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In der Solo-Doku-Fiction untersucht Lara Scherpinski ihren Körper als Archiv, als Sammelbecken von Mythen & Debatten um Normalität & Andersartigkeit.

FALLSUCHT ist bereits das sechste Projekt des Theaterkollektivs schaefer||scherpinski. An den Cammerspielen Leipzig entwickeln wir aktuell ein autobiografisches Stück über Epilepsie, das Fragen nach Kontrollverlust, Normalität und Andersartigkeit aufwirft und bei dem Lara Scherpinski selber auf der Bühne steht. Die Proben laufen auf Hochtouren und es wird großartig! Jetzt wollen wir das Projekt in die Welt hinaustragen und brauchen für die Finanzierung der Gastspiele noch eure Unterstützung!
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
16.10.19 - 24.11.19
Realisierungszeitraum
14. Oktober -24.November 2019
Mindestbetrag (Startlevel): 1.000 €

Wir können uns für die Gastspiele im Acker Stadt Palast Berlin die Fahrtkosten, die Unterbringung, sowie den Transport des Bühnebildes leisten.

Stadt
Leipzig
Kategorie
Theater
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Worum geht es in dem Projekt?

In der autobiografischen Performance Fallsucht erzählt Lara Scherpinski von einer Krankheit, die in der Geschichte immer wieder mit unterschiedlichsten Bedeutungen aufgeladen war: Epilepise. Betroffenen wurden Eigenschaften wie Hellseherei, Sünde oder Besessenheit zugeschrieben. Der absolute Kontrollverlust, der in epileptischen Anfällen zum Ausdruck kommt, ist eine menschliche Urangst. Das Fremde, Andere, Unerklärliche muss kontrolliert, erklärt und bewältigt werden: oft wird es deswegen ausgeschlossen oder in gesellschaftliche DIN-Passformen gebracht. In dem Stück setzt sich Lara mit der Geschichte ihrer Krankheit, mit ihrer Familiengeschichte und gesellschaftlichen Dynamiken der Ausgrenzung auseinander.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Wir beschäftigen uns mit der Archivierung der Geschichte von Epilepsie, der aktuellen medizinischen Forschungslage, ihrer besonderen Bewegungsqualität sowie den Mythen, die sich um sie ranken. Ziel ist es, diese scheinbar grundverschiedenen Zugänge aufeinander treffen zu lassen und damit neue Möglichkeiten der Auseinandersetzung zu schaffen.
Die Beschäftigung mit den Opfern der Zwangssterilisation, die bis heute von der Bundesregierung nicht als NS-Verfolgte anerkannt wurden, schafft ein Bewusstsein für gesellschaftliche Diskurse sowie Prozesse der Verdrängung und Aufarbeitung. Die Inszenierung legt Mechanismen einer gesellschaftlichen Ausgrenzung offen, die sich bis heute im Wahn um den gesunden Menschen niederschlagen. Sie konfrontiert das Publikum mit seinen eigenen Ängsten und Vorurteilen; gleichzeitig kreiert sie Utopien einer inklusiven Gesellschaft.
Im Rahmen der Recherche kooperieren wir mit Institutionen wie dem Eucrea Verband Kunst und Behinderung, dem MOSES Schulungsprogramm für Menschen mit Epilepsie sowie der SHG Epilepsie Leipzig, die uns Gespräche mit Betroffenen ermöglichen und fachliche medizinische Expertise zur Verfügung stellen. Rund um die künstlerische Präsentation veranstalten wir Nachgespräche und bieten damit eine Plattform für den Austausch über eine Krankheit und ihre gesellschaftliche Stigmatisierung. Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zu Vernetzung und Empowerment einer marginalisierten Gruppe, sondern tragen auch zu der längst überfälligen Enttabuisierung einer Krankheit bei, die seit jeher zu unserer Gesellschaft gehört.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Weil wir mit unserem Stück Debatten um Normalität und Andersartigkeit anstoßen, die in Zeiten der Globalisierung für uns alle immer zentraler werden! Weil wir aus diesem Grund mit möglichst vielen Leuten über unsere Themen ins Gespräch kommen wollen und dafür eine größere Reichweite brauchen. Und ihr uns helfen möchtet, unsere Gastspiele in Berlin und Wien (und natürlich auch in eurer Stadt) zu finanzieren! Weil wir als freies Kollektiv kaum von öffentlichen Geldern getragen werden und es für eine vielfältige und kritische Kulturszene notwendig ist, dass fernab von den großen Institutionen experimentiert werden kann. Weil es eure Chance ist, zu dieser Vielfalt beizutragen! Weil ihr gut ausgebildeten, professionellen Künstler*innen damit ermöglicht, für ihre Arbeit angemessen bezahlt zu werden. Und weil ihr einfach lieb seid.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Das Geld ermöglicht uns FALLSUCHT nicht nur in Leipzig zu zeigen, sondern mit dem Projekt mehr Menschen im gesamten deutschsprachigen Raum zu erreichen. Die Finanzierung dient dem Abdecken von Fahrt- und Transportkosten, Unterbringung des Teams und Raummieten.

Wer steht hinter dem Projekt?

Das Kollektiv schaefer||scherpinski bewegt sich im Grenzgebiet zwischen bildender Kunst, Performance und Theater. Ihre Arbeiten drehen sich um Themen wie die Geschichte Deutschlands, die Archivierung von Wissen und autobiographische Fragestellungen. Das künstlerische Team wird durch die Dramaturgin Meret Kündig, den Bühnen- und Kostümbildner Tom Schellmann und die Musikerin Chiara Strickland vervollständigt. Die sechswöchige Probenphase findet an den Cammerspielen Leipzig statt. Die Cammerspiele sind ein gemeinnütziger Verein und wichtiger Akteur der Off-Theaterszene in Sachsen.
Die Premiere ist am 3.November 2019 in der Nato Leipzig. Weitere Spieltermine sind im Werk 2 Leipzig geplant.
Die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg ist finanzieller Koproduzent.

schaefer||scherpinski

Impressum
Cammerspiele Leipzig e.V.
Sophie Renz
Kochstr. 132
04277 Leipzig Deutschland

Vorstand: Michaela Günold, Elisa Jentsch
Geschäftsführung: Sophie Renz
Vereinsregisternummer: VR 3649, Amtsgericht Leipzig
Steuernummer: 231/ 140/ 22101, Finanzamt II Leipzig

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FALLSUCHT Autobiografische Performance
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