Die Finanzierungssumme von 25.000 soll sowohl alle anfallenden Baukosten für das Kindergartenprojekt als auch die Lebensunterhaltungskosten des Supertecture Teams, welches ehrenamtlich und ohne jegliche Form von Credits arbeitet, decken.
Im Himalaya Dorf Dhoksan arbeiten wir an der Planung und Realisierung eines Kindergartens aus Holz. Ziel des Projekts ist es, eine nachhaltige und sichere Umgebung für die Kinder vor Ort zu schaffen. Dabei wollen wir auf wertvolle regionale Ressourcen achten und gebrauchte Materialien durch Recycling ein neues Leben schenken. So entstehen für die Kinder insgesamt drei verschieden Roomhouses, welche jeweils einen thematischen Zugang zu Holz thematisiert und das Research Thema in der Fassadenverkleidung behandelt:
Haus 1: Yakisugi-Holz
Das erste Roomhouse nutzt die japanische Technik des Holzverkohlens, bekannt als „Yakisugi“. Diese Methode erhöht die Haltbarkeit des Holzes und macht es widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse, ohne benötigten chemischen Zusatz.
Haus 2: Holzschindeln
Das zweite Gebäude setzt auf traditionelle Holzschindeln als zentrales Gestaltungselement. Diese werden händisch aus lokalem Kiefernholz gefertigt und als Fassadenelement eingesetzt.
Haus 3: Recyclingholz
Das dritte Roomhouse widmet sich der Wiederverwendung von Holz. Hier soll ausschließlich mit recycelten Holzelemente aus der Umgebung konstruiert werden, wobei Gebrauchsspuren und vorherige Nutzungen ablesbar bleiben. Dies unterstreicht den nachhaltigen Kreislaufgedanken und bietet praktische Lösungsansätze für Regionen mit begrenzten Ressourcen.
Baufortschritt
Die Arbeiten an den ersten beiden Kindergartenhäusern konzentrierten sich auf die Fertigstellung der Außenhülle. Im Zuge dessen wurden die Fassaden der ersten beiden Roomhouses bereits fertiggestellt, indem wir Schindeln aus Kiefernholzstämmen gefertigt und die Yakisugi-Fassade geölt haben. Außerdem wurde die Außentür für das Schindelhaus geplant und gebaut. Parallel dazu graben wir gerade das Fundament für das neue Kindergartenhaus zum Thema Recyclingholz. Alle Aktionen auf der Baustelle funktionieren ohne große Maschinen, nur mit Manpower. Mit Spitzhacke, Schaufel und Schubkarre werden die Erdarbeiten erledigt. Die Handarbeit ist anstrengend, aber die Zusammenarbeit mit den lokalen Arbeitern aus dem Dorf ist motivierend und lehrt uns noch einige handwerkliche Fähigkeiten.
Obwohl Holzbauten sehr erdbebensicher gebaut werden können, ist Holz in Nepal kein gebräuchlicher Baustoff. Seit dem Erdbeben ist vor allem die Stahlbetonbauweise aufgrund der niedrigen Baukosten, des geringen Planungsaufwandes und der kurzen Bauzeit weit verbreitet. Ziel des Holzbau-Kindergarten-Komplexes ist es, ökologischere und nachhaltigere Alternativen zur Betonbauweise aufzuzeigen und die Möglichkeiten des Holzbaus darzustellen. Deshalb wird das Thema Holz in jedem der Räume auf eine andere Art und Weise behandelt und erhält eine neue Facette. Das dritte Haus, das “Recycling-wood-house”, soll ausschließlich aus Rest- oder Altholz bestehen, das wir in der näheren Umgebung finden. Auf diese Weise versuchen wir kostengünstig, nachhaltig, ressourcenschonend und lokal zu bauen. Darüber hinaus sollen die Gebäude einfach und in Low-Tech-Bauweise errichtet werden, für jedermann nachbaubar sein und so als interkulturelle Bauausstellung lokaler Bauweisen dienen. Nicht nur durch die Architektur wollen wir die Kinder für ihre Umwelt sensibilisieren. Auch Themen wie Müllentsorgung, Recycling und der respektvolle Umgang mit der Natur sollen mit ihnen thematisiert werden.
Die Folgen des verheerenden Erdbebens in Nepal im Jahr 2015 sind bis heute deutlich spürbar. Tausende Häuser wurden zerstört und viele Menschen stehen bis heute vor Herausforderungen, wobei sie kaum Unterstützung von der nepalesischen Regierung erhalten. Schulen und vor allem Kindergärten sind in den ländlichen Regionen Nepals Mangelware, so dass die Kinder weite Wege auf sich nehmen müssen. Auch die Shree Shiladevi Schule und der dazugehörige Kindergarten sind überfüllt und leiden unter Platzmangel. Viele weitere Kinder aus der Umgebung suchen einen Platz in der Bildungseinrichtung, die jedoch nicht über die nötigen Ressourcen verfügt, um sie aufzunehmen. Daher ist es unser Ziel, so schnell wie möglich mehr Kapazitäten für den Unterricht zu schaffen.
In unserem ersten Crowdfunding haben wir dank unserer zahlreichen und großzügigen Unterstützer*innen die Zielsumme von 20.000 € erreicht und konnten damit schon einiges auf der Baustelle bewegen. Für die Fertigstellung des gesamten Kindergartens inklusive der Außenanlagen fehlen uns jedoch noch finanzielle Mittel. Mit der Zielsumme von 25.000 € in unserer zweiten Spendenaktion ermöglichen wir die Fortführung und Fertigstellung des Kindergartenbaus. Da wir bei Supertecture ehrenamtlich arbeiten, fließt jede Spende direkt in das Projekt und über die lokalen Arbeiter in das Dorf. Die Spendengelder decken sowohl alle Baukosten, bestehend aus Baumaterialien und Löhnen für die lokalen Arbeiter, als auch die Lebenshaltungskosten des Teams, bestehend aus Verpflegung und Unterkunft.
Wir sind das Team 13 von Supertecture, fünf Architekturstudierende mit Bachelor-Abschluss aus ganz Deutschland. Seit August sind wir vor Ort in Dhoksan und motiviert, den Kindergarten in den nächsten 6 Monaten fertigzustellen, damit dieser Ende Mai 2025 feierlich eingeweiht werden kann.
Supertecture gUG ist eine gemeinnützige Organisation, die jungen Architekt*innen und Ingenieur*innen die Möglichkeit bietet, soziales Design und Bauen neu zu denken und Projekte im globalen Süden zu realisieren. Seit vielen Jahren bauen wir im Bergdorf Dhoksan in Nepal, wobei jedes Bauprojekt eine eigene Geschichte erzählt und ein Forschungsthema behandelt.
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