August 1939. Die politische Lage zwischen Deutschland und Polen ist angespannt, doch am Warschauer Polski-Theater geht alles seinen Gang. Das exzentrische Schauspielerehepaar Josef und Maria Tura wetteifert allabendlich um die Gunst der Zuschauer und Regisseur Dowasz kämpft mit der Zensurbehörde um die Aufführung seiner Nazisatire Ein Geschenk von Hitler. Doch plötzlich kommt alles anders: Es ist Krieg und das Theater muss schließen. Eine Liste mit den Namen polnischer Untergrundkämpfer droht den Nazis in die Hände zu fliegen. Für die in den Spionagefall verstrickten Schauspieler gibt es nur eine Möglichkeit dies zu verhindern: Als Nazis verkleidet planen sie einen Coup, ein Verwechslungsspiel, welches gefährlich nah am echten Leben stattfindet...
Ernst Lubitsch porträtiert in seiner Filmkomödie Sein oder Nichtsein polnische Schauspieler, die, wie er sagt, »auch in den dunkelsten Stunden Mut und den Scharfsinn und auch den Sinn für Humor nicht verloren haben«. Lubitsch war Mitglied der Hollywood Anti-Nazi League, die sich zum Ziel gesetzt hatte, über den Faschismus aufzuklären. Der Film erscheint in den amerikanischen Kinos im Kriegsjahr 1942, zu einem Zeitpunkt, als die Deutschen im Osten auf dem Vormarsch sind. In diesem politischen Klima stößt seine im Nachhinein bemerkenswerte Prophetie auf empörte Ablehnung. Erst zwanzig Jahre später wird er in Europa wiederentdeckt und feiert Erfolge als wunderbar anarchische Anti-Nazi-Komödie, die eine unterhaltsame Utopie des Widerstandes entwirft.
Wir bieten einen unterhaltsamen Theatersommerabend und gleichzeitig eine Geschichte, die es auf Leipzigs Bühnen noch nicht gegeben hat. Über tausend Zuschauer konnten wir mit unserem Sommertheater im letzten Jahr begeistern. Die Messlatte liegt also hoch, ist aber auch Ansporn für unsere diesjährige Produktion.
Das Sommertheater der Cammerspiele ist seit vielen Jahren ein Höhepunkt im Leipziger Kultursommer. Leider ist es für unser Theater aber auch immer ein finanzieller Kraftakt. Miete an die Veranstaltungsorte, hohe Kosten für die Stückrechte und auch höhere Kosten für Kostüme aufgrund einer relativ hohen Darstelleranzahl, machen beim Sommertheater die Unterstützung durch Förderer unverzichtbar. Damit unserem Sommervergnügen aber auch in diesem Jahr nichts im Weg steht, hoffen wir auf eure Unterstützung. Tausend Dank schon einmal im Voraus.
Das Geld benötigen wir für unsere Kostüme. Sechs Schauspieler einzukleiden kostet eine Stange Geld, zumal das Stück in den 30er und 40er Jahren spielt und unsere Kostüme dementsprechend aussehen sollen. Und damit unsere Spieler nicht in Unterwäsche auf die Bühne treten müssen, sind wir auf eure Unterstützung angewiesen.
Es spielen: Madeleine Brandt, Enrico Engelhardt, Tim Josefski, Karla Müller, Christian Strobl, Josef Weitenbörner
Dramaturgie: Eszter Dunkl
Kostüm: Henrike Katharina Fischer
Assistenz: Dorothea Wagner
Musik: Hannes Naumann
Technik: Miriam Vohla
Inszeniert wird das Stück von Sebastian Börngen. Bereits in den letzten beiden Jahren führte er Regie beim Sommertheater der Cammerspiele.