Die Agrippina ist eigentlich ein fünfseitiger Dramenentwurf von Friedrich Schiller, der von Julia Neuendorf beendet wurde. Zwar handelt es sich um einen historischen Stoff, angelehnt an den Konflikt zwischen Nero und seiner Mutter Agrippina, jedoch wird dieser in die moderne Finanz- und Kapitalwelt verlagert. Konkret geht es um den Machtkampf zwischen verschiedenen Figuren. Diese schrecken, um ihre Interessen und Machtgelüste durchzusetzen, vor keinem Verbrechen zurück. Sie sind nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht und erweisen sich als egoistische Einzelkämpfer und kalte berechnende Intelligenzen. Die Tragödie zeigt ein undurchsichtiges Netz aus Abgründen, Verrat, Intrigen und Mord.
Mit der Agrippina wird ein historischer Stoff in die Moderne transportiert und das Andenken Friedrich Schillers bewahrt. Darüber hinaus soll mit der Agrippina eine Diskussion über das Böse, seine Ursachen und verschiedenen Formen (z.B. Radikalisierung, Terrorismus, Korruption, Machthunger, Gewalt etc.) angestoßen werden. Ziel ist es, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren und klar zu machen, dass das Böse nicht ausschließlich als etwas betrachtet werden kann, das von den Menschen Besitz ergreift und durch sie hindurch handelt. Mit der Agrippina soll herausgestellt werden, dass das Böse eine bewusste Entscheidung des Menschen sein kann. Gleichzeitig soll die Agrippina der Beginn einer neuen Kulturbewegung sein. Mit ihr soll der Grundstein eines Netzwerks gelegt werden, das Künstler miteinander verbindet, die ihre Kunst als Gesellschaftskritik oder Politikum verstehen und sich gegen die etablierten Formen der Kunst- und Unterhaltungsindustrie wenden. Das Netzwerk will zu Hause für alle Menschen sein, die sich kreativ und intellektuell austoben wollen und mit ihrer Kunst einen Aufklärungs- und Bildungsauftrag verbinden. Ziel ist es, Kunst zugänglich und verständlich für jedermann zu machen. Daher wird es auch keine Einschränkung der Zielgruppe geben. Angesprochen und willkommen sind alle!
Alle Beteiligten, von der Regisseurin über die Schauspieler bis hin zur Kostümbildnerin und zum Sounddesigner, erhalten keine Gage. Dass sie trotzdem ihre Energie investieren, zeigt, dass die Mitwirkenden an das Theaterstück glauben. Es ist wichtig, den Einsatz dieser talentierten und motivierten Menschen zu unterstützen, da er sehr zeit- und energieaufwändig ist. Neben den täglichen Proben, die 2 Monate in Anspruch nehmen, müssen Kostüme und Bühnenbild entworfen, ein Lichtkonzept und Gesang entwickelt, technische Details geklärt und Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. Hinzukommt, dass The Agrippina-Project nicht als ein reines Theaterstück an den Start geht. Wir komponieren unsere eigene Musik, einen Soundtrack und ein Hörspiel.
Zum einen werden die Gelder zur Unterstützung der Proben verwendet. Dazu zählen die Finanzierung der Proberäume und die Bereitstellung von Verpflegung und Getränken im Probezeitraum. Die Proben werden Ende November beginnen. Zum anderen werden die Materialkosten gedeckt. Darunter fallen die Kosten für Bühnen- und Kostümbild, sowie die Produktion von Hörspiel und Soundtrack. Darüber hinaus werden Flyer, Postkarten, Programmheft und Plakate zu Werbezwecken finanziert.
Julia Neuendorf // Autorin, Regisseurin, Produktionsleiterin
Nathalie Frede // Agrippina
Ausbildung in Berlin zur Schauspielerin. Inszenierung eines ihrer selbstgeschriebenen und bisher erfolgreichsten Theaterstücke "GrenzgängerInnen - Die fabelhafte Welt der Asylpolitik" an der Theaterkapelle Berlin. Sie spielte in verschiedenen Produktionen am Landestheater Neustrelitz. Nun findet man Nathalie in der Off-Theaterszene Berlins, auch auf überregionalen Gastspielreisen, bei Lesungen oder hört ihre Stimme in dem ein oder anderen Hörspiel.
