Primär werden werden weitere Verbrauchsmittel für die Laborarbeit benötigt. Darüber hinaus sollen weitere Spinnen angeschafft werden.
Gewebeersatz von Knochen- und Lunge zu züchten – dies ist das Ziel des Forschungsprojektes an der Uniklinik RWTH Aachen, bei dem u.a. verschiedene Biomaterialien wie z.B. Spinnenseide zum Einsatz kommen, um eine möglichst optimale Trägerstruktur für die Geweberekonstruktion zu entwickeln.
Vor dem Hintergrund der globalen Covid-19 Pandemie besteht ein weiteres Anwendungsgebiet unserer Forschung darin, Lungenersatzmaterial auf einer biobasierten Matrix zu züchten: Das Virus dringt über die Atemwege und die Lunge in den Körper ein und gelangt über das Blutsystem in alle Organe. Dort schädigt es das Endothel, das die Zellschicht an der Innenfläche der Blut- und Lymphgefäße auskleidet. Die Endothelzellen können dann die Organe nicht genügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Dies führt zu Herz-Kreislauf-Problemen und im schlimmsten Fall zu Organversagen.
Diese Spinnenseide- Matrix hilft, z.B. Knochenvorläuferzellen zu stabilisieren, die sich dann zu einem Gewebe entwickeln sollen, das implantiert werden kann. Dieses sollte patienteneigene Stammzellen als Teil des biohybriden Konstrukts dazu anregen, z.B. in Knochenzellen zu differenzieren, während parallel Gefäße aus Endothelzellen einsprossen.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt gibt es unter: https://www.spider-silk4ortho.de
Ziel des Forschungsprojektes ist es, eine optimale Trägerstruktur für die Geweberekonstruktion von Knochen und Lunge (Tissue engineering) unter Einsatz verschiedener Biomaterialien wie z.B. Spinnenseide zu entwickeln. Im Anschluss soll das gewonnene Gewebeersatzmaterial auf Grundlage der Forschungsergebnisse im klinischen Umfeld getestet werden.
Daher ergeben sich neue Möglichkeiten für Patientinnen und Patienten:
Zur Therapie von Knochenbrüchen, Osteoporose, Tumoren sowie Lungenschäden wird Gewebeersatzmaterial benötigt. Obwohl sich die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten vieler Krankheiten, die z.B. mit Knochenschäden einhergehen, deutlich verbessert haben, gibt es nach wie vor schwerwiegende Fälle, in denen die Behandlungsoptionen unzureichend sind. So mangelt es bisher an biologischem Knochenersatz bzw. an einer geeigneten Matrix, die implantiert werden kann und die Einheilung unterstützt.
Das innovative Forschungsprojekt an der Schnittstelle Zellbiologie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Pathologie, Pneumologie, Kieferorthopädie und Zoologie betritt mit seinem höchst interdisziplinären Ansatz Neuland und wird durch unterschiedliche Kooperationspartner wie z.B. das Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf sowie dem Tierpark + Fossilium Bochum unterstützt.
Primär werden werden weitere Verbrauchsmittel für die Laborarbeit benötigt wie z.B. MESENPAN/Spezialmedium für hMSC, Firma PAN Biotech, Lungenendothelzellen (HPAEC – Human Pulmonary Artery Endothelial Cells), Spezialmedium für Lungenenendothelzellen (EGMTM-2 Endothelial Cell Growth Medium-2 BulletKit, Firma Lonza), Antikörper (v.a. CD31) etc.
Um den kontinuierlichen Bedarf an Spinnenseide für das Forschungsprojekt sicherzustellen, soll der Spinnenbestand im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf und Tierpark + Fossilium Bochum entsprechend aufgestockt werden.
Anna Bartz ist Promotionsstudentin am Institut für Pathologie und Helmholtz Institut für Biomedizinische Technologien-Biointerface Gruppe der Uniklinik RWTH Aachen.
Betreut wird die Arbeit von Prof. Dr. rer. nat. Sabine Neuß-Stein. Sie leitet die Arbeitsgruppe „Stammzellen und Tissue Engineering“ am Institut für Pathologie und Helmholtz Institut für Biomedizinische Technologien-Biointerface Gruppe Diese weist eine langjährige Expertise in der Biologie mesenchymaler Stammzellen (MSC), der Analyse von Stammzell/Biomaterial-Interaktionen sowie Stammzell-basiertem Tissue Engineering mit dem Fokus auf kardiovaskulärem und Knochen Tissue Engineering auf. Die Gruppe arbeitet im RWTH Schwerpunkt “Medizin und Technik“ und ist stark vernetzt mit Ingenieuren und Materialwissenschaftlern anderer Fakultäten und dem DWI an der RWTH Aachen. Zusätzlich betreut wird das Forschungsvorhaben von Univ.-Prof. Dr. med. dent. Michael Wolf, dem Direktor der Klinik für Kieferorthopädie der Uniklinik RWTH Aachen. Darüberhinaus wird das Forschungsprojekt durch die Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin sowie der Arbeitsgruppe "Vascular Mechanobiology & Inflammation" des Instituts für Molekulare Pharmakologie der Uniklinik RWTH Aachen fachlich unterstützt.
Norina Labude-Weber ist verantwortlich für die Labor-Organisation in der Arbeitsgruppe "Stammzellen und Tissue Engineering", sowie für die Betreuung von Studierenden in Drittmittel-geförderten Projekten. Sie arbeitet hauptsächlich an Projekten, die im Bereich des kardiovaskulären- und Knochen-Tissue Engineerings angesiedelt sind.
Unterstützt wird die Arbeit zudem von Hanna Malyaran, M.Sc.und Svenja Wein, M.Sc..
Kooperationspartner sind die Klinik für Kieferorthopädie der RWTH Aachen, das Aachener Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), Fibrothelium GmbH, der Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf, der Tierpark + Fossilium Bochum sowie das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) der Universität Dresden. Darüber hinaus wird das Projekt durch das Forschungsmuseum Koenig in Bonn sowie Status pro GmbH Bochum unterstützt.