Wer macht die T-Shirts? Oder: Eine Nähereigenossenschaft in Kroatien
Vor zwei Wochen haben wir euch hier im Blog vorgestellt, wie Anton und Doreen mit dna merch alternative Wirtschaftswege gehen. Das Kernstück dabei ist die Nähereigenossenschaft Humana Nova in Kroatien. Hier werden auch die Shirts for Change genäht.
Wie ist Humana Nova entstanden? Wer arbeitet dort? Was genau heißt genossenschaftliche Produktion?
Humana Nova gibt es seit 2011. Aktuell arbeiten hier 29 Menschen, darunter circa die Hälfte als Näherinnen. Humana Nova gehören zur ACT Grupa, einem autonomen Community-Zentrum im Nordwesten Kroatiens, das sich der Förderung der sozial-ökologischen Transformation verschrieben hat. Statt um Konkurrenz und Profitmaximierung geht es bei Humana Nova um ein würdevolles Miteinander und die gleichberechtigte Einbeziehung aller, egal wie leistungsfähig sie sind. Es ist daher ein Ort, an dem die Grundprinzipien unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems in Frage gestellt werden.
Würdevoll und gleichberechtigt klingt gut - aber funktioniert das auch immer?
Humana Nova und dna merch existieren ja nicht in einer Blase, sondern sind Teil des kapitalistisch geprägten Hier und Jetzt. Das spielt vor allem beim Thema Produktionsauslastung und Höhe der Löhne, die sich die Arbeiterinnen bei Humana Nova derzeit monatlich auszahlen können, eine Rolle. Über den Aufbau solidarischer Vertriebsstrukturen und eine kooperative Preisgestaltung wollen wir gemeinsam mit Humana Nova dafür sorgen, die Auftragslage langfristig zu erhöhen und planbarer zu machen und so eine positive Lohnentwicklung möglich zu machen. Wer mehr darüber erfahren will, was es den Näherinnen bedeutet bei Humana Nova zu arbeiten schaut am besten mal auf unserer Website vorbei.
Wie kam eure Zusammenarbeit zustande?
Der Kontakt zu Humana Nova kam über einen kroatischen Gewerkschafter zustande, mit dem wir vorher von einer Mitarbeiterin der Kampagne für Saubere Kleidung aus Dresden vernetzt worden sind. Nach einem Kennenlern-Skype und ein paar weiteren Emails besuchten wir Humana Nova im Dezember 2014 zum ersten Mal. Seither sind wir circa zweimal pro Jahr vor Ort und besuchen uns auch gegenseitig. Es verbindet uns mehr als nur eine reine Geschäftsbeziehung. Und auch wenn wir bisher nur einen relativ geringen Anteil am Gesamtumsatz von Humana Nova haben, so sehen sie einen strategischen Partner in uns, genau wie wir in ihnen.
Vielen Dank euch für die guten Erklärungen! Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass wir die 10.000€-Marke knacken, damit die Kolleginnen bei Humana Nova loslegen können.