung unsere Community in den soziales Medien weiter ausbauen, um junge Menschen zukünftig auch weit über die Grenzen dieser drei Bundesländer hinaus für politische Bildung zu begeistern. Angestrebt wird eine zusätzliche Finanzierung durch Fördergeldgeber:innen.
Das Kollektiv
Die Radikalen Töchter sind ein Kollektiv, deren Mitglieder interdisziplinäre Hintergründe in verschiedenen Sparten der Kunst (angefangen von Bildender Kunst und Geisteswissenschaften, über Film & Design bis hin zur politischen Bildung) in sich vereinen.
Geleitet wird das Kollektiv von der Aktionskünstlerin Cesy Leonard.
Das Kernteam
Cesy Leonard - Gründerin, Künstlerische Leitung & Radikale Tochter und Mutter
Auf die Frage, was sie aus dem Workshop mitnehmen sagte eine Teilnehmerin aus Brandenburg, 19 Jahre: “In uns steckt mehr, als die Leute uns glauben machen wollen.” Und genau das glaube ich auch! Uns sind so viele beeindruckende junge Menschen begegnet! Menschen, die andere vielleicht schon abgeschrieben hatten. Ich liebe die Arbeit die wir machen, denn es gibt nichts Schöneres als durch Kunst Menschen den Glauben an sich selber zu schenken.
Josephin Haardt - Geschäftsleitung & Workshoporganisationstalent
Bei den Radikalen Töchtern vereinen sich meine Interessen für Demokratie, Schwesterlichkeit und radikale Aktionskunst. Mit Menschen über ihre persönlichen, politischen Anliegen zu diskutieren und dann ins kreative Ausarbeiten und Handeln zu kommen, inspiriert mich täglich aufs Neue!
Maria Magdalena Mitrovski - Kreative Produktion & Radikalehybridallroundertochter
Lasst uns gemeinsam dafür einsetzen, dass wir in einem Land leben können, das nicht nur für uns selber, sondern auch für unsere Mitmenschen und die kommende Generation lebenswert ist und bleibt.
Christiane Deibel - Content Creative & Kimchiproduzentin
Seitdem ich vor einem Jahr angefangen habe bei den Radikalen Töchtern zu arbeiten, konnte ich 100% mehr Mut verbuchen!
Johanna Koetter - Workshopevaluatorin
Für die Evaluation der Workshops der Radikalen Töchter führe ich gerade Gespräche mit ehemaligen Teilnehmenden. Was ich da so zu hören bekomme, macht mir Gänsehaut und zeigt, dass der Radikale Töchter Workshop das Leben eines jungen Menschen verändern kann!
Radikale Töchter