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Wir erschaffen ein klingendes Denkmal der „bleiernen Zeit der Vorzensur“ mit spöttischen Liedern des 19. Jhd. über Gelehrte, Fabrikanten & Fürsten.

Klingendes Denkmal sucht engagierte Kunstliebhaber! Im April diesen Jahres habe ich 20 Lieder des in Vergessenheit geratenen Komponisten Johann Vesque von Püttlingen aufgenommen. In ihnen hörst Du, wie man in der „bleiernen Zeit der Vorzensur“ über Gelehrte, Fabrikanten und Pfaffen spottet. Auch das Booklet existiert schon. Die CD wird bei dem renommierten Klassik-Label Bayer Records erscheinen! Jetzt fehlen noch Druck, Pressung & Vertrieb. Ich freue mich, wenn Du das Projekt unterstützt!
Datenschutzhinweis
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Finanzierungszeitraum
08.09.17 - 09.10.17
Realisierungszeitraum
September - Oktober 2017
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 4.500 €

Finanziert werden der Booklet-Druck , die Label- und Vertriebskosten und die Pressung für eine Auflage von 1000 Stück.

Stadt
Frankfurt am Main
Kategorie
Musik
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Worum geht es in dem Projekt?

Die Beschäftigung mit Johann Vesque von Püttlingen führt unweigerlich zu der Frage: Warum sind die Lieder dieses Komponisten heute so wenig bekannt und warum handelt es sich bei der Aufnahme dieser Werke um eine Art Pionierarbeit?
Das war einmal ganz anders.
In Wien, Berlin, Leipzig, Frankfurt am Main und anderenorts riss man sich förmlich um Johann Vesque von Püttlingen, diesen weltgewandten, geistreichen, in seinem bürgerlichen Beruf als Jurist so erfolgreichen „Macher“ und eben auch begnadeten Komponisten und beliebten Sänger und wollte in den kulturbeflissenen Zirkeln dieser Städte immer wieder seine Heine-Vertonungen von ihm hören. Sein begeistertes Publikum, das war die Schar der gut situierten und gebildeten Bürgerlichen, höhere Beamte, Professoren sowie Angehörige des Geld- und Geburtsadels – eben jene „Gelehrte, Fabrikanten und Pfaffen“, die er auch so trefflich persiflierte.
Der Wiener Kongress war passé und hatte die Grundlage geschaffen für das Zeitalter der Restauration und die Ära Metternich. Zensur war eine allgegenwärtige Realität und so suchte man nach einem Fluchtraum.
Diesen Raum für kritische Geister bot der „Salon“.
Hier traf man sich „in bester Gesellschaft“ – meist unter der Ägide geistreicher und bedeutender Frauen der „upper class“ – und pflegte den geistigen Austausch und den literarischen und musikalischen Genuss. Der Salon zeigt sich als eine intellektuelle und künstlerische Institution von europaweiter Verbreitung, die in ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Dort wehte die freie Luft, die man in der von der Zensur geprägten Realität nicht atmen konnte, die aber gerade der Künstler unbedingt braucht.
Für diesen Salon hat von Püttlingen seine Lieder geschrieben. Hier fand er das Publikum, das seine feinsinnige musikalische Umsetzung, z.B. der mit spitzer Feder geschriebenen Texte Heinrich Heines verstand. Dabei ist es ein Paradoxon, dass ihm bei seinem Vortrag auch die Vertreter des Regimes – bis hin zu Metternich persönlich – zujubelten, und zwar auch und ganz besonders bei Texten auf ihrer schwarzen Liste stehenden Revoluzzers im französischen Exil Heinrich Heine.
Dass die Heine-Lieder Püttlingens bei diesem Publikum gut ankamen, kann man sich, wenn man sie hört, leicht vorstellen. Die vorliegende CD liefert hierfür passendes Anshörungsmaterial.

