Limbo ist ein Zwischenort, an dem man im guten Glauben verweilt am Ende der Reise an ein besseres Ziel zu gelangen. Die Hoffnung hält das Warten aufrecht.
Limbo, the place-in-between, where people arrive to follow other paths. Hope and expectation to find a better place keep the stadium of waiting upright - Die Zeit des Wartens - Der Limbo in Moria spiegelt die Heuchelei der gleichberechtigten Gesellschaft wieder. Europa hält die vergessenen geflüchteten Menschen des Südens zurück, die um ihr Leben, ihre Ziele und ihre Träume kämpfen.
Im Flüchtlingslager Moria werden die Migrant*Innen von ihrer Hoffnung, der Idee einer besseren Zukunft getragen. Während des Wartens geht ihr Alltag im Lager weiter und die Flüchtlinge tauchen in Aktivitäten ein, die ihrem Leben an dem unsäglich trostlosen Ort mehr Sinn und Hoffnung geben. Gemeinsam zu musizieren ist eine der Möglichkeiten und in diesem Dokumentarfilm begeben wir uns in das Camp Moria, in eine Musikklasse, in denen Schüler*innen und Lehrer*Innen ihre Erfahrungen austauschen und zusammen versuchen ein Lied zu komponieren.
Der Film öffnet eine Perspektive in der Migrationsdebatte, da er den Menschen hinter der Debatte ein Gesicht gibt. Er zeigt, wie in einer Krisensituation Menschlichkeit bewahrt wird. Mit welchen Erwartungen kamen die Geflüchteten hierher und wie verändern sich diese im Laufe der Zeit des Wartens?
Es geht auch umgekehrt um die Frage, wie die Geflüchteten das Leben der Einheimischen auf der Insel verändern. Wie gehen sie persönlich damit um? Wie entwickelt(e) sich die Situation auf der Insel? Der Film zeigt, wie es einigen Volontären, die auf die Insel kommen, geht. Wie die freiwilligen Helfer ihren Aufenthalt erleben und mit welchem Gefühl sie die Insel wieder verlassen. Zu sehen ist eine Langzeitbeobachtung, wie sich der Hotspot Moria in den letzten Jahren verändert hat und was hinter den Zäunen passiert.
Wird der Limbo zum permanenten Aufenthaltsort werden? Werden sich die Träume von anderen Ländern und einer besseren Zukunft als Utopie entpuppen?
Die Geschichte erzähle ich durch die Augen der Menschen, die in Moria an einem Ort zusammenkommen, den sie liebevoll ihren Garten nennen, den sie förmlich mit ihrer Liebe und Musik dort zum Atmen bringen.
So zum Beispiel die im Kongo geborene Griechin Annita, die im vorletzten Jahr eigentlich die Insel verlassen wollte um neue berufliche Erfahrungen als Musikerin zu sammeln. Doch dann kam der plötzlich der Anruf einer NGO, die Musikunterricht für Geflüchtete im Camp Moria anbieten wollte und ihr eine Arbeit anbot, die sie vor neue Herausforderungen stellt…
Wir sind wir immer nah bei den Musikern, die versuchen einen eigenen Song zu komponieren. Wir erfahren welche Träume und Hoffnungen sie hatten, als sie mit dem Boot hier ankamen, und wie sich diese im Lauf der Zeit verändern.
Mit der Kamera waren wir in den letzten drei Jahren in regelmäßigen Abständen immer wieder bei unseren Protagonisten und können so die Entwicklungen auf der Insel aus der Reflexion durch meine griechischen Protagonisten erfahren.
Wir folgen zudem der Geschichte eines Geflüchteten, der die Insel verlassen konnte.
Da das Thema Migration und Geflüchtete uns alle angeht, soll der Film auch für alle sein.
Neben einer Kinoauswertung sind Vorführungen und anschließende Diskussionen in thematisch passenden Veranstaltungen geplant. Dies können soziale und kirchliche Vereine, Organisationen und Institutionen sein, die sich mit dem Thema Flucht, Migration und Integration und Europa befassen. Denkanstöße für Menschen, die ein „Volonteering“ in Betracht ziehen, werden gegeben.
Der Dokumentarfilm erweitert durch unmittelbare Momente die Perspektive auf das Thema Migration.
Ich möchte mit dem Film den Blick hinter die Mauern von Moria öffnen und so auch die innere Perspektive beleuchten. Das Thema Migration und die schwierige Lage auf der Insel ist zwar immer wieder Thema in den Medien, dennoch bleiben persönliche Geschichten und Ansichten der Menschen vor Ort in der Debatte meist nur angerissen. Mit dem Film möchte ich aber auch zeigen, dass an diesem Ort Schönes und Gutes entstehen kann, der Garten in Moria steht dafür.
Um die Vielschichtigkeit in diesem komplexen Thema zu bewahren, habe ich mich entschlossen diesen Film unabhängig zu produzieren und zu drehen.
Dazu habe ich viel Geld für die Technik und die Reisen investiert. Ich danke allen von ganzem Herzen, die mich dabei in den letzten Jahren unterstützt haben. Mittlerweile hat sich ein ein kleines Team zusammengeformt.
Für die Postproduktion brauche ich Unterstützung, um eine Cutterin aus Berlin zu finanzieren, sowie einen griechischen Sounddesigner, der auf der Insel lebt. Des Weiteren müssen Musikrechte geprüft werden und Übersetzungsarbeit geleistet werden, um dem Film einem breit gefächerten Publikum zu öffnen. Denn er wird im Originalton (engl, greek, geman) mit eng/gr/dt/und im besten Fall weiteren Untertiteln zu sehen sein.! So soll er dann auch auf internationalen Filmfestspielen eingereicht werden können.
Für Eure Unterstützung gibt es tolle Dankeschöns!
Nach erfolgreichem Crowdfunding kann der Film dann fertig gestellt werden. Ich denke, dass dies wichtig ist,- um in der Diskussion in der Migrationsdebatte einer weiteren Facette zu öffnen. Und den Menschen eine Stimme zu geben, die auf der Insel wichtige Arbeit für und mit den Geflüchteten leisten.
Christine Diegler arbeitet als Cutterin und freie Filmemacherin Berlin.
Ihr Kurzfilm Berta gewann letztes Jahrt den Publikumspreis des Kino Wolf in Berlin. Sie arbeitet zurzeit an einem Dokumentarfilm über ein Musikprojekt mit Geflüchteten und Einheimischen auf der Insel Lesbos.
Hanne Klaas schloss ihr Studium der Audiovisuellen Medien mit dem Fokus auf Kamera an der Beuth Hochschule in Berlin 2011 mit einem abendfüllenden Dokumentarfilm ab, für den sie auf dem Internationalen Frauenfilmfestival in Dortmund/Köln für ihre Kameraarbeit mit dem nationalen Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde. Sie lebt und arbeitet als Kamerafrau und Cutterin in Berlin.
Sophie Stephan ist Medienkünstlerin und lebt in Leipzig. Neben der Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen arbeitet sie als Kunstvermittlerin und Videographin. Zur Zeit verwirklicht sie ihren ersten abendfüllenden Dokumentarfilm.
Nils Reinecke ist Cutter und Kameramann mit einem Schwerpunkt auf non-fiktionalen Formaten und beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen des Umwelt- und Naturschutzes. Neben Auftraggebern wie die GIZ war er bspw. auch für Rettet den Regenwald e.V. und den RBB tätig.
Limbo Supporter