Aufbereitung des Filmmaterials und Produktion Teil 1
Erstellung einer professionellen, zweiteiligen Dokumentation durch ein Filmteam des Filmbüro M-V/Filmwerkstatt Wismar, die einen Einblick in das Erfolgsmodell "Jugend-Straßentheaterprojektarbeit" gibt und auf erfrischende Weise zum Nachahmen inspiriert:
Die Dokumentation soll haupt- und ehrenamtlich tätige Menschen in der Jugendarbeit inspirieren und Anleitung bieten, wie sie die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen unterschiedlicher sozialer Herkunft im Alter zwischen 14 und 27 Jahren mit Hilfe von freier Theaterarbeit neu entdecken und fördern können.
"Hi, Steffen! Jetzt, wo du anrufst, fällt mir auf, wie oft ich immer wieder von dem tollen Straßentheaterprojekt erzähle." (Reaktion eines inzwischen in Spanien lebenden Teilnehmers des Projekts "AVIGNON/TAIZÉ 2009" auf einen telefonischen Erstkontakt nach 10 Jahren)
Herstellung Filmdokumentation Teil 1 + 2
Initiierung der Premierevorführung
Mein Name ist Steffen Nowack und ich bin seit 20 Jahren als Gemeindepädagoge mit Grundausbildung in Spiel- und Theater in der Kirchengemeinde Roggendorf tätig und Leiter des Projekts.
Ich wuchs in einer ländlichen Region in Nordost-Thüringen auf. Meine besondere Affinität im Bereich "Spiel und Theater" hängt vor allem mit Erfahrungen aus meiner Jugendzeit zusammen. Mit 15 Jahren geriet ich an ein recht großes, überaus buntes „Häuflein“ von jungen Leuten rund um einen offen-kritischen Kreisjugendpfarrer. Ich spürte sofort den“ frischen Wind“, der hier durch die „Hallen“ wehte. Ganz besonders auch im Rahmen von selbst kreierten Theaterstücken unterschiedlicher Genres, mit denen wir bis zur Wende ’89 durch die kirchlichen Räume der damaligen DDR, mitunter auch mal auf der Straße tingelten. Mit der wertvollen Erfahrung,(Theater-)Spielen als Akt der Befreiung, des unbekümmerten Suchen- und Aufbrechen-Könnens hautnah erlebt zu haben, ging ich aus dieser bewegten Theaterzeit hervor, um sie früher oder später unbedingt auch anderen jungen Leuten schmackhaft zu machen. Mehrere Kurse „Freies Theater“, die ich im Rahmen meiner gemeindepädagogischen Ausbildung absolvierte sowie eine vierjährige Weiterbildung bei "dell' arte"/AGS e. V. Hamburg inspirierten und beflügelten mich hier noch einmal zusätzlich.
Schon Mitte 2001, also bereits ein halbes Jahr nach meinem Dienstantritt als Gemeindepädagoge in Mecklenburg-Vorpommern, ging unter der Überschrift „AVIGNON/TAIZÉ 2001/2002“ das erste Roggendorfer Langzeit-Straßentheaterprojekt für Jugendliche an den Start, dem bis 2019 weitere neun folgten. Den Teilnehmer*innen sind sie auf vielfache Weise zu einem „Sprungbrett“ in eine zumeist völlig unbekannte Erfahrungswelt des (Theater-)Spielens geworden, die überraschend viel Positives ausgelöst und bewirkt hat. Darüber hinaus erlebte ich jedes dieser Projekte, - besonders die damit verbundene Öffnung der Jugendlichen - aber auch als ungemein erfrischend und bereichernd für mich selber. Zur Erfolgsgeschichte gehören aber auch so wertvolle Dinge wie beispielsweise das mittlerweile rund um die Roggendorfer Straßentheaterprojektarbeit gewachsene Netzwerk oder die Gewinnung von Ehrenamtlichen. Dies alles motiviert mich als Leiter, mein Wissen bzw. meine Erfahrungen aus 20 Jahren erfolgreicher Jugendtheaterarbeit nunmehr zielgerichtet weiterzugeben und dabei vor allem auch Lust zu machen, in dieser oder ähnlicher Form selber was auf die Beine zu stellen.
Roggendorfer Straßentheater