„I am not one and simple but complex and many.”
Bleibt jede Verlinkung für immer an uns haften? Warum kreieren wir zu all unseren Gefühlen und Dingen einen digitalen Schatten?
Wie durch ein Portal betreten sechs Figuren aus Woolfs experimentellem Roman „The Waves“ ihre hörbar gemachten Gedankenwelten und geben Einblick in ihre Kommentare und Beobachtungen. Bernard, Neville und Louis, Susan, Jinny und Rhoda versuchen über ihre Lebensspanne hinweg mit sich und ihrer Realität zurechtzukommen. Der plötzliche Tod ihres angehimmelten Freundes Percival erschüttert sie und doch kreisen sie immer wieder um ihre alten Bilder und Erfahrungen, die ständig in der Gegenwart mitklingen. Alle gleichermaßen suchend, ehrlich und analytisch äußern sie sich zu einem #ausländischen Akzent, #vergoldeten Stühlen, einem #Notizbuch, #zusammengeknüllten Taschentüchern, den #Gesichtern der Anderen und dem #Wunsch lieber geliebt zu werden, „als der Perfektion durch den Sand zu folgen“.
Das Audiotheater von Gwen Kyrg lässt die Stimmen der stummen Figuren auftreten, verdichtet deren Chor zu Bewegungsgeflechten und lässt den Zuschauer in die Gedankenströme der Figuren und Woolfs Bilder eintauchen. Das Prinzip „Verlinkung“ verselbstständigt sich im Bühnengeschehen. Ein Spiel mit dem Romantext, in dem englische Originalpassagen und lyrischen Bearbeitungen auf Songs aus Textcollagen treffen. Ein Buch-Trip in Zeitlupe. „The door goes on opening“.
Wenn ihr
in die Köpfe der facettenreichen Figuren versinkt,
den wandelnden Körpern folgt,
über Woolfs Verbilderungen der Wirklichkeit schmunzelt oder seufzt,
Selbstoffenbarungen im Internet neu wahrnehmt,
das Hörspiel downloadet und auf langen Zugfahrten anhört,
die Musik mögt
oder für einen Abend an gar nichts anderes gedacht habt als was jetzt grade vor euren Augen und Ohren lag,
dann sind Ziele erreicht!
Dieses Theater richtet sich an Woolf-Liebhaber und Nicht-Leser, an Hörbuchfans und Musikhörer, Theatergänger und Kulturbanausen.
... weil dieses umfangreiche Projekt ansehnlich viel Material für seine Zuschauer, Zuhörer und Unterstützer ausspuckt,
alle Unterstützer einem professionellen, aber unterfinanzierten Team den nötigen Rückenwind bieten,
die Idee dieses Theater-Hörbuch-Formates eine Chance verdient,
und die Kulturlandschaft ohne freie Projekt wie z.B. The Waves ärmer und leerer wäre.
Wir kaufen uns 12 Wellensittiche und ziehen uns auf eine Insel zurück um den Wellen zu lauschen und riesige wav-Formate zu bauen... - Aber bis dahin subventioniert ihr bei "The Waves"
- Mix und Mastering der Audiospuren,
(in Kooperation mit Studenten des SAE Institutes
http://www.sae.edu/deu/de)
- Tantiemen an den Verlag für die deutsche Übersetzung,
- Holz für das Bühnenbild,
- Anteil an den Abendgagen des Ensembles.
Es spielen: Annika Gerber #Rhoda, Carina Sperk #Jinny, Eva Jaekel #Susan, Olav Amende #Louis, Marvin Neidhardt #Neville, Markus Braun #Bernard + special guest #Percival
Regie: Gwen Kyrg
Regieassistenz: Maxie Pfannkuchen
Hospitanz: Kristina Haberland
Dramaturgie: Valérie Plagemann
Bühnenbild: Sven Glatzmaier
Bearbeitung Interludien frei nach Woolf: Ulrike Feibig
Musik: Gwen Kyrg & Sven Glatzmaier
Produktionsassistenz: Tina Müller
Produktion: Cammerspiele Leipzig