Der PAUL-Virus hat zugeschlagen! Aber der Film wird fertig werden!
Moin!
„Ja, was ist denn bei Euch los? Wo bleibt der Film?“ – „Wir arbeiten daran! Wir machen gerade….“
Das reicht als Antwort an dieser Stelle nicht mehr aus, ihr habt ein paar Worte mehr verdient
. Aber vorab: ja, er wird fertig! Und er wird ganz wunderbar!
Wir sind hier mächtig in Verzug. Ärgerlich auf der einen Seite, aber wie ich persönlich finde auch fantastisch auf der anderen Seite. Warum, das werde ich jetzt versuchen zu erklären.
Es hat zugeschlagen, das Paul-Virus! Ich persönlich bin ja schon lange davon infiziert, anderen Menschen mit „Normalsyndrom“, die mit Menschen mit Trisomie21 arbeiten dürfen, geht es genauso.
Man beginnt die Welt um sich herum mit anderen Augen zu sehen, man fokussiert anders. Im Leben werden Prioritäten anders geordnet. Und man fängt an sich zu hinterfragen. Tue ich das Richtige? Hole ich hier das Optimale heraus? Fühlt es sich richtig an? Hat es einen Sinn, so wie es ist? Oder kann ich das an dieser Stelle noch besser? Die Eigenreflexion schlägt gnadenlos zu, ob man will, oder nicht.
Und genau da hat es halt auch bei einem so erfahrenen Filmteam wie den unseren einfach nochmal zugeschlagen. Sie haben den Film zusammen geschnitten, uns gezeigt und eigentlich war alles bis auf wenige Änderungen klar….. und dann haben sie sich selber gefragt: fühlt es sich richtig an? Haben wir es geschafft, Paul mit all seinen Facetten, seinem holprigen Start ins Leben, seiner Lebensfreude, seinem Mut, seinem Willen, dem Bangen und den Bemühungen von seinen Eltern, dem Einsatz von Therapeuten und Lehrern darzustellen? Wird klar, wo gekämpft werden musste? Und wie wertvoll und bereichernd dieses Leben für alle Beteiligten sein kann? Oder geht das noch besser?
Sie beschlossen, da geht noch was! Die Bitte war: „Wir möchten da nochmal ran! Gebt uns noch etwas Zeit!“ Und die geben wir gerne. Es sind nämlich genau diese Momente, die uns zeigen: da haben wir etwas berührt, da wurde etwas bewirkt. Und genau DAS brauchen wir in der Inklusion, dafür steht Paul und dafür entsteht dieser Film. Der Zuschauer soll berührt werden, er soll den Mut bekommen, zu hinterfragen, inne zu halten und auch mal sagen: Das fühlt sich noch nicht richtig an, da geht aber noch was!
Für uns heißt es, noch etwas zu warten. Es wird wohl eine verspätete Weihnachtsüberraschung werden. Da ich dieses Paul-Virus aber nur allzu gut kenne, weiß ich auch: DAS WIRD GANZ WUNDERBAR!
Schenkt uns also bitte noch Eure Geduld!
Wir wünschen Euch schon an dieser Stelle frohe Weihnachten und halten Euch auf dem Laufenden!
Katja Rohland