Das Sommerkind
Die findigen Kollegen vom Deutschlandfunk haben es neulich schon erraten: Als wir schrieben, dass Substanz ein Sommerkind wird, meinten wir den astronomischen Sommer. Der heute endet. Und ja, das Kind ist da. Bald darf es raus zum Spielen.
Bevor wir ins Detail gehen, möchten wir um Entschuldigung bitten für die lange Sendepause - vor allem bei denjenigen von euch, die unsere Email-Updates nicht bekommen haben. Aus unerfindlichen Gründen hat das Startnext-System unsere Blogeinträge nicht zuverlässig an alle Unterstützer verschickt. Wir lassen das gerade prüfen und fragen nochmal über ein anderes Mailsystem ab, wer davon teilweise oder dauerhaft betroffen war. Wenn der Fehler nicht behoben werden kann, stellen wir ganz auf eigenen Mailversand um.
Zurück zum Stand der Dinge. Wir haben in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, die alle Gründer machen: Es dauert länger, wird teurer und viel viel anstrengender, als man denkt.
Die gute Nachricht: Das Keulen hat sich gelohnt, Substanz geht morgen bei uns in den internen Testbetrieb.
Was heißt das?
- Zuerst werden alle Teammitglieder unsere Web-App in der Praxis ausprobieren: sich als Leser anlegen, Artikel kaufen und herunterladen, on- und offline lesen auf verschiedenen Browsern und verschiedenen Betriebssystemen. Da unsere großen Magazingeschichten aufwändig gestaltet und programmiert werden, ist das ein sehr wichtiger Schritt - ein Layout, das auf einem Windows-Rechner im Chrome-Browser prima aussieht, kann auf demselben Rechner im Firefox-Browser zum Absturz führen. Wir haben hier in den letzten Wochen einige derartige Fehler gefunden und ausgemerzt, aber 32 Augen sehen mehr als 12.
- Parallel zu dieser Phase polieren unsere Entwickler noch an ein paar Funktionen und Design-Elementen, die noch nicht ganz so glatt und hübsch sind, wie wir das gerne hätten.
- Dann werfen wir eine Gruppe von Testlesern ins kalte Wasser, die unsere Webapp noch nie gesehen haben. In diesem Schritt wollen wir vor allem herausfinden, ob die Bedienung von Substanz so einfach und intuitiv ist, wie wir uns das vorstellen. Bei der systematischen Auswertung unterstützt uns der Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation des Karlsruher Institus für Technologie (KIT).
Wir kalkulieren gerade noch, wie viel Zeit wir für all diese Schritte einplanen müssen, und geben in den nächsten Tagen bekannt, wann Substanz an den Start geht.
Und niemand, wirklich niemand sehnt diesen Start so sehr herbei wie wir. Wer schon in einer Entwicklungsredaktion gearbeitet hat, kennt das Gefühl: Du ackerst wie blöde und kannst von deiner Arbeit nichts zeigen, nichts erzählen außer: “Wir ackern wie blöde”. Was auf Dauer kein wirklich spannendes Blogmaterial ist. Und dann investierst du das letzte bisschen Zeit und Energie lieber noch in deine Textarbeit als in einen geschliffenen Tweet.
Aber jetzt, da Substanz aus dem Gröbsten raus ist, hat das Schweigen ein Ende. Ab dieser Woche werden wir euch wieder auf dem Laufenden halten über das, was bei uns passiert, und ein paar Rückblicke geben auf die Entwicklungsarbeit der vergangenen Monate.
Danke für eure Geduld. Es dauert nicht mehr lange.