Die eingangs gestellte Frage, warum die Lieder Püttlingens bald nach seinem Tod in Vergessenheit gerieten, könnte man so beantworten: Mit der gesellschaftlichen Entwicklung gegen Ende des 19. Jahrhunderts verschwand der Salon und mit ihm das Publikum, dass die gesellschaftskritischen Lieder Johann Vesque von Püttlingens goutieren konnte. So ist es nun an uns heute Lebenden, unter geänderten Rahmenbedingungen den Wert dieser Kompositionen neu zu entdecken und zu erfassen. Martin Wiemer

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Zum einen wird es darum gehen, das Püttlingen-Œuvre umfänglicher zu erschließen, indem der Schwerpunkt auf Liedern liegt, die bislang selten vertont wurden oder gar nicht als Einspielung vorliegen; zum anderen soll der musikalischen Ironie nachgespürt werden, um Püttlingens besondere Leistung zu würdigen: die kongeniale Verbindung von lyrischem Esprit und musikalischer Komposition. Hierzu bemerkt Hanslick in „Musikalisches Skizzenbuch” (Berlin 1888) „Viele dieser Gedichte sind Erzeugnisse des Witzes und der Ironie […] Allein gerade dies scheint den Esprit in Püttlingen zu reizen und seinen musikalischen Witz zu wecken.” Und an anderer Stelle führt Hanslick aus, dass Püttlingen „eine bedeutende Begabung für die Darstellung des Komischen in der Musik” zuzusprechen sei. In dieselbe Richtung geht die Anmerkung des Musikgelehrten Ambros in der „Wiener Abendpost” vom 11.7.1873 „Wir glauben oft, echtesten Schubert zu hören, durchaus aber keinen Nachahmer Schuberts. Zudem hat Vesque für musikalische Komik ein Talent, welches außerordentlich zu heißen verdient.”
Liebhabern des klassischen Liedgesangs der musikalischen Ironie und der wunderbaren Sprache des 19. Jahrhunderts, Entdeckern und Überzeugungstätern dürfte dieses Projekt hochwillkommen sein!

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Du liebst Heine und die Romantik? Du bist fasziniert von Liedkompositionen dieser Epoche? Du wolltest schon immer einmal Ironie musikalisch hören? Dann ist dieses Projekt DEIN Projekt! Wie schon Heines und Püttlingens Zeitgenossen bemerkten (s. „Was sind die Ziele?“), ist dem österreichischen Komponisten etwas gelungen, das lange Zeit als schwer bis unmöglich galt: das sprachliche Mittel der Ironie – noch dazu der komplexen romantischen Ironie – durch kompositorische Mittel musikalisch hörbar werden zu lassen! Püttlingen hat wie kaum ein anderer den Wortwitz dieser Gedichte in eine musikalische Form überführt, die im Gesangsvortrag Ironie zum Klingen bringt.
Für dieses Projekt haben sich Überzeugungstäter zusammen gefunden, die bereits die Recherche-Arbeit in wunderbare Booklet-Texte umsetzten, diesem Booklet ein phantastisches Design verpassten und es obendrein ins Englische übersetzten - alles unentgeltlich. Mein pianistischer Kollege und ich haben intensiv an den frechen Liedern Püttlingens gearbeitet und dabei mit viel Spaß dem musikalischen Witz in Gesang und Klavier nachgespürt.

Die CD samt Booklet ist also bereits produziert - jetzt muss sie nur noch veröffentlicht werden. Und dafür brauche ich Deine Unterstützung!

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Zwei Drittel der CD sind bereits finanziert, darunter der Aufnahmeraum, der Flügel und die Studiokosten, das Booklet-Design sowie die Recherche und die Begleittexte.

Finanziert werden müssen mit 4500 Euro der Booklet-Druck , die Label- und Vertriebskosten und die Pressung für eine Auflage von 1000 Stück.
Sollte das Fundingziel von 4500 Euro überschritten werden, möchte ich die Gelder direkt in ein schon jetzt in der Vorbereitung steckendes Folgeprojekt investieren: Die lyrischen Werke von Vesque von Püttlingen harren ebenfalls ihrer Wiederentdeckung - hier handelt es sich ausnahmslos um Ersteinspielungen und zum Teil völlig unberührte Noten.

Wer steht hinter dem Projekt?

Caroline Jahns, Sopran
Hedayet Djeddikar, Klavier

Überzeugungstäter:
Ein Heine-Fan und Professor der Literatur- und Kulturwissenschaft, ein Püttlingen-Experte: Jurist und Musiker in Personalunion, eine Romantik begeisterte Native-Speakerin, eine kunstverliebte Art-Direktorin, zwei beherzte Notenverleger, die sich für in Vergessenheit geratene Komponisten begeistern und ein Label mit Sendungsbewusstsein.

Impressum
Frau
Caroline Jahns
Jungstraße, 23
60486 Frankfurt Deutschland

0160 95326730

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