Das Ziel des Projekts ist der aktive Abbau von Vorurteilen und Rassismus an Schulen. Ein Rollentausch findet hierfür statt: Schüler tauchen in die Erfahrungswelt von Geflüchteten - sie erleben Sprachbarrieren, Diskriminierung und Bürokratie in einem inszenierten Asylverfahren. Die Rollen der Beamten nehmen geschulte Flüchtlinge ein.
Realitätsnahe Rollenspiele im Rahmen von Schulprojekten sollten vermehrt an Schulen eingesetzt werden. Die Schüler können sich durch das Eintauchen in fremde Welten besser in die Situationen ihrer Mitmenschen hineinversetzen. Um derartige Rollenspiele und Lehrmethoden in Zukunft an Schulen anzubieten, wird das Projekt an einer weiterführenden Schule erprobt und evaluiert.
Das Rollenspiel "Rollentausch im Asylverfahren" basiert auf dem sozialkritischen Kunstprojekt „Das System ist kriminell, der Staat zum Feind des Menschen geworden!“ von Infra_Beuys. Die Inszenierung von Paul Huf und Lars Mentrup fand im Dezember letzten Jahres in München statt und hatte großen Erfolg. Eingebettet in ein didaktisches Konzept und wissenschaftlich begründet, wird das Rollenspiel nun im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit an Schülern der 9. Klasse erprobt.
Evaluierung und Veröffentlichung der Ergebnisse
Der Erfolg des Rollenspiels wird im Rahmen einer empirischen Studie evaluiert. Die Messung erfolgt durch die Auswertung standardisierter Fragebögen aus der Psychologie und Texte der Schüler, die hinsichtlich literaturwissenschaftlicher Kriterien untersucht werden. Die Ergebnisse werden in einer Masterarbeit festgehalten und über die Internetpräsenz der Ludwig-Maximilians-Universität im Frühjahr 2018 veröffentlicht.
Durchführung des Projekts:
1. Schulung der Flüchtlinge
Die Flüchtlinge werden durch die künstlerische Leitung von Paul Huf und Lars Mentrup geschult und auf ihre Rollen als Beamte vorbereitet. Die Schulung findet vom 10. September - 01. Oktober 2017 statt.
2. Schulprojekt "Rollentausch im Asylverfahren"
Das Rollenspiel findet am 2. Oktober 2017 an einer weiterführenden Schule in Oberbayern statt. 60 Schüler tauchen für 2 Stunden in das Bürokratie-Labyrinth ein. Im Anschluss findet eine Diskussion und Reflexion mit den Schülern statt.
3. Die Evaluierung
Die Evaluierung des Rollenspiels findet am 9. Oktober 2017 statt. Die Schüler füllen standardisierte Fragebögen aus der Psychologie aus und verfassen einen Text, der hinsichtlich literaturwissenschaftlicher Kriterien untersucht wird.
4. Die Ergebnisse
Die Ergebnisse werden in einer Masterarbeit festgehalten und über die Internetpräsenz der Ludwig-Maximilians-Universität im Frühjahr 2018 veröffentlicht.
Das Projekt ist eine innovative Lehrmethode zum Abbau von Vorurteilen an Schulen und soll mit den Erschwernissen von Flüchtlingen vertraut machen. Wissenschaftlich fundiert und eingebettet in ein didaktisches Konzept wird das Rollenspiel an Schülern der 9. Klasse erprobt. Getestet werden soll, ob sich die Schüler nach dem Rollenspiel besser in Flüchtlinge hineinversetzen können.
Die Fähigkeit sich in andere Menschen hineinzuversetzen und mitzufühlen, ist zentral für ein friedliches Zusammenleben innerhalb einer Gesellschaft. Das Schulprojekt dient somit dem aktiven Abbau von Vorurteilen und Rassismus an Schulen.
Für eine erfolgreiche Umsetzung des Schulprojekts fallen die folgenden Kosten an: