+ Sichtung und Transkription des Rohmaterials (über 100 Stunden)
+ Übersetzungen hebräisch-deutsch (15 Stunden)
+ erster grober Rohschnitt
Wir begleiten unseren Protagonisten Yaar und seine Familie seit drei Jahren mit der Kamera und haben in Deutschland, Polen und Israel gedreht.
Yaar ist in Israel geboren und in Deutschland aufgewachsen. Das Judentum und die Geschichte der Großeltern sind für ihn weit weg. Seine Oma Rina wurde als Kind mit ihrem kleinen Bruder aus dem KZ Plaschow geschmuggelt. Was mit ihr in dieser Zeit geschah, hat sie nie erzählt. Yaars Vater Ilei, der zwanzig Jahre nach dem Krieg geboren wurde, leidet bis heute am Holocaust. Yaar wirft ihm vor, er habe sich in der Opferrolle eingerichtet.
Dann wird Yaar auf offener Straße mit einem Messer angegriffen, weil er Jude ist. Zum ersten Mal fühlt er sich selbst als Opfer. Und er hat eine Idee: Mit dem Computerspiel „Als Gott schlief“ will er den Holocaust auf eine Weise thematisieren, wie es der Geschichtsunterricht nicht vermag. Vor allem möchte er damit seine eigene Geschichte in die Hand nehmen.
In seinen Freunden Sarah und Marcel findet er Mitstreiter für die Entwicklung seines Computerspiels. Yaar macht seine Oma Rina zum Vorbild für die junge Jüdin im Spiel. Zusammen mit den Freunden besucht er Rinas Geburtsort Krakau, wo er ein furchtbares Familiengeheimnis aufdeckt.
Eine schmerzhafte Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte beginnt. Yaar muss zwischen dem Trauma der Generationen vor ihm und seinem Anspruch auf ein unbelastetes Leben seinen eigenen Weg finden.
ENDLICH TACHELES! ist ein Projekt gegen das Vergessen, das den Holocaust für die Generation der Enkel erzählt.
Wir sind überzeugt, dass es heute neue Formen der Erinnerung braucht: ENDLICH TACHELES! wird jungen Leuten einen emotionalen Zugang zur Geschichte des Holocausts ermöglichen und ihnen einen Impuls geben, sich damit zu beschäftigen. Die letzten Zeitzeugen der Shoah sterben, und Lehrbücher allein reichen nicht, um das Gedenken wach zu halten. Yaar mit seinem Spiel, und wir mit unserem Film gehen einen Schritt in eine neue Richtung.
Unsere Protagonisten sind jung, witzig und mutig. Ihre Ansichten sind streitbar und werfen aktuelle Fragen auf: Was hat der Holocaust heute noch mit mir persönlich zu tun? Wie gehe ich damit um, dass meine Vorfahren Opfer bzw. Täter waren? Und was ist der Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung?
Jeder einzelne von uns ist mit diesem Teil der Geschichte verbunden, egal wie gut wir die Geschichten unserer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern kennen.
Gerade die junge Generation werden wir mit diesem Film erreichen, weil Yaar einer von ihnen ist, ihre Sprache spricht. Wir planen Vorführungen an Schulen und Bildungseinrichtungen.
Es passiert um uns herum: Anfeindungen gegen Juden häufen sich, ebenso Stimmen, die hinter den Holocaust „einen Punkt setzen“ oder ihn sogar relativieren wollen. Dagegen setzen wir mit ENDLICH TACHELES! ein Zeichen.
Yaar, seine Eltern und Großeltern haben mit Mut und radikaler Offenheit für diesen Film ihr Innerstes nach außen gekehrt und uns Einblick in eine Familie gewährt, in der der Holocaust bis heute nicht vergangen ist.
Für uns Macherinnen ist ENDLICH TACHELES! ein Herzensprojekt. Um es auf den Weg zu bringen, haben wir es viele Monate lang selbst finanziert. Inzwischen gibt es Fördergelder, die es uns ermöglicht haben, den größten Teil der Dreharbeiten abzuschließen.
Das letzte fehlende Drittel des Budgets wollen wir gemeinsam mit Euch stemmen. Wir brauchen Eure Hilfe, um ca.100 Stunden gedrehtes Material zu sichten, 15 Stunden hebräische Gespräche zu übersetzen und alles zu konzipieren und zu schneiden. Die Qualität des Films wird maßgeblich davon abhängen, wie viel Zeit wir haben, um dem Material eine starke filmische Form zu geben. Im Frühjahr 2019 wird es letzte Dreharbeiten geben, denn die Geschichten der Protagonisten und auch die Entwicklung des Spiels gehen weiter.
Wir laden Euch ein, Teil des TACHELES-PROJEKTES zu werden und uns nicht nur mit Geld, sondern auch mit Anregungen und praktischen Tun zu unterstützen. Wir alle sind es, die den Film später zeigen, ihn verbreiten und darüber diskutieren in Kinos, an Schulen und Gedenkstätten.
1. Phase - 10.000 Euro:
+ Sichtung und Transkription des Rohmaterials (über 100 Stunden)
+ Übersetzungen hebräisch-deutsch (15 Stunden)
+ erster grober Rohschnitt (20 Tage)
2. Phase - 20.000 Euro:
+ Hauptschnittphase mit einer erfahrenen Filmcutterin (ca. 3-4 Monate), in der wir die lange Rohschnittfassung bearbeiten
+ letzte Dreharbeiten mit den Protagonisten, Einbeziehung aktueller Ereignisse und der Weiterentwicklung des Spiels (ca. 5 Drehtage)
+ Einarbeitung des neuen Materials in den Schnitt
Jana Matthes & Andrea Schramm
Menschen faszinieren und inspirieren uns: in über 30 Dokumentarfilmen haben wir ihre Geschichten erzählt, sie durch gesellschaftliche und persönliche Umbrüche begleitet. Unsere Stärke ist es, große gesellschaftliche Prozesse in starken, spannenden Einzelgeschichten zu erzählen. Wir haben preisgekrönte Filme fürs Fernsehen gedreht und produziert. Doch die Medienlandschaft ändert sich, deshalb wollen wir mit Euch neue Wege gehen, um wichtige Projekte umzusetzen.
Bei ENDLICH TACHELES!, haben wir das Drehbuch geschrieben, führen Regie und koproduzieren den Film zusammen mit:
Gunter Hanfgarn
Ein erfahrener engagierter Produzent, der viele international erfolgreiche Dokumentarfilme – auch zum Thema Holocaust - produziert hat. Sein letzter Film „No Land’s Song“ war für den deutschen Filmpreis nominiert.
Lars Barthel
Ein kreativer Kameramann, der viele beeindruckende Kinofilme fotografiert hat. Er fängt Yaars Geschichte in sensiblen und visuell starken Bildern ein.
Wer uns unterstützt:
Prof. Dr. Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topografie des Terrors und Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Berlin
Dr. Anja Siegemund, Direktorin Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg , Gemeinde in Hameln
Moshe Mendelssohn, Künstler und Überlebender des Konzentrationslagers Dachau
Yaar und sein Vater Elieser – die mit uns gemeinsam die Geschichte entwickelt haben
Yaars Mutter Jasmin
Julia Jasjunas & Elenya Bannert