Die Kunstproduktion ist eines der Hauptthemen im Leben einer kunstschaffenden Person. Dieses Projekt befasst sich auf mehreren Ebenen mit diesem Prozess und hinterfragt die Modi unter denen ein solches Schaffen heutzutage möglich ist.
Ist künstlerische Arbeit auch Arbeit? Muss ein*e Künstler*in Lohnarbeit verrichten, um überhaupt künstlerisch tätig sein zu können? Ist die bewusste Entscheidung, den Lebensunterhalt durch die eigene Kunst zu bestreiten überhaupt realistisch?
Welchen Wert messen wir heute noch den traditionellen künstlerischen Schaffens- und Produktionsprozessen bei?
Darf Kunst noch schön sein oder muss sie sich politisch positionieren?
Was ist ein Unikat und was ist eine limitierte Auflage wert?
Wieviel Mode, Management und Marketing versteckt sich hinter der zeitgenössischen Kunst?
Die Scuola Internazionale di Grafica di Venezia bietet jungen Künstler*innen diverse Möglichkeiten, sich intensiv mit den traditionellen und analogen Techniken der Druckgrafik und des Künstlerbuches auseinanderzusetzen. Genau das darf ich 5 Monate lang erleben, während ich ehrenamtlich in die Magie des Printshops eintauche und Schulter an Schulter mit internationalen Künstler*innen zusammenarbeiten darf.
Sämtliche Erzeugnisse, die dort durch meine Hände entstehen, biete ich in direktem Gegenzug für die finanzielle Unterstützung dieses Abschnitts!
Mit diesem Projekt soll es Interessierten möglich sein, eine Perspektive auf die zeitgenössische Kunstproduktion fernab der Mogule des Kunstmarktes zu entwickeln, die Grenzen von persönlichem Wert und tradierten Wertigkeiten auszuloten, den künstlerischen Prozess selbst zu befeuern und sich schließlich von seinem Ausgang zu überzeugen.
Die Zielgrüppchen kommen aus vielen Bereichen:
Es sind zum Beispiel die Sammler und solche, die es werden wollen, Papierfetischisten und Synästhetiker, Kunstfreunde und vehemente Nicht-Künstler, Realisten und Träumer, Hutträger und Seefahrer, Menschen, die meinen, das hätte ja das eigene Kind genauso gut gekonnt und passionierte Vertreter der Fraktion "Ah, du studierst Kunst? Und was willst du mal werden?" und auch die, die darauf hin tief seufzen, die Augen groß öffnen und einem toi toi toi wünschen.
Und besonders reizvoll wird es für alle Menschen, die sich über handgemachte Papierpost freuen.
Wer gesehen hat, was die letzte Unterstützung für Erzeugnisse ermöglicht hat, dem muss ich natürlich nichts erklären.
Allen anderen kann ich versichern, dass das mit dieser Finanzierung verbundene Vertrauen ein Geschenk von unschätzbarem Wert ist.
Picasso hat im Paris der Vorzeit seine Checks mit Zeichnungen versehen, sodass der damit Bezahlte die Wahl hatte, den Geldwert einzutauschen oder den potentiell steigenden Kunstwert zu schätzen.
Und schlussendlich gilt selbstverständlich was noch niemand bewiesen hat: Kunstförderer leben länger!
Venedig ist ein teures Pflaster. Den Lebensunterhalt trage ich selbst und allein die nicht unerheblichen Mietkosten für ein Zimmer von monatlich mindestens 400 € vor Ort finanziert mir glücklicherweise gerade so ein ERASMUS Stipendium.
Durch die erfolgreiche Finanzierung dieser Kampagne wird mir durch eure Hilfe die Durchführung des Projektes, das tatsächliche Kunstschaffen in all seinen Facetten ermöglicht. Darunter fallen vor Allem die Beschaffung von Material wie hochwertigem Papier und Farben für die druckgraphischen Prozesse sowie die Portokosten für den sicheren Versand der kleineren vor Ort produzierten Unikate und poetischen Notizen. Ihr unterstützt konkret mein Anliegen, als Künstlerin vom Kunstschaffen zu leben !
Dafür bedanke ich mich schon hier und jetzt, bei allen potentiell Unterstützenden. – Mille Grazie <3
Nach der erfolgreichen ersten Kampagne zur "ISLAND.experience – zeit sich zeit zu nehmen" wage ich erneut, auf die Unterstützung eines kunstaffinen Schwarms zu vertrauen.
Aufgewachsen in Braunschweig.
Nach prägenden einjährigen Aufenthalten in Frankreich (Paris) und Island, Studium an der HBK Braunschweig seit 2010.
Abschluss des ersten Studiums im Kommunikationsdesign an der größten niedersächsischen Kunsthochschule, der HBK Braunschweig. Dann Studium der Freien Kunst (Diplom) seit 2015.
Zunächst in der Zeichenklasse von Sonja Alhäuser, später parallel und überschneidend immer noch mit Fokus auf Zeichnung bei Nadine Fecht und Isa Melsheimer, und mit großem vielmehr performativen als materiellen Interesse besonders geprägt durch die Einflüsse von Eroca Nicols und durch die Klasse Raumkonzepte bei Candice Breitz.
Als Trans-Künstlerin zwischen den Disziplinen tänzelnd, immer wieder neu aufbrechend und die Bewegung suchend, verbinden sich in den künstlerischen Arbeiten meist installativ Fotografie und Objekte, Zeichnung und Skulptur, Körper und Raum, Klang und Genuss, Schrift und Performance.