Robin Schneider// Nero
Schauspielunterricht in München/Berlin
Schauspielstudent an der Fritz-Kirchhoff-Schule "Der Kreis " in Berlin. Regieassistenz im Theaterforum Kreuzberg/Schwebebühne (Leitung/Regie: Dr. Klaus Hoser)
Aktuelle Studium-Inszenierung "Ein Sommernachtstraum" von W.S. Rolle/Demetriusw.
Daniel Mahnkopf // Burrus
Seit 10 Jahren Sänger in verschiedenen Bandprojekten, in ganz Deutschland und Finnland auf Tour. Schauspielstudent an der Fritz-Kirchhoff-Schule in Berlin. Hatte diverse Rollen als Sprecher für Hörspiele und szenische Lesungen sowie eine Nebenrolle in einem TV-Film mit Veronica Ferres.
Lea Gericke // Acte
Schauspiel hat für sie im Jugendensemble des DT in Berlin begonnen. Darauf folgte ein bisschen Scripted Reality für Sat.1 und RTL und schließlich ein gutes Jahr Schauspielunterricht.
Anastasiia Umanets // Gesang
Studium und Abschluss der Kindermusikschule №15 (Odessa, Ukraine). 2007 Sieg im internationalen Wettbewerb in der Nomination „Der Bühnengesang“ in Yalta (Ukraine). 2008 -2011 Musicaldarstellerin des Odessaer Akademischen Russischen Schauspielhauses. Seit 2011 Chorsängering in der Berliner Domkantorei.
Filip Hiemann // Komposition, Sounddesign
"Auf's Ohr!" - Forum für Neue Musik am Theaterhaus Jena
Lane Schäfer // Kostüme
Lane Schäfer studierte Kostümbild bei Rheinhard von der Thannen an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, sowie bei Florence von Gerkan an der Universität der Künste Berlin. Sie arbeitete als Assistentin am Gripstheater Berlin, Volksbühne Berlin, Oper Kassel und am Burgtheater. Auf Assistenz und Mitarbeit bei Johannes Schütz folgten eigene Kostümbilder am Staatstheater Kassel für "Sex" von Justine del Corte und an der Oper Mainz für "Cosi fan Tutte". Sie entwirft Kostüme für Kurzfilme und Musikvideos, u.a. für die Band Käptn Peng und die Tentakel von Delphi. Die Arbeit für Alexander Wiegolds Inszenierung "Solaris" und Sarantos Zervoulakos "Die Tigerin" führte sie ans Burgtheater Wien. Dort arbeitete sie auch mit Roland Schimmelpfennig für "Das Fliegende Kind" und "Der Komet". Für Schimmelpfennigs Inszenierung "SPAM" entwarf sie die Kostüme am Schauspielhaus Hamburg. Unter der künstlerischen Leitung von Corinna Harfouch ist sie Kostümbildnerin für das Stück "13313" am Berliner Hebbel am Ufer. Zu Anna Bergmanns Inszenierungen "Treulose" und "Homo Faber" gestaltete sie das Kostümbild am Staatstheater Braunschweig.
Wiebke Köplin // Produktion Hörspiel
Arbeitet als Autorin und Regieassistentin beim Radio.
Marina Sawall // künstlerische Assistenz
Studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien sowie Mediale Künste in Zürich. Außerdem führte sie Co-Regie bei Theaterprojekten an der ZHDK Zürich und HfM Weimar. Aktuell ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Denkerei Berlin von Bazon Brock.
Susanne Janetzki // Assistenz Produktion
Arbeitete bereits erfolgreich im Produktionsteam mit Julia Neuendorf an ihrem ersten Theaterprojekt "Anspruch und Welt", organisierte verschiedene Festivals wie das "Festival de Colores" und "fokus". Beim "Auerworld Festival" war sie Projektleiterin und realisierte die erste erfolgreiche Crowdfunding-Aktionen. Aktuell ist sie verantwortlich für die Veranstaltungsreihe "Montforter Zwischentöne 2015" für das Montforthaus in Feldkirch.
Konstantin Voigt // Kamera, Schnitt
Giesla Müller// Design
Ist Lehrerin für Kunst und Deutsch in Berlin.
The Agrippina-Project