In Japan haben sich besondere Einrichtungen dem sogenannten Phänomen der Hikikomori verschrieben, jungen Menschen, die sich in verschiedener Weise vom sozialen Leben zurück ziehen. In meiner Recherche stellte ich fest, dass das Sujet Raum für verschiedenste Interpretationen bietet, Uneinigkeit herrscht sogar in der Frage, ob es sich um einen Zustand oder eine Krankheit handelt. Interessant war für mich indes auch die universelle Komponente eines Individuums, das auf seine eigene Wahrnehmung zurück geworfen ist; und so lassen sich vergleichbare Fälle auch in anderen Regionen der Welt finden. Am Beispiel einer NPO in Japan und einer ihrer Besucherinnen wird versucht, ohne zu werten, einen Zustand und den Entwurf einer Überwindung, abzubilden.
Der Film soll sich einem Sujet, das ansonsten meist nur in spekulativen Kurzreportagen thematisiert wird, in unaufgeregter, beobachtender Weise widmen. Er verzichtet auf Interviews, und gibt dem Betrachter die Möglichkeit, Leerstellen mit seiner eigenen Imagination zu füllen. Ähnliche Entwicklungen sind auch weltweit zu beobachten, deshalb ist der Film nicht nur für Cineasten, sondern auch für Zuschauer, die sich für gesellschaftliche Phänomene interessieren, interessant.
Um auch filmischen Sichtweisen und Protagonisten eine Stimme zu verleihen, die ansonsten ungehört blieben, da sie nicht dem Massengeschmack entsprechen.
Der Film ist mein erster Langfilm nach dem Studium an der dffb Berlin (Deutsche Film- und Fernsehakademie), und komplett aus Eigenmitteln entstanden. Mit dem gewünschten Betrag könnte ich zunächst einmal die Postproduktion, die Montage und das Sounddesign finanzieren, für die ich mir vorerst Geld leihen musste. Außerdem einige Rückstellungen für Übersetzung, Grafikdesign, Werbematerialien, Einreichgebühren etc. bezahlen. Ausgewertet würde er dann zunächst bei internationalen Filmfestivals mit einer möglicherweise noch folgenden Off- Kino- oder Fernsehauswertung.
Ich freue mich, in diesem Zusammenhang noch anzumerken, dass der Film seine Weltpremiere beim renommierten Dokumentarfilm- Festival "Visions du Réel" in Nyon/CH haben wird- 15.- 25. April 2021!
Valerie Bäuerlein studierte Fotografie und bildende Kunst an der HGB Leipzig und Filmregie an der dffb Berlin. Sie erhielt ein Graduiertenstipendium des daad für "the lunar course of my life". Ihre Arbeiten wurden u.a. in Galerien und Festivals in Bogotá, Brest/Fr., Quimper, Rennes, Leipzig und Berlin gezeigt.
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