Als Fortführung der letzten drei Ausgaben und im Kontext der diesjährigen Residenz in einem Bürogebäude, wendet sich springhouse zum ersten Mal verstärkt dem Thema „Arbeiten“ und der Gestaltung und Funktion von Arbeits- und Werkräumen zu. Dabei bleibt springhouse seinem Prinzip treu, dass alle teilnehmenden Künstler während des gesamten Projektzeitraums in dem Gebäude in der Tannenstr. 2 wohnen und arbeiten werden. Das Bürogebäude wird somit seiner ursprünglichen Funktion temporär entfremdet und zum Wohn- und Ausstellungsraum verwandelt. In der Auseinandersetzung mit den Foyer- und Arbeitsräumen sowie den unterschiedlich genutzten Büroeinheiten loten die Künstler die Relationen zwischen Kunst, Wohnraum und Arbeitswelt aus. Die Kunstwerke und Performances treten in einen Dialog mit den gewerblich genutzten Büroeinheiten, seinen Benutzern, der Geschichte und Atmosphäre des Gebäudekomplexes. Im Vordergrund der künstlerischen Reflexion stehen Material, Funktion und Geschichte des Gebäudes. Dabei werden die Grenzen zwischen Kunstproduktion und gewöhnlichen Arbeits- und Lebensabläufen durchlässig. Im Spannungsfeld zwischen Arbeiten, Wohnen und Ausstellen eröffnen die teilnehmenden Künstler neue Perspektiven auf die vorhandenen Räumlichkeiten und deren funktionale und materielle Eigenschaften.
Das Projekt fand bereits dreimal statt, 2011 in der Bettinastraße 18; 2012 in der Rugestraße 9; 2013 in der Bautzner Straße 98 sowie in der Radeberger Straße 25. Das Team von springhouse formiert sich jedes Jahr neu und besteht aus den teilnehmenden Künstlern und Bewohnern des jeweiligen Hauses.
Am Ende der Projektwoche wird das Gebäude für 3 Tage einem breiten Publikum geöffnet. Neben der Ausstellung gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit u.a. Stadtteilführungen, Gesprächen, Konzerten und Performances.
Wir wollen eine internationale Plattform für junge, aufstrebende Künstler in Dresden schaffen und dabei neue Orte für zeitgenössische Kunst öffnen.
Wir möchten ein Publikum ansprechen, das sich für aktuelle Tendenzen in der Kunst über die Grenzen von Dresden hinaus begeistert.
Wir wollen den Dialog zwischen unterschiedlichen Disziplinen und Künstlern aus verschiedenen kulturellen Hintergründen fördern. Dabei wird der Arbeitsprozess sichtbar und die Begegnung zwischen Künstlern, Besuchern und Bewohnern von springhouse ermöglicht.
Projekte dieser Art gibt es in Dresden viel zu wenig. Doch der Austausch zwischen internationalen und Dresdner Künstlern ist von äußerster Wichtigkeit für die Entwicklung einer lebendigen Kunstszene in Dresden. Gerade deswegen ist es sehr bedauerlich, dass diese Projekte nur in sehr geringem Maße gefördert werden.
Dieses Jahr hat die Dresdner Stiftung Kunst und Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden entschieden springhouse nicht zu fördern, weil sie das Projekt bereits einmal unterstützt haben. Doch Nachhaltigkeit braucht Kontinuität und Zeit.
Nur mit der Unterstützung von uns allen, können solche Projekte überhaupt realisiert werden!
Den Künstlern sollen die Reisekosten erstattet werden. Wir haben dieses Jahr Künstler aus Holland, Polen, Georgien, England, Finnland und Frankreich eingeladen.
Für die Realisierung der Ausstellung müssen wir teure Technik anmieten, wie z.B. Beamer, Soundanlagen, Scheinwerfer und für das Material der Kunstwerke, wie z.B. Holz, Fotodrucke, Bilderrahmen und Ausstattung der Ausstellung aufkommen.
Außerdem wohnen und arbeiten die Künstler eine ganze Woche in Dresden und müssen untergebracht und verpflegt werden.
Uns ist es sehr wichtig, dass wir für die Ausstellung keinen Eintritt verlangen, um mehr Publikum zu erreichen. Das bedeutet aber auch, dass wir alle Kosten selber tragen müssen. Es geht uns nicht darum Gewinn zu machen, sondern einzig und allein die Kosten für die Künstler und deren Unterbringung vor Ort und die Ausstellung zu decken.
springhouse ist eine private Initiative unter der künstlerischen Leitung von Anna Bründl und Sven Christian Schuch.
Anna Bründl ist seit April 2010 Assistentin der Künstlerischen Leitung in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Von 2007 bis 2010 war sie in München für das renommierte Theaterfestival SPIELART, das DANCE Festival und die MÜNCHENER BIENNALE tätig. Beim Impulse Festival 2011 nahm sie als Stipendiatin am Programm für Junge Kuratoren teil.
Sven Christian Schuch war Projektassistent in der kuratorischen Abteilung der dOCUMENTA (13) in Kassel. 2011 war er Trainée bei PLATFORM3 - Räume für zeitgenössische Kunst München und kuratierte dort das Ausstellungs- und Rechercheprojekt Drawing a line | Vom Wider-Stehen. Von 2007 bis 2008 konzipierte und leitete er den interdisziplinären Projektraum FIELD Berlin.
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