Die gesammelte Crowdfunding-Summe wird für die Errichtung eines Informations- und Erinnerungsortes im ehemaligen Flak-Bunker an der Feldstraße verwendet.
Der Musik- und Medienbunker St. Pauli erhält eine begrünte Aufstockung. Auf dem neu entstandenen und terrassenförmig angelegten Dach entsteht ein öffentlicher Park, der über einen Bergpfad, an der Außenfläche des Bestandgebäudes erreicht werden kann. Weiterhin umfasst der Aufbau ein Hotel mit Gastronomie und eine Mehrzweckhalle für Sport und Veranstaltungen.
Wir, Hilldegarden e.V., sind der Verein für die gemeinschaftliche Planung und Nutzung der öffentlichen und gemeinnützigen Flächen der Aufstockung. Die Außenflächen umfassen Bereiche des Dachparks, des unteren Bergpfades, des historischen Leitstands und des Kragens. Die Innenflächen des Vereins verteilen sich auf den Informations- und Erinnerungsort, einen Gemeinschaftsraum mit Stadtteilküche und eine Non-Profit-Galerie.
Mit eurer Unterstützung möchten wir den Eigenkapitalanteil für die bereits zugesagten Mittel aus dem Sanierungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg auf die Beine stellen, um die weitere Planung, Gestaltung und Umsetzung des Informations- und Erinnerungsortes zu ermöglichen. Der Bauherr und Erbpächter beteiligt sich mit 50.000 €.
Mehr zu Hilldegarden findet ihr auf hilldegarden.org
Durch die Aufarbeitung der komplexen Historie des ehemaligen Flakturms und eine zeitgemäße Erinnerungskultur möchten wir einen Ort der Aufklärung, Begegnung und politischen Bildung schaffen und damit einen Beitrag zur Stärkung von Zivilcourage, Toleranz und Demokratieverständnis insbesondere junger Menschen leisten.
Wir möchten mit unserem Konzept aber auch Besucher*innen des Dachparks, des Hotels und der Veranstaltungshalle erreichen, so dass zukünftig an verschiedenen Orten des Gebäudes historische Bezüge und Einordnungen vorgenommen werden können. Ein gezieltes Angebot für Schul- und Studierendengruppen, Themenabende und Lesungen sollen das inhaltliche Konzept ergänzen.
Der Bunker ist ein Kriegsbau des Zweiten Weltkriegs und ein Mahnmal der Zeit des Nationalsozialismus. Durch Zwangsarbeit unter unmenschlichsten Bedingungen errichtet, diente er als Flakstellung zur Flugabwehr in einem schon damals dicht besiedelten Hamburger Stadtteil, zum Teil wurden dabei junge Schüler benachbarter Schulen als Flakhelfer eingesetzt. Bereits als Rohbau war er für einige Teile der Hamburger Zivilbevölkerung aber auch ein Schutzraum während der sogenannten Bombennächte.
Über all das wird vor Ort bisher nicht informiert. Insbesondere durch die anstehende Veränderung und starke Kommerzialisierung des ehemaligen Bunkers und Flakturms ist es unerlässlich, dass die komplexe Geschichte dieses Gebäudes sichtbar gemacht und erzählt wird, die bisherige Forschung weitergeführt wird und das Potenzial dieses Gebäudes als wichtiger Erinnerungs- und Lernort nicht ungenutzt bleibt. Dafür setzt sich der Verein Hilldegarden e.V. seit seiner Gründung 2015 ein.
Eine präsente Erinnerungskultur ist unerlässlich, um die Gräuel des Krieges nicht zu vergessen und die Fehler der Vergangenheit als Gesellschaft nicht zu wiederholen.
Zitat Kirsten Martens (SPD): Für die Umsetzung der Machbarkeitsstudie bzw. die Realisierung eines konkretisierten Konzepts, das die Einrichtung eines barrierefreien Informationsortes zum Ziel hat, sind laut Kostenschätzung ca. 320.000 € zu veranschlagen (inklusive unvorhersehbarer Mehrkosten). Kosten in Höhe von 50.000 € werden dem Erbbaurechtsvertrag entsprechend seitens des Erbbauberechtigten übernommen, Hilldegarden e.V. wird Mittel in Höhe von rund 20.000 € einwerben.
Unterstützung der Hansestadt Hamburg:
Grüne Hamburg
SPD
Wir werden das Geld aus dem Crowdfunding sowie die zugesagten Mittel des Sanierungsfonds der Stadt Hamburg für die weitere Planung, Gestaltung und Errichtung des Erinnerungsortes im ehemaligen Flakturm verwenden. Das Vorhaben wird durch einen Fachbeirat sowie gwf-ausstellungen begleitet und unterstützt. Die Einbettung der Informationen zur Geschichte soll an mehreren Orten am Gebäude stattfinden:
Sichtachsen und Fokusse
Die Besucher*innen des Dachparks werden über den unteren Bergpfad spiralförmig um das historische Bestandsgebäude geführt. An 11 geplanten Stationen entlang des Bergpfades sollen verschiedene Schwerpunkte behandelt und über Sichtachsen in die Stadt und auch darüber hinaus zum Teil historische und aktuelle Bezüge und Vernetzungen verdeutlicht werden.
Ausstellungsort
Im 5. Stock des Bestandsgebäudes wird eine Dauerausstellung entstehen, die eigenständig und auch im Rahmen von Führungen besucht werden kann. Es ist uns ein Anliegen, dabei möglichst der komplexen Geschichte des Ortes gerecht zu werden und daher mehrere Themenschwerpunkte zu behandeln: NS-Zwangsarbeit, NS-Kriegsbauwerk, NS-Zivilschutz.
Die gläserne Werkstatt
Direkt neben dem Ausstellungsraum soll eine gläserne Geschichtswerkstatt entstehen, die während der geplanten Workshops und Veranstaltungen geöffnet sein wird. Ein Ort für aktuelle Fragestellungen sowie gemeinsame Forschung mit Schüler*innen und Studierenden zur Geschichte und möglichen Biographien.
Leitstand
Der ehemalige Leitstand befindet sich mittig auf dem ehemaligen Dach des Bunkers (heute Level 0) und wird zum Teil begehbar sein. Der Ort soll weitestgehend in seiner historischen Substanz belassen werden, mit einer Lichtinstallation wird ein Moment des Innehaltens und der Reflexion geschaffen.
Mehr Details findet ihr auch in der Kurzvorstellung.
Hilldegarden e.V.
Hilldegarden
Vertretungsberechtigte Personen:
Urte Ußling
Tobias Helbing
Paul Jossa
Hilldegarden e.V. ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Registriert unter VR 22681 beim Amtsgericht Hamburg.