Alle Beteiligten arbeiten ohne Gagen. Durch das Erreichen des Ziels können wir alle zumindest angemessen anreisen lassen, verpflegen und unterbringen. Außerdem können wir übervolle Drehtage aufteilen und so 12h+ Arbeitstage verhindern.
Die Incel-Bewegung (Abk. involuntarily celibate) ist eine männliche Online-Subkultur, die sich als unfreiwillig enthaltsam oder zölibatär betrachtet. Sie wurde im Jahr 1997 von einer Frau namens Alana als Online-Selbsthilfegruppe für schüchterne und einsame Singles aller Geschlechter und Sexualitäten gegründet. Im Jahr 2000 verlies sie die Gruppe, die sich daraufhin nach und nach zu einer reinen Männergruppe entwickelte. Aus psychologischer Sicht haben Incels, vereinfacht erklärt, Schwierigkeiten damit platonische, romantische oder sexuellen Beziehungen zu knüpfen und verbinden daher Beziehungen mit negativen Emotionen wie Frustration, Wut und Resignation. Diese Emotionen können sich auf gesellschaftliche Strukturen, Geschlechterdynamiken, Schönheitsstandards und sozialen Hierarchien ausweiten. In den letzten 10-15 Jahren wurde diese ursprüngliche Selbsthilfegruppe durch die Verwundbarkeit der Mitglieder immer weiter von verschiedenen Extremistengruppen gekapert, um diese für ihre Zwecke zu radikalisieren. Durch Online-Echokammern (sogenannte „Bubbles“) radikalisieren sich die Mitglieder teilweise auch gegenseitig.
Wir wollen filmisch aufarbeiten, wie eine Radikalisierung im Alltag eines jungen Mannes aussehen kann. Wir erzählen die Geschichte von Michael, ein durchschnittlicher 30-Jähriger heterosexueller Mann, der seit seiner Schulzeit unbewusst den sozialen Anschluss verloren hat, sich dadurch an seine wenigen, übrig gebliebenen sozialen Kontakte klammert und ansonsten ausschließlich digitale Beziehungen führt. Durch seine Vereinsamung entwickelt er mentale Probleme, stellt sich diesen aber aufgrund alter sozialer Normen nicht. Dadurch isoliert er sich immer weiter, bis er sich letztlich radikalisiert und komplett aus der Gesellschaft zurückzieht. Michael steht für mich als tragische Warnung für aktuelle Jugendliche und junge Männer, deren sozialen Kontakte aus Vereinen und anderen dritten Orten wegbrechen und sich in die digitale Welt verlagern.
"Nice Guy" zeigt eine Problematik in der Gesellschaft auf, die für viele vollkommen unbekannt ist, aber stetig wächst. Durch die Unterstützung des Projekts kann diese Problematik auf einer audio-visuellen Ebene einer größeren Masse zugänglich gemacht werden. Gleichzeitig gehen wir auch auf gestalterischer Ebene neue, teils experimentelle Wege.
Ein Filmdreh ist mit einem mehrtägigen Umzug vergleichbar. Ähnlich zu einem Umzug, unterstützt uns unser gesamtes Team von mehr als 40 Menschen aus reiner Liebe zum Film und völlig ohne Gagen. Dafür müssen wir, ähnlich wie bei einem Umzug, dafür sorgen, dass alle gut verpflegt und untergebracht sind und zumindest ihre Spritkosten zurückbezahlt bekommen.
Philip Schafferhans - Drehbuch, Regie, Produktion, Schnitt, Color Grading, VFX
Elias Bouljoub - Lichtsetzender Kameramann (Director of Photography)
Daria Somesan - O-Ton & Sounddesign
Nice Guy (AT)
Liebe Unterstützer*in,
wir stehen nun am Ende unserer Laufzeit und ihr habt unglaublich viel gespendet. Wir haben uns entschieden die Laufzeit noch minimal zu verlängern, weil uns noch einige potenzielle Unterstützer*innen um ein paar Tage mehr Zeit gebeten haben.
Wir wollen aber jetzt schon jeder/m von euch danken! Wir freuen uns riesig über eure Unterstützung und freuen uns auf den Dreh. Unter @nice_guy_film auf Instagram findet ihr ab dem 8.9. Updates vom Set.
Danke!
Philip, Elias, Daria