Paradiesische Früchte für die Zukunft!
Rot, rosa, orange, braun, gelb, grün-gelb gestreift, rot-braun gestreift, rund, oval, herzförmig, Konglomerat … was verbindet all diese Wörter?
Sie alle beschreiben optische Merkmale unserer Tomaten-Sorten. Von einigen zumindest, tatsächlich könnte die Liste noch viel länger sein. Was ich hier nicht beschreiben kann: Die vielfältigen Geschmäcker und Aromen, die diese Früchte für uns bereitstellen. Diese dürft ihr dann selbst genießen und gerne in Worte fassen, wenn ihr an unserer Tomaten-Verkostung teilnehmen wollt. Schaut mal bei den Dankeschöns!
Der Österreichische Name Paradeiser kommt übrigens von der Bezeichnung Paradiesapfel, ein Name, dem sie alle Ehre machen.
Warum Vielfalt wichtig ist
Warum widmen wir diesem Gemüse bei Ochsenherz so viel Aufmerksamkeit? Warum bauen wir so viele verschiedene Sorten an? Die Beliebtheit, die Schönheit und der Geschmack sind nur die halbe Antwort. Es ist für uns auch eine gesellschaftliche Angelegenheit: Diese Vielfalt an Sorten ist durch Jahrhunderte-lange Züchtung entstanden und jede Sorte hat bestimmte Vorzüge – beispielsweise sind sie an gewisse Standorte angepasst oder sie trotzen gewissen Pflanzenkrankheiten besonders hartnäckig. Werden die Pflanzen in einer Mischkultur angebaut, so kann auch die Übertragung von Krankheiten und Schädlingen eingedämmt werden. Die eine Paradeiser-Sorte schützt sozusagen die andere, indem sie sich mit ihrer Immunkraft der Krankheitsausbreitung in den Weg stellt.
Außerdem kommen einige Sorten besser mit klimatischen Umwelteinflüssen klar, als andere. Beispielsweise hatten wir dieses Jahr einen recht kühlen und regnerischen Sommer im Vergleich zu den vorhergegangenen Jahren. Man könnte fast sagen, ein „normaler“ österreichischer Sommer, wenn wir nicht schon so an die Anzeichen der Klimakrise und ihre Hitzewellen und Dürreperioden gewohnt wären. Was zwar super für viele Gemüsesorten war, die es gern etwas kühler haben, war allerdings eine Herausforderung für fast alle südländischen Kulturen, wie eben auch die Paradeiser. Hätten wir nur zwei oder drei Sorten davon gehabt, hätten wir dieses Jahr möglicherweise einen Totalausfall erlebt. Glücklicherweise hatten wir aber auch Sorten dabei, die dem ungünstigen Wetter zum Trotz wunderbare Erträge lieferten. Vielfalt lohnt sich!
Samenfeste Sorten für eine paradeisische Zukunft
Besonders gefährlich für diese Vielfalt sind die sogenannten F1-Hybride. Tomatensaatgut das nur in erster Generation die gewünschten Früchte ausbildet. Die Samen dieser Pflanzen sind für das nächste Jahr unbrauchbar. F1-Hybride müssen jedes Jahr neu gekauft werden – eine Einbahnstraße. Es entsteht Abhängigkeit von Konzernen, welche mit Patenten auf Saatgut eine Monopolstellung herstellen wollen. Das Resultat: Die unglaubliche Vielfalt an Aromen, Farben, Formen, Geschmäckern, Toleranzen und die Möglichkeit diese von Jahr zu Jahr selbst weiter zu vermehren geht unwiederbringlich verloren.
Viele Solawis wie wir von GeLa Ochsenherz und andere kleinteilige landwirtschaftliche Betriebe rebellieren gegen diese Entwicklung.Wir arbeiten mit samenfesten Sorten, bei welchen aus den Elternpflanzen Jahr für Jahr die nächste Generation heraus vermehrt werden kann. Nicht nur bei den Paradeisern, auch bei den anderen Gemüsen die bei uns gedeihen setzen wir auf samenfeste Sortenvielfalt und tragen somit zur Ernährungssouveränität Österreichs bei.
Ihr könnt uns helfen und die Früchte kosten
Wenn euch diese Idee gefällt, unterstützt uns doch bei unserem Crowdfunding – Ihr leistet einen wertvollen Beitrag und werdet mit tollen Dankeschöns belohnt – zum Beispiel mit einer Verkostung in unserem Paradiesapfel-Tunnel.
Guten Appetit,
wünscht euch Tobias!
Hier noch eine kleine Auswahl der bei uns angebauten Sorten:
