In logos:orfeo wird der Mythos vom Werden und Sterben des Menschen
und seiner Angst vor dem Davor und dem Danach neu gedacht und
interpretiert. Die drei „historischen“ Reisen des Orpheus werden
performativ wiederholt und neu gesehen (Kaperfahrt mit den Argonauten)
und Jason (Raub des goldenen Vlies), erstmaliges Eindringen in die
logos:orfeo nterwelt; gescheiterte Rückholung von Eurydike nach deren Tod aus
der Unterwelt; Orpheus eigener Tod - kann jemand sterben, der bereits
zweimal die Unterwelt geschaut hat, bzw. ist jener überhaupt (noch)
lebendig - durch die Mänaden zerfetzt und in alle Winde verstreut, dessen
Kopf immer weiter singt, bis Apollo selbst dieses beendet, jemand, der
nicht (mehr) sterben kann?
Der am Ostermontag Abend in der Martinskirche in Kassel gezeigte 3. Teil (Durchquerung) hat eine mehrteilige Anlage aus Tanz und Performance, Sprache und Gesang. Die unterschiedlichen Teile dauern in ihrer Gesamtheit bis in die Morgenstunden und verwenden das Bewegungsrepertoire des Zeitgenössischen Tanzes, aber auch Rückgriffe aus der Moderne. Am Ostermontag mündet die Performance mit der verkürzten Wiederholung einiger Abschnitte in den Inspiriert-Gottesdienst, einer regelmäßigen Veranstaltung des Staatstheaters Kassel zu aktuellen Produktionen. Während der Performance wird Musik von Biber, Bach, Monteverdi, H.P.Platzer, Henze und anderen zu hören sein. Götz&Teubl setzen dabei auf Live-Musik und deren digitale Bearbeitung. Dabei kommt es zur Kooperation mit verschiedenen Musikern und Klangwerkern aus Kassel und Umgebung.
Akteur ist das Tanzkollektiv Labyrinthos. Hinter Labyrinthos verbergen sich ca. 30 Beteiligte: professionelle TänzerInnen, BewegungschoristInnen, SängerInnen, MusikerInnen zwischen 16 und 74 Jahren. Sie haben sich zusammen gefunden, um gemeinsam an unterschiedlichen performativen Projekten zu arbeiten. Merkmal ist, dass es sich bei den Tanz- und Bewegungskollektiv um eine Company „auf Zeit“ handelt, das es sich zum Ziel gesetzt hat, mit neuen und innovativen Trainings- und Probenformen, zeitgemäße Tanz- und Performanceformate zu entwickeln. Dabei bekommt keiner der Darsteller eine Gage, alle beteiligen sich freiwillig, auch sind sie Gleiche unter Gleichen - was sich auch in einem offenen Probenprozess widerspiegelt.
"Logos : Orfeo" zu unterstützen ist eine Ausdruck der Wertschätzung und Anerkennung des Engagements aller Beteiligten.
Da alle Projektbeteiligten ehrenamtlich tätig sind, wird eine Finanzierung überwiegend zur Anmietung des technischen Equipements benöigt (Ton und Licht), ggf. für Catering in der Aufführunsnacht.
Hinter dem Projekt steht das "Freie Tanzkollektiv LABYRINTHOS". Die Beteiligten haben sich als Statisten bei der Tanztheaterproduktion des Staatstheaters "Orpheus" von Hans Werner Henze kennengelent. Der Dramaturg der Produktion hat anschließend mit der Gruppe auf freiwilliger Basis weitergeabeitet, verstärkt durch Profitänzer, Schauspielstudenten und Musiker. Die Aufführungen Orfeo I und Orfeo II waren das Ergbnis. Leitungsteam LABYRITHOS: Dr. Thorsten Teubl (Inszenierung), Dipl.Ing Matthieu Götz (Technik), Dipl. Päd Manfred Zalfen (Administration). Alle Beteiligten sind ehrenamtlich tätig.
Die Leitung der Martinskirche: Pfarrer Dr. Wilhelm Temme
Freies Tanzkollektiv LABYRINTHOS
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