SEHEN durch HÖREN 5: Im Rhythmus der vergangenen 100 Jahre....
von Dirik Schilgen - Schlagzeug
Interessant ist es, die nicht alltäglichen Reaktionen der Zuhörer/Seher nach unseren ersten Konzerten zu spüren. Für viele ist es ein besonderes Erlebnis von der Musik und den graphischen Entwicklungen mitgenommen zu werden! Sie erleben beides in einer so nicht bekannten Verschmelzung!
Was sind die besonderen Elemente in der Musik Skrjabin’s, die wir im „Scriabin Code“ fortführen und weiterentwickeln? Hier eine Antwort in Bezug auf die Rhythmik.
Was z.B. in den Préludes Scriabin’s beim ersten Hören als klangliche Dichte erscheint, entpuppt sich beim näheren Hinsehen/Hören - und so auch in der Aufteilung auf verschiedene Instrumente - als sehr spannende und zu jener Zeit höchst innovative rhythmische Schichtung, derer Art wir später dann auch in Werken z.B. von Stravinsky, Varese, Bernstein wiederfinden. Ich persönlich wurde in meiner Entwicklung da zunächst bei Frank Zappa fündig und infiziert ;)
Eines der Elemente unserer „Entschlüsselung“ betrifft also diese rhythmischen Strukturen, die sich durch verteilte Instrumentierung besonders herausstellen lassen.
Als Schlagzeuger ist es natürlich eine besondere kreative Herausforderung nach Instrumentierungen auf meinem Instrument zu suchen, welches so einige Kombinationen ermöglicht. Mit dieser Wahl gibt es auch gleichzeitig einen Wegweiser, in welche Stilistik sich die „decodierte“ Version weiterentwickeln könnte. Ein spannender Prozess, mit dem es natürlich weitergehen soll.
Als kleines Dankeschön hier einen Track von unserer letzten Produktion der es nicht auf die CD geschafft hat.
Warum? Hört mal rein: Der Titel lautet SEHEN durch HÖREN!