Diesen Betrag brauchen wir, um Hans' Traum zu erfüllen, nochmal an seine Wurzeln zurückzukehren - und sein historisches Schicksal mit der Kamera einzufangen.
Helft uns, dass Hans' Traum wahr werden kann: Die Reise zurück in die Heimat, zurück zu seinem Elternhaus, zurück in sein Dorf. Er will die "Landwirtschaft" und die "Autobahnen" sehen, sagt Hans. Oder vielleicht trifft er nochmal einen alten Bekannten, hofft er. Ihn treibt die große Neugierde, wie Deutschland heute aussieht. Zudem wird er eine Schule besuchen, in der er Zeitzeugengespräche mit Schülern aus Wohnbach führt. Aus diesem einmaligen Moment des Wiederfindens mit sich selbst und seiner Heimat möchten wir ein Filmtagebuch machen. Hans' Schicksal ist außergewöhnlich. Dahinter verbirgt sich ein bewundernswerter Mensch, der viel Bescheidenheit, Dankbarkeit und Zufriedenheit ausstrahlt. Wir möchten seine Geschichte festhalten und weitererzählen - es ist eine inspirierende Geschichte von Leid und Freude, von einem Menschen, dem so viel genommen wurde und der doch außergewöhnlich glücklich ist.
Hans Bär ist ein einzigartiges historisches Schicksal: Juan - wie er sein Leben lang in Argentinien hieß - nennt sich in letzter Zeit immer wieder Hans. 80 Jahre war er nicht mehr in Deutschland. 80 Jahre ist es her, seit Kameraden in Wohnbach Hans plötzlich nicht mehr grüßten, ihn beschimpften, das Dorf nicht mehr im Laden seines Opas einkaufte oder die Lehrersöhne ihn morgens in der Schule zusammenschlugen, weil ein Jude nicht den Hitlergruß machen dürfe. Hans Leben ist geprägt von Flucht und einem Neuanfang in Argentinien. Sein Leben lang war er Arbeiter in einem Kühlhaus in Argentinien und hat in sehr bescheidenen Verhältnissen gelebt. In der letzten Zeit wuchs in ihm der Wunsch, noch einmal an die Orte seiner Kindheit und Jugend zu reisen.
Hans Bär wurde in seiner Heimat viel geraubt: seine Jugend, seine Familie, das Grundstück seiner Familie, ein Leben und eine Zukunft in seiner Heimat. Als einfacher Arbeiter ist er nie wirklich mit seiner Familie verreist und war überzeugt, dass eine Reise nach Deutschland nicht mehr möglich sei. Doch am Geld darf es nicht scheitern! Jetzt ist es an der Zeit, dass Deutschland seine schöne Seite zeigt und ihm sein großer Wunsch, seine Heimat zu besuchen, erfüllt wird.
Da Hans bereits 94 Jahre alt ist, muss die Reise gut vorbereitet, durchgeführt und begleitet werden. Deshalb braucht er Begleitung durch seine Enkelin Marlene, die das Filmtagebuch dreht. Sie weiß aus Erfahrung, dass sie eine zweite Begleitperson braucht. Für die Finanzierung der Flüge von Hans und seiner Enkelin Marlene werden wir Unterstützung der Stiftung "Erinnerung Verantwortung Zukunft" beantragen. Für sämtliche anderen Reisekosten (Unterkunft etc.), den Dreh des Filmtagebuchs sowie für die zweite Begleitperson müssen wir selbst aufkommen. Da Hans Bär so gut wie kein Deutsch mehr spricht, brauchen wir für alle offiziellen Veranstaltungen mit ihm einen Dolmetscher, dem wir gerne ein Honorar bezahlen möchten.
Mein Name ist Nikolai Sexauer, Deutscher, der seit 2 Jahren in Argentinien lebt. Bei einem Deutschkurs habe ich Hans Bärs Enkelin Marlene und somit ihren Opa Hans kennengelernt. Seitdem verbindet uns eine Freundschaft. Mir ist es ein Anliegen, dass wir Hans großen Wunsch erfüllen und zeigen, dass Deutschland heute ein anderes, ein liebenswerteres Land ist, als das Land, welches er verlassen hat.
Auf der Reise begleiten werden:
Marlene Bär, Enkelin von Hans Bär, Wissenschaftlerin und Künstlerin
Federico Faccio, Freund von Hans und professioneller Dolmetscher
Sie werden mit der Kamera sie hautnah dabei sein, wenn er die Orte seiner Jugend besucht - wenn aus Juan wieder Hans wird.