Mit 3500,00 Euro können wir die Tongestaltung, Tonmischung, Farbkorrektur, sowie die DCP Ausspielung und die dazugehörigen Festplatten ermöglichen.
224 Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte stellte die ZEIT fuer 2015 fest. In fast keinem Fall kam es zu einer gerichtlichen Verurteilung. Im gleichen Jahr gab es mehr als 700 Angriffe mit Molotowcocktails, gezielten Schüssen oder Überschwemmungen auf bewohnte oder geplante Unterkünfte.
2016 hielt die Amadeu-Antonio-Stiftung insgesamt 3767 Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte fest, davon 116 Brandanschläge.
Es existieren unseres Wissens keine detaillierten, bzw. umfassenden und vergleichbaren Statistiken über Brandanschläge, die auf Flüchtlingsunterkünfte zielten. Ein Bericht von Amnesty International zeigt, dass die deutsche Polizei dazu tendiert, den rassistischen Hintergrund von Angriffen auf Flüchtlinge zu ignorieren. Dementsprechend werden in sehr wenigen Fällen die Täter gefasst . Gleichzeitig bestätigt das OSZ (Operatives Abwehrzentrum Leipzig), dass das Profil der Täter sich geändert hat. Die Täter kommen nicht länger aus den Reihen der „klassischen" Rechtsextremen, sondern sind immer öfter „normale" Bürger, manchmal aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Unterkünfte.
Wir haben uns gefragt: Was denken die Nachbarn der angegriffenen Flüchtlingsunterkünfte? Wie erinnern sie sich? Wie erzählen sie von der "Nachbarschaft" und den Taten?
Die Gewaltbereitschaft, die hinter den Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte steht, ist ein wichtiges gesellschaftspolitisches Thema. Selbst die Brandanschläge auf Flüchtlinge und Migranten aus den 1990er Jahren in Rostock-Lichterhagen, Mölln und Solingen sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt.
Der Film lädt dazu ein, genau hinzuschauen und genau hinzuhören. Wie werden diese gewaltvollen Taten verharmlost? Wie werden sie verdrängt oder sogar verleugnet.
Wir möchten den Film gerne auf internationalen Festivals zeigen sowie auf Veranstaltungen im Bildungs- und Kulturbereich. Wir wünschen uns, dass der Film zur Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus, der Angst vor dem "Anderen", Gewalt und Verharmlosung anregt.
Wenn es Dir wichtig ist, dass Dokumentarfilme, die gesellschaftskritische Themen verhandeln, auch auf der großen Leinwand zu sehen sind, ist die Unterstützung von "Nachbarn" genau das Richtige für Dich.
Der Film wurde auf die Duisburger Filmwoche eingeladen. Wir freuen uns sehr darüber. Der Film befindet sich jedoch noch in einer Rohfassung ohne angemessene Postproduktion. Bei erfolgreicher Finanzierung können wir eine professionelle Tongestaltung, Tonmischung, sowie eine Farbkorrekter des Films ermöglichen. Diese Postproduktion ist wichtig, damit der Film auch auf großen Leinwänden seine Wirkung in voller Qualität entfalten kann.
Wir, Christiane Schmidt und Pary El-Qalqili sind beide Filmemacherinnen, die in Berlin leben. Wir haben zusammen an der Hochschule für Fernsehen und Film München studiert. Im Januar 2016 haben wir die Dreharbeiten für "Nachbarn" begonnen. Wir waren sehr aufgewühlt von der Tatsache, dass es so viele Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte gab und wollten uns vor Ort selbst ein Bild machen und mit den Nachbarn ins Gespräch kommen. Über das Gerd Ruge Stipendium konnten wir dann Recherchefahrten zu mehr als 15 verschiedenen "Tatorten" deutschlandweit finanzieren. Leider gab es jedoch weder von einem Sender noch von einer Filmförderung eine Förderung des Projekts. Daher haben wir den gesamten Dreh und unsere Recherchen nur aus den Mitteln des Gerd Ruge Stipendiums finanziert und darüber hinaus selbst viel Zeit und Arbeit in das Projekt investiert.
Die Ermittlerinnen
Heute Abend um 19.20h läuft auf 3sat bei Kulturzeit ein Beitrag über unseren Film "Nachbarn":
https://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/198511/index.html
Protokoll der Diskussion über "Nachbarn" auf der Duisburger Filmwoche. Hier nachzulesen:
https://www.duisburger-filmwoche.de/festival18/download/protokolle/08-NACHBARN.pdf
"Nachbarn" läuft am 7.11. um 12h auf der Duisburger Filmwoche.
"Im Umkreis von Geflüchtetenunterkünften: geschlossene Zäune, leere Höfe, Orte verpasster Begegnung. Indessen Angst, die in Sprechweisen des ungefähren Ressentiments eingesickert ist. Gewalt, der mit einem Jargon der Duldung begegnet wird."
Wir freuen uns sehr!